Streuobstwiese für das Uhlental

Barntrup-Sonneborn . Elf Brunnen besitzt die Stadt Barntrup – verteilt auf das Stadtgebiet und die Ortsteile. An einem von ihnen, dem Brunnen Uhlental, wird nach einem Antrag der Grünen nun auf zwei Hektar eine ökologisch wertvolle Fläche angelegt. Entstehen soll dort eine Streuobstwiese mit etwa 30 Bäumen, die der Naturschutzbund (Nabu) pflanzt und pflegt.

Die Kosten für die Gestaltung liegen bei 5000 Euro. Diese teilen sich der Kreis Lippe und die Stadt Barntrup. Letztere investiert 2000 Euro aus dem Topf des Wasserwerkes für die Neuanpflanzung und für die optische Abgrenzung zur benachbarten Landwirtschaftsfläche.

Noch ist die Fläche um den Brunnen Uhlental Grünland. &bdquo;Bohrung 5" lautet der korrekte Name des Brunnens, der bereits 1935 für die städtische Wasserversorgung erschlossen wurde. Seit Jahren beobachtet die Stadt an dieser Stelle erhöhte Nitratwerte im Grundwasser. Das Einzugsgebiet des Uhlentalers und des in direkter Nähe liegenden Brunnens Dorotheental ist der benachbarte Saalberg. Die dortigen Flächen werden landwirtschaftlich genutzt. &bdquo;Weil der Brunnen Uhlental lediglich 19 Meter tief ist, speist er sich vorwiegend aus Oberflächenwasser", erläutert Fred Heuer, langjähriger Mitarbeiter im städtischen Wasserwerk. Im vergangenen Jahr hatte sich die Stadt zu dem Schritt entschlossen, die den Brunnen umgebende Fläche von einem Landwirt zu kaufen.

Jetzt, da die Stadt den Hut auf hat und bestimmen kann, was mit der Fläche rund um die Brunnenbohrung geschieht, beantragten die Grünen eine ökologische Umgestaltung der Bohrungsfläche. Bereits im Februar schlug die Fraktion vor, sowohl eine Blühwiese als auch eine Streuobstwiese anzulegen. Nach Diskussionen im Betriebsausschuss war die Blühwiese jedoch recht schnell vom Tisch. Der Grund: Die Bodenbearbeitung widerspricht dem Ziel, den Nitratgehalt im Grundwasser zu senken. &bdquo;Jede Bodenbearbeitung setzt Stickstoff frei, der sich als Nitrat im Grundwasser niederschlägt", erläuterte Fred Heuer den Ausschussmitgliedern.

Nun soll die gesamte Fläche als Streuobstwiese gestaltet werden, wobei auch hier – so Heuer – darauf zu achten sei, dass die Früchte abgeerntet und nicht wie üblich als Fallobst für Wildtiere am Boden belassen werden. Auch Fallobst könne zu steigenden Nitratwerten führen. Deshalb will die Stadt Barntrup eine Kooperation mit dem Nabu eingehen, der Pflanzung, Ernte und Pflege der Bäume übernimmt.

Die Kosten für die Pflanzung bezifferte die Verwaltung mit etwa 100 Euro pro Baum zuzüglich der Kosten für die optische Abgrenzung der Streuobstwiese zur benachbarten Landwirtschaftsfläche. Ob die Abgrenzung ein Zaun oder eine Hecke sein werden, ist noch nicht festgelegt. Wunschgemäß hatte die Verwaltung aufgrund des Grünen-Antrags Fördermöglichkeiten eruiert, die der Kreis für die Bäume anbietet. &bdquo;Weil aber nur ehrenamtliches Engagement gefördert werden kann, bietet sich auch hier die Kooperation mit dem Nabu an", so Heuer.

Nachdem Rückfragen von Ausschussmitglied Adolf Albert (SPD) zum Verbiss-Schutz der Bäume beantwortet werden konnten, stimmte der Ausschuss einstimmig dafür, den Vertrag mit dem Naturschutzbund abzuschließen. Im kommenden Jahr sollen die Obstbäume dann auf der Fläche im Uhlental angepflanzt werden.

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