Sonneborn bekommt einen neuen Dorfladen

Barntrup-Sonneborn. Seit Februar steht der Laden leer und damit klafft auch im sozialen Herzen von Sonneborn eine große Lücke. Denn &bdquo;Gundis Eck" war ein Treff für die Generationen. Dort kaufte man nicht nur Sachen des täglichen Bedarfs, sondern tauschte sich auch über das Leben aus.

Doch nachdem die Pächterin den Dorfladen nach mehr als elf Jahren aufgab, wollte es mit der Nachfolger nicht so recht klappen. Ein Ehepaar interessierte sich zwar für das Projekt, gab aber nach kurzer Zeit auf. Seitdem ist es still geworden um den heimlichen Dorfmittelpunkt an der Hauptstraße. Das könnte bald wieder anders werden. Denn mit Andreas Müller und Heike Schütte haben sich zwei Nachfolger gefunden.

Der Pachtvertrag ist unterschrieben Der Pachtvertrag ist unterschrieben und in dem leer stehenden Lokal nehmen die beiden Geschäftspartner bereits Maß für die anstehenden Veränderungen. Zum März, so die aktuelle Planung, wollen sie &bdquo;Gundis Eck" neu eröffnen. Dann zwar als Dorfladen Sonneborn, doch nach dem altbewährten Rezept. Das heißt, es wird Backwaren und Getränke im Laden geben, ebenso wie Lebensmittel und Waren für den täglichen Bedarf sowie Zeitschriften. Auch die Café-Ecke wird natürlich wieder zum Leben erweckt, wie Andreas Müller erklärt. Dort hofft er auf viele Kunden, die sich auf leckeren Kuchen von Heike Schütte, belegte Brötchen oder andere Backwaren bei Kaffee, Tee oder Kaltgetränken freuen.

Hilfe durch die Familie

Der Bösingfelder ist ebenso wie seine Geschäftspartnerin Heike Schütte gelernter Koch. Seit Jahren ist er auf dem Weg zur Arbeit immer wieder morgens an &bdquo;Gundis Ecke" vorbeigefahren und machte manchmal auch einen Stopp. Als der Laden dann plötzlich leer stand, keimte ihn ihm die Idee auf, die Selbstständigkeit zu wagen. Doch zunächst musste er Heike Schütte überzeugen. Mit der Bodenwerderin arbeitet er seit fünf Jahren zusammen, ein bewährtes Team, das auch an neuer Wirkungsstätte funktionieren könnte, so sein Kalkül.

&bdquo;Lust hatte ich sofort", erzählt die 49-Jährige, doch zunächst galt es, die Familie zu überzeugen. Immerhin gibt sie für die Selbstständigkeit ebenso wie Andreas Müller einen sicheren Vollzeit-Job in der Küche eines Seniorenzentrums auf. Doch schnell war klar: &bdquo;Ich mache das". Und nachdem sie sich mit ihrem Arbeitgeber und mit den Immobilienbesitzern geeinigt haben, kann es jetzt losgehen an der Sonneborner Hauptstraße.

Einige Modernisierung- und Umbauarbeiten sind geplant, die sie auch mit Hilfe der Familie umsetzen wollen. Vorab hat Andreas Müller schon die Vereinsvorsitzenden kontaktiert und von den Plänen berichtet. Ihm liegt jetzt daran, die Wünsche der Bürger zu erfahren. &bdquo;Gerne hätten wir eine Art Bürgerversammlung gemacht, doch das ist in Zeiten von Corona vorerst nicht möglich."

Mit dem Dorfladen hoffen der 52-Jährige und Heike Schütte das soziale Leben im Ort wieder zu bereichern, denn ein anderes Geschäft vor Ort gibt es nicht mehr. Dabei denken sie vor allem auch an die älteren Bürger, die nur noch wenig Möglichkeiten haben, in die Stadt zu fahren. Ideen haben sie schon einige im Kopf. So könnte es auf dem Platz vor dem Laden Veranstaltungen, Aufführungen oder auch kleine Konzerte geben.

Keine Zuschüsse von der Stadt Auch ein regelmäßiger Treff im Café schwebt ihnen vor, ebenso wie ein Außerhaus-Lieferservice oder auch Tagesgerichte, wenn sie denn die Konzession dafür haben. Ein Ort der Begegnung soll es werden, denn &bdquo;das ist das, was wir wollen, mit den Menschen ins Gespräch kommen", wie es Andreas Müller umschreibt. Unterstützt werden sie dabei von der Stadt Barntrup. Bürgermeister Borris Ortmeier begrüßt ausdrücklich das Engagement der Geschäftspartner und hat sie unter anderem über Fördermöglichkeiten informiert, die es gegebenenfalls über das Regionalbudget geben könnte. Auch den Rat will er über das Projekt informieren, ansonsten seien seine Möglichkeiten aber begrenzt.

&bdquo;Als Stadt können wir keine Zuschüsse geben", bedauert Borris Ortmeier, wohl aber ruft er die Bürger auf, das Geschäft zu unterstützen. &bdquo;Das Dorf muss jetzt Farbe bekennen", appelliert er an die Sonneborner, &bdquo;wenn sich das Geschäft wirtschaftlich rechnen soll, dann müssen die Bürger mitmachen und ihren Beitrag leisten" und damit den &bdquo;mutigen Schritt" von Andreas Müller und Heike Schütte in einer schwierigen Zeit unterstützen.

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