Marcel Kösling schwingt sich in Bad Salzuflen zum Herren über die Zeit auf

Bad Salzuflen. Den perfekten Moment – es gibt ihn wirklich! Zwar lässt er sich eigentlich nie künstlich erzeugen und entsteht vielmehr aus der Kombination von Zufall und Realität; wenn er dann aber plötzlich da ist, erzeugt er immer ein ganz besonderes Hochgefühl. Perfekte Abende hingegen lassen sich offenbar deutlich einfacher erzeugen, denn Kabarettist, Zauberkünstler und Moderator Marcel Kösling produziert solche am laufenden Band. Jüngst am Mittwochabend in der Konzerthalle, wo er mit seinem neuen Programm &bdquo;Moment mal!" zu Gast gewesen ist.

Kaum hat der Abend mit Marcel Kösling für die rund 130 Gäste begonnen, da war er auch schon wieder zu Ende. Kösling selbst würde sagen, das passe zu seinem inzwischen vollkommen veränderten Zeitgefühl im Alter, dank dem er sich mittlerweile nicht mehr sicher sei, ob es überhaupt noch lohne, den Weihnachtsbaum abzubauen. Tatsächlich liegt es aber daran, dass seine Show so unglaublich kurzweilig war. Kösling redete und redete, immer sehr gut verständlich, und entpuppte sich schnell als ein Meister der Situationskomik.

Verstecken ist sinnlos Auch wenn die Besucher anfangs versucht hatten, sich in den riesigen Reihen der Konzerthalle zu verstecken: Nicht mit Kösling! Liebenswert und eindringlich forderte er seine Gäste zum Aufrücken in die vorderen Reihen auf und ging direkt auf Tuchfühlung. Und schon steckten Kösling und seine Gäste bereits inmitten des ersten Zaubertricks. Angenehm beiläufig, aber umso verblüffender kamen die magischen Fähigkeiten des Hamburgers daher. Ob nun der traditionelle Kartentrick, der klassische Seiltrick oder Kösling als David Copperfield, der einen Tisch schweben ließ, immer bezog Marcel Kösling seine Gäste mit ein und ließ sie Teil seiner Show werden. Die tolle Mischung aus Humor und Magie begeisterte.

Mindestens ebenso beeindruckend wie seine Zauber- und Unterhaltungstalente war sein Gesangstalent, das er in der Darbietung zweier selbst geschriebener Lieder zum Ausdruck brachte. Erst bei der Fertigstellung des Liedes &bdquo;Nur noch fünf Minuten" sei überhaupt aufgefallen, dass das Lied exakt fünf Minuten lang ist, verriet Kösling. Da sich den ganzen Abend lang im Grunde alles um den perfekten Augenblick drehte, erreichte die Show ihren Höhepunkt, als Kösling von einer Besucherin die genaue Zeit ihrer Geburt abfragte und er dann die weiße Tüte, die er am Anfang der Show mit auf die Bühne gebracht und gut sichtbar verstaut hatte, eine Wanduhr freigab, die genau diese Uhrzeit anzeigte.

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