Nordwestdeutsche Philharmonie feiert Maurice Ravel bei Konzert in Bad Salzuflen

Bad Salzuflen. Mit einem fulminanten Konzert zum 150. Geburtsjahr des frannzösischen Komponisten Maurice Ravel hat die Nordwestdeutsche Philharmonie (NWD) unter Leitung von Gastdirigent Simon Gaudenz rund 400 Gäste der Konzerthalle gebannt.

Den Auftakt bildete das &bdquo;Concert Românesc“ des ungarischen Komponisten György Ligeti (1923-2006) aus dem Jahr 1951, in der er auf den Spuren Bartoks wandelte. Seine Anknüpfung an folkloristische Traditionen war der sowjetischen Kulturdoktrin geschuldet, die er später als &bdquo;Riesenrückfall“ bewertete. Kraftvolle, von rumänischer Volksmusik inspirierte Klänge, entfalteten dennoch ihren Reiz. Die NWD spielte mit sprühender Energie und Präzision, wodurch die rhythmische Raffinesse des Werkes akzentuiert wurde. Wohlige Streicherklänge paarten sich mit geschmeidigen Bläsern. Ein Echo-Horn sorgte für akustische Überraschungen und die Sologeige nahm einen feurigen Dialog mit dem Orchester auf.

Ravels Werk virtuos aufgeführt Im Zentrum standen die beiden Klavierkonzerte von Maurice Ravel. Obwohl beide 1929 entstanden, sind sie sehr unterschiedlich. Das dreisätzige G-Dur Konzert ist melodiös, das einsätzige D-Dur Konzert verarbeitet hochvirtuos Jazzeffekte und nutzt eine größere Besetzung mit Kontrafagott.

Die preisgekrönte amerikanische Pianistin mit chinesischen Wurzeln Claire Huangci (35) begeisterte das Publikum mit ihrer technisch brillanten und zugleich feinfühligen Interpretation. Sie bestach mit einer glitzernden Virtuosität, hellwachen Interaktion und feinsinnigen Klangdramaturgie.

Das Klavierkonzert G-Dur sprudelte nur so vor Spielfreude und Raffinesse. Huangci verlieh dem virtuosen Werk mit perlenden Läufen und rhythmischer Präzision eine beeindruckende Leichtigkeit. Der langsame Satz bestach in dahinschwebender Schönheit.

Ravel reflektiert den Ersten Weltkrieg Das Klavierkonzert in D-Dur für die linke Hand ist für den Pianisten Paul Wittgenstein geschrieben, der im Ersten Weltkrieg seinen rechten Arm verlor. Huangci meisterte die manuellen Herausforderungen der linken Hand spielend, akzentuierte kraftvoll die Bassregion und wusste auch das Pedal links zu bedienen. Mit dramatischer Spannung ließ sie Ravels Reflexionen über die Schrecken des Ersten Weltkriegs lebendig werden, die mit einer düsteren Einleitung beginnen und motorisch pointiert zum marschartigen Scherzo führen. Für den lang anhaltenden Applaus bedankte sie sich mit der Ballade &bdquo;The Man I Love“ von George Gershwin in der Bearbeitung von Earl Wild.

Den krönenden Abschluss bildeten die &bdquo;Tänze aus Galanta“, die der ungarische Komponist Zoltán Kodály 1933 zum 80. Jubiläum des Budapester Philharmonischen Orchesters schrieb – ein Feuerwerk der Virtuosität. Die Nordwestdeutsche Philharmonie entführte das Publikum mit pulsierenden Rhythmen, mitreißenden Melodien und leidenschaftlicher Spielfreude in die Welt der ungarischen Folklore. Kraftvolle Holzbläser-Soli und das mitreißende Finale sorgten für temperamentvolle Steigerungen und tosenden Beifall. Das Konzert wird morgen (Dienstag 25. Februar) um 19.30 Uhr im Detmolder Konzerthaus wiederholt.

Nordwestdeutsche Philharmonie feiert Maurice Ravel bei Konzert in Bad Salzuflen

Ein Abend voller Kontraste: Ligeti trifft in Bad Salzuflen Ravel

NWD begeistert in Bad Salzuflen mit energiegeladenem Spiel und berührender Virtuosität

Meisterhafte Interpretationen in der Salzufler Konzerthalle

Jubiläumskonzert in Detmold zeigt Klangwelten zwischen Volkslied, Uhrwerk und Heldenleben

Sinfoniekonzert in Bad Salzuflen: Virtuose Klarinette trifft französische Romantik

Die Philharmonie bietet in Detmold und Bad Salzuflen wieder viel

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus