Wie die NWD in Bad Salzuflen mühelos zwischen Klassik und moderner Filmmusik wechselt

Bad Salzuflen. Mit festlichem Glanz und einem Programm voller musikalischer Weihnachtsbilder hat die Nordwestdeutsche Philharmonie (NWD) unter dem Motto &bdquo;Christmas Classics at the Movies“ rund 900 Gäste der Konzerthalle mit Filmmusik und beliebten Weihnachtslieder in Weihnachtsstimmung versetzt. Sopranistin Laetitia Gerards setzte Glanzpunkte.

Bereits beim Auftakt mit Leroy Andersons &bdquo;A Christmas Festival“ entfaltete das Orchester unter Leitung von Markus Huber ein musikalisches Panorama, das bekannte Weihnachtsmelodien im Weihnachts-Medley des US-amerikanischen Komponisten kunstvoll miteinander verwebte.

Klassiker füllen die Konzerthalle Klassiker wie &bdquo;Joy To The World“, &bdquo;God Rest You Merry Gentlemen“ bis hin zu &bdquo; Stille Nacht (Silent Night)“ und &bdquo;Jingle Bells“ füllten die Konzerthalle. Huber, der seine Leidenschaft für Musik bereits früh als Solist des Tölzer Knabenchors entdeckte und 1996 seine Dirigentenkarriere am Landestheater Detmold begann, führte die NWD mit sicherer Hand und spürbarer Begeisterung. &bdquo;Eigentlich haben wir schon alles im Medley gespielt und können nach Hause gehen“, scherzte er.

Immer wieder nahm Huber Tuchfühlung mit den Gästen auf, sprach sie direkt an und fragte nach einem Kevin im Publikum. Als sich ein Gast fand, war seine Überleitung zur Filmmusik der Komödie &bdquo;Kevin - Allein zu Haus“ perfekt. Die Musik von John Williams brachte mit den Sätzen &bdquo;Somewhere in My Memory“ und &bdquo;Star of Bethlehem“ lyrischen Glanz ins Geschehen. Hier zeigte das Orchester seine große Ausdruckskraft: Harfenzauber, schwebende Streicher, zarte Holzbläserfarben und ein feines Gespür für filmische Atmosphäre ließen Kindheitserinnerungen und weihnachtliche Sehnsucht lebendig werden.

Tschaikowsky ist nicht nur für seinen &bdquo;Schwanensee“ bekannt. Mit Auszügen des &bdquo;Nussknackers“ entführte die NWD im perfekten Zusammenspiel in die Welt des romantischen Weihnachtsballetts, voller Eleganz, tänzerischer Leichtigkeit und orchestraler Brillanz. Im gestischen Dirigat entwickelte die Ouvertüre schönste Klangfarben, der Blumenwalzer eröffnete mit einem beeindruckenden Harfenvorspiel eine klangfarbenreiche Traumwelt und der temperamentvolle Trepak erklang prägnant. Trotz Aufforderung des Dirigenten wollte jedoch kein Gast das Tanzbein heben.

Zwischen Schauerromantik und Ironie Einen reizvollen Kontrast bildete Danny Elfmans Soundtrack aus &bdquo;The Nightmare Before Christmas“, der mit eigenwilligen Klangeffekten zwischen Schauerromantik und augenzwinkernder Ironie faszinierte. Hier zeigte sich die stilistische Vielseitigkeit des Orchesters, das mühelos zwischen klassischer Tradition und moderner Filmmusik wechselte.

Besonders gefeiert wurde Sopranistin Laetitia Gerards, die den Abend mit ihrer warmen Ausstrahlung und einem facettenreichen Timbre entscheidend prägte. Die holländische Sängerin, international geschätzt für ihre Bühnenpräsenz und Musikalität, verlieh Weihnachtsliedern wie &bdquo;Have Yourself a Merry Little Christmas“ von Hugh Martin und &bdquo;O Holy Night“ von Adolphe Adam eine berührende Innigkeit. Ihre Stimme verband Klarheit und Wärme, lyrische Zartheit und strahlende Höhe – Qualitäten, die das Publikum hörbar bewegten.

Das Hauptthema aus &bdquo;A Christmas Carol“ von Alan Silvestri erstrahlte im hymnischen Glanz, gefolgt von der &bdquo;Love Actually Suite“ von Craig Armstrong. Die bekannten Themen entfalteten mit sanft dahinschwebenden Klängen ihre emotionale Wirkung und erinnerten an das Fest der Liebe.

Traum von weißer Weihnacht Mit Klassikern wie &bdquo;My Favorite Things“ und &bdquo;I’m Dreaming of a White Christmas“ verstand es Sopranistin Gerards, diesen oft gehörten Liedern Frische und eine persönliche Note zu verleihen, ohne ihren vertrauten Charakter zu verlieren. Die letzte weiße Weihnacht liegt in Deutschland 15 Jahre zurück und Huber meinte, dass wir laut Wetterbericht wohl noch lange davon träumen müssen.

Bei &bdquo;Jingle Bells“ in der Version von Barbara Streisand meisterte Laetitia Gerards die vertrackten Rhythmen pointiert. Mit Silvestris &bdquo;Polar Express Suite“ war die weihnachtliche Magie im Saal vollkommen: funkelnde Orchesterfarben, rhythmischer Schwung und märchenhafte Klangbilder ließen den Zauber der Weihnachtszeit spürbar werden. Mit der Ballade &bdquo;Believe“ rührte die Sopranistin am Ende das Publikum.

Für heitere Begeisterung sorgte die Zugabe: Mit weihnachtlichem Kopfschmuck, knallender Peitsche und einem augenzwinkernden Trompetenwiehern ließ das Orchester mit Leroy Andersons musikalischer Schlittenfahrt &bdquo;Sleigh Ride“ das beeindruckende Konzert ausklingen und erntete viel Applaus.

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