Männliche Grazien schweben über die Alverdisser Bühne

Barntrup-Alverdissen. Ausverkauft – das konnte der Verein Carnevalos gleich zu Beginn der Prunksitzung am Samstagabend verkünden. Pünktlich um 19.19 Uhr nahm das närrische Treiben in der Mehrzweckhalle seinen Lauf. Getreu des diesjährigen Mottos &bdquo;Eine verrückte Reise durch die Zeit" ging es drei Stunden lang im Laufschritt durch die Jahrhunderte – und das nicht nur auf der Bühne.

Auch das Publikum hatte sich stilecht verkleidet. Vom römischen Imperator, in dessen Outfit Barntrups Bürgermeisterkandidat Borris Ortmeier schlüpfte, bis hin zu dem bei vielen Gästen beliebten Hippie-Look war kostümtechnisch alles dabei. Neu am Alverdisser Karneval war das in Anlehnung an den Kölner Karneval etablierte Dreigestirn aus Prinz, Bauer und Jungfrau. Markus Jacobi, Axel Kleemann und Rainer Wagenschieber als urkomisch gespielte Jungfrau übernahmen stilecht das Regiment über das närrische Volk vom scheidenden Prinzenpaar Thomas und Irina Schwekendiek.

Den Abend eröffnete traditionell der Karnevalsnachwuchs. Die &bdquo;Kleinen Funken" in ihren rot-weißen Tanzkostümen zeigten eine flotte Showeinlage mit Cancan. Modern und flott wurde es im Anschluss mit den &bdquo;Teens". Sie hatten sich die 1980er Jahre vorgenommen und tanzten im Glitzerlook mit weißen Handschuhen im einzigartigen Michael-Jackson-Stil. Zauberhaft und humorig zugleich wurde es mit dem einzigen &bdquo;importierten" Künstler des Abends: Zauberer Frank Katzmarek. Er verstand es mit jovialer Art das Publikum mitzunehmen.

Kulturgut Männerballett Begeisterten Applaus erhielt das laut Sitzungspräsident Jörg Marner im Alverdisser Karneval etablierte &bdquo;Kulturgut": das Männerballett. Zu den Klängen von &bdquo;Schwanensee" versuchten die männlichen Grazien redlich über die Bühne zu schweben – was selbstverständlich nicht gelang. Das jedes Jahr mit Riesen-Erfolg neu aufgelegte Männerballett zeigt, wie einfach Karnevalsspaß sein kann: Sechs Männer in weißen Strumpfhosen und Tutu einfach mal machen lassen...

Neue Töne im Alverdisser Karneval waren humorige Anspielungen auf die Ortspolitik. Zunächst ging der Spott traditionell auf Kosten des großen Bruders &bdquo;Barntrup". &bdquo;Es wird Frühling und schon wieder hell, aber der Bürgermeister heißt immer noch Schell", kalauerte das scheidende Prinzenpaar Thomas und Irina. Spitzen mussten sich im vom Dreigestirn zum Besten gegebenen &bdquo;Alverdisser Dorfgeflüster" aber auch örtliche Persönlichkeiten gefallen lassen.

Als karnevalistisches Nachwuchstalent mit Entertainer-Qualitäten präsentierte sich im Anschluss Tamara Rose. Als Spross einer karnevalsbegeisterten Mutter übernahm die junge Dame lässig das Mikrofon und moderierte ein Publikumsquiz im Stil von &bdquo;Geld oder Liebe". Büttenreden, Tanzeinlagen und zum Abschluss der traditionelle Cancan – die Alverdisser Karnevalssitzung hielt auch dieses Jahr das, was sie versprach: Riesen-Spaß und ausgelassen feiernde Narren.

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