Blomberg. Rasen mähen, Wege pflegen oder Hecken schneiden: Diese und weitere Aufgaben kommen auf die Dorfgemeinschaften aus Dalborn, Höntrup und Wellentrup bei der Pflege ihrer Friedhöfe zu. Dazu sind die Einwohner grundsätzlich bereit, um die Zukunft der Ruhestätten in ihren Heimatorten zu sichern.
Die Details sind in den vergangenen Wochen von der Stadt erarbeitet und den betroffenen Dorfgemeinschaften sowie im Hauptausschuss vorgestellt und worden.
Sollten die Dorfgemeinschaften die Pflege der Friedhöfe übernehmen, würde die Stadt aber weiterhin für die Grabvergabe, die Grabbereitung oder Einebnungen zuständig sein. Im Trauerfall ändere sich für den Bürger nichts, bestätigt Stadtoberhaupt Klaus Geise auf LZ-Anfrage. Beisetzungstermine würden weiterhin von der Stadt festgelegt und den Dorfgemeinschaften mitgeteilt. Ähnlich laufe es bei Trauerfeiern, die in den von den Einwohnern gepflegten Kapellen stattfinden sollen.
Die Vereinbarungen: In den Verträgen zwischen Stadt und den Dorfgemeinschaften sind nicht nur die Pflegeaufgaben geregelt. Außerdem ist dort festgehalten, dass die Einwohner bei ihren Arbeitseinsätzen über die Unfallkasse des Landes NRW versichert sind, da sie sich ehrenamtlich engagieren. Die Stadt wird für eine Erstausstattung mit Geräten wie Rasenmäher, Heckenscheren und Schubkarren sorgen. Wer wie die Wellentruper auch die Pflege einer Friedhofskapelle übernimmt, auf den kommen weitere Instandhaltungs-Aufgaben zu. Die Kapellen dürften in erster Linie nur für Trauerfeiern und Gedenkveranstaltungen genutzt werden, aber auch kulturelle Events wie Ausstellungen oder Vorträge seien denkbar. Die Dorfgemeinschaft ist berechtigt, für die Nutzung der Kapelle ein Entgelt zu erheben.
Höntrup: „Grundsätzlich sind wir bereit, die Pflege des Friedhofs zu übernehmen. Allerdings müssen noch einige Details mit der Stadt bei einem Ortstermin besprochen werden, der am Donnerstag stattfindet", sagt Ortsvorsteherin Sonja Volmer. Es müsse noch über die Heckenpflege und die Gestaltung diskutiert werden. „Mit dem Ergebnis wird sich dann der Dorfausschuss befassen. Der entscheidet darüber, ob wir die Pflege übernehmen oder nicht", sagt Volmer.
Dalborn: 15 Einwohner haben sich laut Ortsvorsteher Wilhelm Sigges dazu bereit erklärt, bei der Pflege des Friedhofs mitzuhelfen. Heute gebe es einen Ortstermin mit der Stadt bei dem über die Wünsche der Dalborner beispielsweise nach einem neuen Zaun gesprochen werden soll, ehe sie endgültig die Pflege übernehmen.
Wellentrup: Mehrfach habe sich der Dorfausschuss bereits mit dem Thema befasst, berichtet Ortsvorsteher Helmut Schröder. „Wir sind bereit, die Pflege zu übernehmen", sagt er. Rund 25 Helfer stünden zur Verfügung, andere Wellentruper hätten Unterstützung in Form von Spenden signalisiert. „Wir haben schon einen Katalog aufgestellt, was alles noch erledigt werden muss", sagt Schröder. Die Details sollen bei einem Ortstermin mit der Stadt abgestimmt werden.
Reelkirchen: Die Dorfgemeinschaften aus Reelkirchen und Herrentrup sind ebenfalls grundsätzlich bereit, die Pflege der Kapelle auf dem Friedhof in Reelkirchen zu übernehmen. Allerdings gehen die Vorstellungen zwischen den Einwohnern und der Stadt noch auseinander. Die Dorfgemeinschaften bieten eine Art Schlüsseldienst an. Die Stadt möchte aber, dass die Reelkirchener und Herrentruper wie die Wellentruper auch für den Unterhalt aufkommen. „Darüber wird es noch weitere Gespräche geben", sagt Bürgermeister Klaus Geise.
Brüntrup: Für den Friedhof Brüntrup hatte, wie berichtet, ein privates Bestattungsunternehmen Interesse an der Kapelle als Andachtsraum und an privat anzubietenden Urnenflächen signalisiert. „Das rechtlich zu regeln, ist nicht ganz einfach. Hier läuft die Arbeitsphase", sagt Geise.