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Austausch

Zu viel Bürokratie - Bad Salzufler Unternehmer sagen der Verwaltung, was ihnen nicht passt

Bad Salzuflen. „Die Entwicklung des Standorts Bad Salzuflen nimmt Fahrt auf“, das sei beim eigens veranstalteten Wirtschaftsgespräch spürbar geworden, findet die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe). Über 90 Unternehmer haben sich im revitalisierten Kurhaus der Stadt mit Bürgermeister Dirk Tolkemitt sowie Wirtschaftsförderer Frank Heinkel ausgetauscht. Es ging unter anderem darum, wie Genehmigungsverfahren verbessert, Verkehrsinfrastruktur ausgebaut oder Wirtschaftsflächen stärker nutzbar gemacht werden können.

„Konkrete Ideen für die Standortförderung lagen der Salzufler Unternehmerschaft an diesem Abend besonders am Herzen“, schreibt die IHK in einer Pressemitteilung. IHK-Vizepräsident Oliver Voßhenrich: „Damit Stadtentwicklung vor Ort funktioniert, ist es entscheidend, dass Wirtschaft und Verwaltung regelmäßig in den Austausch kommen, so wie heute Abend.“ Bürgermeister Dirk Tolkemitt unterstrich, dass sich die Kurstadt in den zurückliegenden Jahren spürbar verändert habe und man pragmatisch und Schritt-für-Schritt den Wirtschaftsstandort verbessere. Bad Salzuflen müsse realistisch sein und Ressourcen dort eingesetzt werden, wo sie die größte Wirkung entfalten. „Aus Ideen müssen in der Verwaltung auch Taten werden.“

Infrastrukturen, Flächen, Innenstadtentwicklung

Ein zentrales Anliegen der Wirtschaft sei laut IHK: schnellere Genehmigungsverfahren und mehr Digitalisierung in der Verwaltung für eine bessere Infrastruktur. „Dass wir der Stadt unsere Pläne darlegen müssen, ist verständlich. Warum dies teilweise noch in Papierform sein muss, erschließt sich uns allerdings nicht“, habe ein Unternehmen gesagt. Tolkemitt habe die Anregung ernst genommen, doch zugleich die Schwierigkeit betont, Missstände zu beseitigen, „wenn das Vorhaben teilweise nicht im eigenen Zuständigkeitsbereich liegt“. Zahlreiche Unternehmer wollten Straßenbaumaßnahmen beschleunigen.

Die Stadtvertreter betonten, dass man insbesondere mit Blick auf den Ausbau der B239 und der anvisierten Planung im Bereich „Werler Krug“ mit dem Landesbetrieb Straßen NRW im planerischen Austausch stehe. Im Bestand böten besser aufeinander abgestimmte Ampelschaltungen entlang der B239 zumindest etwas Abhilfe in dem sonst recht zeit- und ressourcenintensiven Planfeststellungsverfahren.

Gewerbeflächen mit Wermutstropfen

Wirtschaftsförderer Frank Heinkel stellte den Anwesenden die im Stadtgebiet neu ausgewiesenen Gewerbeflächen vor. Er legte dar, dass die Schaffung neuer Wirtschaftsflächen hohe Priorität habe und ein aktiver Beitrag zur Standortpflege sei. Nach vielen Jahren der Planung wurde so im Ortsteil Lockhausen ein neues Gewerbegebiet zur Vermarktungsreife gebracht und damit neue Flächen erschlossen, die dringend benötigt werden. Aus Sicht der Stadt sei es gelungen, wirtschaftlichen Nutzen und ökologische Anforderungen zu verbinden. Kleiner Wermutstropfen aus Sicht der IHK Lippe: Das Gebiet sei durch eingeschränkte Nutzung nicht für alle Industrieansiedlungen geeignet.

Unternehmerische Sorgen und Nöte hätten auch hinsichtlich der Innenstadtentwicklung Gehör gefunden, zentrale Diskussionsbasis war die weitere Belebung und Zukunftsfähigkeit der Innenstadt. „Bürgermeister und Wirtschaftsförderer zeigten auf, wie durch ein Zusammenspiel von Handel, Gastronomie und Dienstleistungen – basierend auf der Einzelhandelsstudie – die Attraktivität nachhaltig gesteigert werden kann.“ Tolkemitt verfolge dabei das grundlegende Ziel, die Innenstadt vital und vielfältig zu gestalten – „auch für die mehr als 2,2 Millionen jährlichen Tagesgäste.“ Kritik am Zustand einiger Innenstadtimmobilien habe die Verwaltung direkt aufgegriffen – allerdings trügen die Immobilieneigentümer:innen hier die Haupt-Verantwortung und man könne als Stadt nur beratend tätig werden.

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