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Noch mehr freie Fahrt auf der Ostwestfalenstraße geplant

Kritische Stimmen aus der Salzufler Politik

Von Stefan Backe

Umbauplanung für die

Ostwestfalenstraße - © Salzuflen
Umbauplanung für die Ostwestfalenstraße (© Salzuflen)

Bad Salzuflen/Wülfer-Bexten. Der Landesbetrieb "Straßen.NRW" treibt den kreuzungsfreien Ausbau der Ostwestfalenstraße voran. Im Fokus ist jetzt die Kreuzung Oerlinghauser Straße. Hier soll der provisorische Kreisel weichen.

Für 3,1 Millionen Euro will die verantwortliche Behörde den ehemaligen Unfallschwerpunkt komplett umgestalten. Demnach würde die Oerlinghauser Straße leicht verlegt und in einem kleinen Bogen per Brücke über die Ostwestfalenstraße gelenkt.

Kernstücke der geplanten Verkehrsführung wären zwei Kreisverkehre jenseits und diesseits der Schnellstraße, von denen sämtliche Verbindungen abgingen. Mit je einer neuen Auf- und Ausfahrtspur pro Fahrtrichtung müsste künftig niemand mehr den Gegenverkehr beim Abbiegen fürchten. Die Fahrer auf der Ostwestfalenstraße würden derweil höchstens durch eine Tempobeschränkung behindert.

Die Montage zeigt den geplanten Umbau der Kreuzung mit der Oerlinghauser Straße. Diese würde dabei mit einer Brücke über die dann kreuzungsfreie Ostwestfalenstraße geführt (links). - © Foto: Geobasisdaten Kreis Lippe/Montage: Brettmeier
Die Montage zeigt den geplanten Umbau der Kreuzung mit der Oerlinghauser Straße. Diese würde dabei mit einer Brücke über die dann kreuzungsfreie Ostwestfalenstraße geführt (links). (© Foto: Geobasisdaten Kreis Lippe/Montage: Brettmeier)

Die entsprechenden Pläne sind am Dienstagabend während einer gemeinsamen Sitzung des Bad Salzufler Bau- sowie des Planungsausschusses von "Straßen.NRW"-Vertretern vorgestellt worden. Derzeit befindet sich das Vorhaben im sogenannten Planfeststellungsverfahren durch die Bezirksregierung.

In diesem Zuge können betroffene Bürger und Behörden noch rund zwei Wochen Einwände gegen den Umbau des Knotenpunktes vorbringen. Beigeordneter Rolf Oberweis bat die Fraktionen, sich in dieser Frist eine Meinung zu bilden, damit auch die Stadt gegebenenfalls eine kritische Stellungnahme formulieren kann.

Die Aussprache am Dienstag zeigte bereits, dass viele Politiker der Maßnahme skeptisch bis ablehnend gegenüberstehen. Konkret bemängelt wurde die höhere Lärmbelastung, die die Menschen in der angrenzenden Oststraßen-Siedlung durch den Verkehr auf der Brücke zu befürchten hätten.

Während der Experte von "Straßen.NRW" auf die an dieser Stelle bereits tiefer liegende Ostwestfalenstraße und die dadurch relativ geringe Höhe der Überquerung hinwies, machte die Forderung nach einem bislang nicht geplanten Lärmschutzwall die Runde.

Hinzu kamen Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Umbaus. Michael Hinke (CDU): "Dank des provisorischen Kreisels ist die Kreuzung längst kein Unfallschwerpunkt mehr." Ins gleiche Horn stieß Matthias Obenhaus von der Bunten Liste, der die "Gigantomanie" der Maßnahme anprangerte. Die Einschätzung von Rolf Oberweis, dass die Umbaupläne wohl auch durch einen Einspruch der Stadt nicht zu stoppen seien, brachte einige Ausschussmitglieder erst recht auf die Palme. "Die Planungen sind eine Farce", schimpfte Angelika Juring (Grüne).

Kreuzung Bextener Straße wird auch umgebaut

Voraussichtlich im Spätsommer will der Landesbetrieb "Straßen.NRW" die Kreuzung Ostwestfalenstraße/Bextener Straße umgestalten. Auch dort soll das Auf- und Abfahren künftig nur noch in eine Richtung möglich sein, um das unfallträchtige Abbiegen zu verhindern.

Anders als an der Oerlinghauser Straße wird die Bextener Straße aber fast zu einer beidseitigen Sackgasse. Hier ist lediglich geplant, einen vorhandenen Wirtschaftsweg, der die Schnellstraße bereits mit einer Unterführung kreuzt, minimal auszubauen, um die alte Verbindung aufrechtzuerhalten. Gegen diese Pläne wehren sich allerdings einige Landwirte.

Während an der Bextener Straße bereits die Ausschreibungsphase läuft, kann "Straßen.NRW" für die Oerlinghauser Straße noch keinen Bautermin nennen. Die Verantwortlichen hoffen darauf, dass sie nach einem erfolgreichen Planfeststellungsverfahren noch in diesem Jahr Baurecht erhalten. Dann müssten das Land NRW die Mittel zur Verfügung stellen.

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