Schieder-Schwalenberg/Blomberg. Wer täglich auf der Ostwestfalenstraße von zwischen Blomberg und Steinheim aus in Richtung Süden unterwegs ist, muss sich schon seit längerer Zeit in Geduld üben und längere Umwege in Kauf nehmen. Doch es gibt Hoffnung. Die Großbaustelle zwischen Steinheim und Wöbbel soll bis Ende November soweit abgeschlossen sein, dass die Verkehrsteilnehmer die Straße wieder komplett benutzen können.
Derzeit gilt dort eine Einbahnstraßenregelung in Fahrtrichtung Norden. Erich Schröder, Projektleiter des Landesbetriebes Straßen.NRW aus Paderborn: „Die Straße ist von hoher Bedeutung für den Verkehr von Lippe in Richtung Höxter und umgekehrt und damit auch zwischen den Autobahnanschlüssen bei Bad Salzuflen und Warburg. Deshalb hätten wir uns eine komplette Sperrung gar nicht erlauben können."
Rund vier Kilometer ist der Streckenabschnitt lang, der derzeit mit Hochdruck auf Vordermann gebracht wird. Der Projektleiter: „Wir richten dort im Wechsel die so genannten ,2+1-Spuren ein, damit einmal in Fahrtrichtung Norden und dann auch in Richtung Süden ein Überholen von Schwerlastverkehr möglich ist." Die Baukosten beziffert Erich Schröder mit rund 4,8 Millionen Euro. Das liege auch daran, dass neben der Umgestaltung der Fahrbahn zusätzlich deren teilweise Grundsanierung – „die Straße ist in den 1970er-Jahren gebaut worden" – erfolge. Darüber hinaus gebe es auf der Strecke fünf Brückenbauwerke, die ebenfalls saniert werden müssten.
Bei den Brücken sei es um deren Abdichtung und die Fahrbahnübergänge gegangen. Es würden aber zum Teil auch unter den Brücken Betonsanierungen erforderlich. Erich Schröder: „Aufgrund der sehr ungünstigen Wetterverhältnisse im Sommer sind wir etwas ins Hintertreffen geraten. Doch mit diesen Arbeiten sind wir nun fast fertig."
Wenn die Baustelle voraussichtlich Ende November wieder freigegeben wird, wird zunächst eine längere Winterpause eingelegt. Wegen des neuen Fahrbahnbelages und der fehlenden Griffigkeit gilt dann zwischen Steinheim und Wöbbel vorübergehend eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 70 Stundenkilometern beziehungsweise 50 Stundenkilometern an den beiden Knotenpunkten Billerbeck und Wöbbel. Die restlichen Arbeiten wie die Fahrbahnmarkierung und die Beschilderung auf der B 252 sollen dann erst im nächsten Jahr – geplant ist der Zeitraum März/April 2018 – erfolgen. Doch damit nicht genug. In diesem Zeitraum wird auch der Bereich der Abfahrt/Auffahrt Wöbbel von der B 252 bis runter zur B 239 saniert. Dafür wird eine entsprechende Umleitung eingerichtet. In diesem Zusammenhang wird dann die Linkseinfädelspur von der Auffahrt Wöbbel in Richtung Steinheim beseitigt.
Schließlich werden nach Angaben des Projektleiters Erich Schröder auch zwei Ampelanlagen auf der B 252 installiert. Eine soll an der Abzweigung Billerbeck (L 823) stehen. Die andere wird dann den Verkehr an der Abfahrt Wöbbel regeln. Die sollen allerdings erst dann kommen, wenn alle anderen Arbeiten erledigt sind.
Ein wichtiges Thema könnte auch die Verkehrssicherheit sein. Denn gerade erst hat sich ein schwerer Unfall im Bereich B 239/Am Schlagberg in Wöbbel ereignet. Dazu gestern Christiane Watermann, Leiterin der Unfallkommission des Kreises Lippe: „Denkbar wäre in dem Bereich eine Stoppschildregelung. Vorstellbar sind aber auch Geschwindigkeitskontrollen zwischen Wöbbel und Belle."
Nach der Baustelle ist vor der Baustelle. Und die wird kommen – und zwar 2018. Es geht dabei wieder um die Ostwestfalenstraße (B 252). Sven Johanning, Pressesprecher des Landesbetriebes Straßen.NRW aus Bielefeld: „Dann lösen wir die Kollegen aus Paderborn ab, die gerade den Streckenabschnitt zwischen Steinheim und Wöbbel neu gestalten. Wir gehen davon aus, dass bis Mai nächsten Jahres alles fertig sein wird."
Anschließend soll ab Juni der Streckenabschnitt von der Abfahrt Wöbbel bis zur Abfahrt der B 1 in Blomberg saniert werden. Sven Jonanning: „Wir rechnen mit gut drei Monaten Bauzeit. Das ist aber abhängig vom Wetter. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an das schlechte Wetter in diesem Sommer. Deshalb können wir keine genaue Zeit angeben." In den kommenden Monaten müsse noch die Verkehrsregelung abgestimmt werden. Laut Sven Johanning würde eine Einbahnstraßenregelung in Fahrtrichtung Süden Sinn machen. Dann könnten die Verkehrsteilnehmer aus Blomberg in Richtung Steinheim weiterfahren. Umgekehrt würde der Verkehr aus Süden in Wöbbel abgeleitet, um dann über die B 239 Richtung Belle, dort auf die B 1 und dann in Blomberg wieder auf die Ostwestfalenstraße zu fahren. Über Kosten für die rund 4,5 Kilometer lange Strecke konnte Sven Johanning gestern keine Angaben machen.