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Zahlreiche Oldtimer ziehen in Blomberg alle Blicke auf sich

André Gallisch

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Reichlich Eigenleistung: Hans-Heino Wetzel hat die Karosserie seines Alvis Sport Spezial, den er hier beim Treffen der Blomberger Oldtimerfreunde hinter der Schießhalle präsentiert, selbst auf das gekaufte Fahrgestell gebaut. - © André Gallisch
Reichlich Eigenleistung: Hans-Heino Wetzel hat die Karosserie seines Alvis Sport Spezial, den er hier beim Treffen der Blomberger Oldtimerfreunde hinter der Schießhalle präsentiert, selbst auf das gekaufte Fahrgestell gebaut. (© André Gallisch)

Blomberg. Blitzendes Chrom, offene Cabrios sowie weit und breit beste Laune. Das tolle Wetter hat Sonntag beim siebten Oldtimer-Treffen der „Oldtimerfreunde Blomberg" einen Rekordansturm der Liebhaber alter Fahrzeuge hervorgerufen.

Das „Kaiserwetter" habe die Oldtimerfreunde zwar an den Rand ihrer Möglichkeiten gebracht, aber das Bild der sich hier versammelten Oldies lasse das Herz einfach höher schlagen, betonte Mitorganisator Markus Malett voller Freude.

Mächtig breit setzte sich die Front des Cadillac Sedan de Ville von Hermann Anthoff aus Hessisch Oldendorf in Szene. Doch der 64-Jährige machte gleich auch auf das Heck seines 1959er-Straßenkreuzers aufmerksam. „Das sind die höchsten Heckflossen, die je verbaut wurden", wies er auf die tatsächlich herausragende Partie des auch sonst riesigen Gefährts hin.

Think big: Der Cadillac Sedan deVille von Hermann Anthoff strahlt eine gewisse Erhabenheit aus. - © André Gallisch
Think big: Der Cadillac Sedan deVille von Hermann Anthoff strahlt eine gewisse Erhabenheit aus. (© André Gallisch)

Vor acht Wochen habe er den 6,4-Liter-Motor des von ihm 2009 gekauften Cadillac überholt. „Der brauchte einen Liter Öl auf 100 Kilometer", nannte er vor allem auch wirtschaftliche Gründe. Allerdings lasse sich an den 30 Litern Super plus, die der 325 PS starke Motor auf 100 Kilometer ebenfalls benötige, nicht viel machen.

Ein Vierteljahrhundert mehr auf dem Buckel hat der Alvis Sport Spezial. Hans-Heino Wetzel hatte den britischen Sechszylinder mit „knapp 100 PS" auf den Stellplatz hinter der Blomberger Schießhalle abgestellt. Vor acht Jahren, erzählte der Karosserierestaurator, habe er das Fahrgestell gekauft. Etwas später den 2,7-Liter-Reihenmotor dazu. „Die Karosserie habe ich selbst gefertigt", erklärte der Rintelner.

Schon kam eine weiße Vespa VBN aus dem Jahre 1966 auf den Platz geschossen. Auf dem Roller beziehungsweise im Beiwagen saß das Ehepaar Karl-Heinz und Regina Wietbrauk aus Schieder. Jedes Jahr, sagte Karl-Heinz Wietbrauk, machen er und die Gattin ein neues Event mit einem von mehreren eigenen Oldtimern. Die Vespa habe er vor einem Jahr erstanden und restauriert. „Ein Jahr fahren und dann wegstellen", brachte der 62-Jährige sein Prinzip auf den Punkt. Für Ehefrau Regina Wietbrauk ist „Mitfahren am schönsten".

Stimmiges Outfit: Regina und Karl-Heinz Wietbrauk aus Schieder mit ihrer Vespa VBN und Beiwagen. - © André Gallisch
Stimmiges Outfit: Regina und Karl-Heinz Wietbrauk aus Schieder mit ihrer Vespa VBN und Beiwagen. (© André Gallisch)

Gut 450 Old- und Youngtimer hatten sich Sonntag nach Schätzung der beiden Organisatoren Markus Malett und Marcus Pansegrau im Laufe des Tages in stetigem Wechsel an der Schießhalle versammelt. Mit rund 5.000 Zuschauern habe es an diesem schönen Sommertag eine in dieser Form unerwartete und außergewöhnliche Resonanz gegeben.

Während Mitorganisator Marcus Pansegrau mit einem 1983er Audi Quattro und einem ehemaligen Bundeswehr-VW Iltis gleich zwei eigene Fahrzeuge beisteuerte, zog der Dutton B+ von Markus Malett auch allein die Blicke auf sich. „Ich bin Jahrgang 1975", lächelte Markus Malett. Drei Jahre jünger als sein 1972er-Oldtimer. Der verfügt weder über Dach noch Türen. „Ein reines Schönwetterauto", lachte der Besitzer. Der 2,6-Liter-Motor des britischen Fahrzeugs sei übrigens ein Fordmotor, wie er damals auch im „Granada" eingebaut worden sei.

Junge Frau am Steuer: Ronja Malett darf auf dem Fahrersitz des Dutton B+ Platz nehmen. Eingerahmt von (von rechts) Papa Markus Malett, Matthias Durgeloh, Armin Senft und Marcus Pansegrau von den Oldtimerfreunden Blomberg. - © André Gallisch
Junge Frau am Steuer: Ronja Malett darf auf dem Fahrersitz des Dutton B+ Platz nehmen. Eingerahmt von (von rechts) Papa Markus Malett, Matthias Durgeloh, Armin Senft und Marcus Pansegrau von den Oldtimerfreunden Blomberg. (© André Gallisch)

„Wir hatten hier Besuch vom 300-Euro-Auto bis hin zum Mercedes 300 SLR", freute sich Malett über eine sehr breit aufgestellte Fahrzeugpalette. Das silberne Mercedes-Cabrio, das kurz vorbei geschaut habe, schätzte er auf einen siebenstelligen Preis.

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