Bad Salzuflen-Holzhausen. Acht Monate dauert die Jäger-Ausbildung. Jetzt standen in Holzhausen letzte Vorbereitungen an.
"Heute sollen die Jagdschein-Anwärter mal erleben, wie es später in der Praxis läuft", skizziert Wilhelm Dünnermann, Jungjäger-Ausbilder im Bereich Hundewesen den praktischen Teil der Ausbildung auf dem Hof Meier in Holzhausen. Und die Spannung ist spürbar, als er neben den Jagdschein-Anwärtern auch zahlreiche Jäger mit ihren Hunden begrüßt. Endlich ertönt das Jagdhornsignal zum Aufbruch, und für die anwesenden Vierbeiner gibt es kein Halten mehr. Die Spürnasen machen ihrer Aufregung mit gemeinschaftlichem Jaulen und Bellen unüberhörbar Luft. Denn egal ob Deutsch Drahthaar, Bracke oder Jagd-Terrier - das Hornsignal kennen alle. "Jagdlich geführte Hunde wissen natürlich genau, wann es los geht", erklärt Andreas Niemeier, Obmann im Bereich Hundewesen der Kreisjägerschaft, die allgemeine Unruhe.
Für die angehenden Waidmänner steht heute neben praktischen Übungen auch das Thema Jagdhund auf dem Programm. So erhalten sie nach einer simulierten Treibjagd mit verschiedenen Jagdhorn-Signalen Einblicke in die Arbeit mit Schweißhunden. Über große Distanz tragen diese Arbeitstiere bei der Nachsuche verletztes Wild aus unwegsamen Gelände zu ihrem Herrn. Dies sei nur eine Simulation, betonte Dünnermann während er mit einer toten Ente und später mit einem erlegten Fuchs eine Schleppe für die Hunde zog. Hochkonzentriert verfolgten die Jagdhunde die Spur und kehrten wenig später mit dem Stück Wild zurück.
Bei praktischen Übungen konnten die angehenden Jäger anschließend ihr Wissen unter Beweis stellen. "Es gibt noch viel Arbeit bis zur Prüfung", stöhnt Jagdschein-Anwärterin Yvonne Wehrmann. Nicht umsonst wird die Jägerprüfung auch "das grüne Abitur" genannt. Neben Kenntnissen in Natur- und Tierkunde, Jagdrecht und Waffenkunde müssen die Absolventen auch Schießfertigkeiten nachweisen. "Ich bin mit der Jagd groß geworden, da mein Vater Jäger ist", fügt sie schmunzelnd hinzu. An der Nervosität vor der Prüfung werde das aber nichts ändern. (hst)