Cartoons von „HaChri“ heben die Laune

Blomberg-Dalborn. Während andere in der Frühstückspause zur Wurststulle und zum Handy greifen, schnappt sich Hans-Christoph Beermann einen seiner vielen kleinen Schmierzettel und beginnt zu zeichnen. In 15 Minuten hat er seinen Cartoon fertig. Auf dem Blatt sind dann meistens zwei Tierfiguren zu sehen, darüber ist ein lustiger Spruch oder ein Dialog in Sprechblasen zu lesen.

Dann geht &bdquo;HaChri" wieder zurück an seine Arbeit. Der Dalborner liest seit seiner Kindheit gerne Comics und malt auch seitdem selbst. Tausende Cartoons sind bislang entstanden. Wenn Corona es zulässt, wird er seine Bilder bald bei einer Ausstellung zeigen. In Dalborn hat er angefangen, immer mal wieder neue Zeichnungen im Bushäuschen aufzuhängen – um ein bisschen die Laune in der Corona-Zeit zu heben.

Übrigens startet das Gespräch mit der LZ zunächst mit einer kleinen Lehrstunde. Denn Cartoon, Comic oder Karikatur sind nicht dasselbe. &bdquo;Ein Comic sind zumeist mehrere Bilder, die eine Geschichte erzählen. Wie die lustigen Taschenbücher von Disney zum Beispiel. Ein Cartoon erzählt die komplette Geschichte in einer Zeichnung. Und die Karikatur ist die satirische Überzeichnung von Menschen. Das liegt mir nicht", gibt Beermann zu. Er fühle sich festgelegt, wenn er bereits existierende Gesichter und Figuren zeichnen solle.

&bdquo;Bei mir entstehen zumeist erst die runden Augen und irgendwie entwickelt sich das Bild dann von allein. Ich entscheide, was für ein Tier ich malen will, dann entsteht die Situation, in der sich die Figur befindet und ich schreibe einen Spruch darüber", gibt Beermann Einblick in sein Schaffen. &bdquo;Das muss immer raus. Ich kann meine Füße und Finger selten still halten. Schon damals in der Schule ging das nicht. Darum hab ich immer gezeichnet", erzählt der 47-Jährige.

Phasen ohne Malen

Nicht alles, was Beermann zeichnet, ist Gold. Da sind auf den Schmierzetteln auch manchmal nur niedliche Tierfiguren mit riesigen runden Augen zu sehen. &bdquo;Die hebe ich auf. Für später. Vielleicht fällt mir da ja noch eine Geschichte dazu ein." Abends, wenn die Arbeit bei der Lippischen Hauptgenossenschaft in Blomberg beendet ist, dann zieht sich der Dalborner gerne zurück in sein Computerzimmer in seinem Elternhaus, das er alleine bewohnt.

Immer mal wieder hat er auch Phasen, in denen er kaum malt. Vor allem, wenn die Sanierung seines Elternhauses in den Vordergrund rückt. &bdquo;Es gibt hier immer wieder etwas zu tun. Ich will es erhalten, schließlich bin ich hier aufgewachsen", erzählt Beermann, der früher auch als Greenkeeper auf dem Golfplatz in Cappel gearbeitet hat. Die Natur und Tiere – diese Themen beschäftigen ihn im Alltag und stehen damit auch in seinen Zeichnungen im Vordergrund. Auch die Feuerwehr, er selbst ist ebenfalls aktiv in der Löschgruppe in Donop, spielt immer mal wieder die Hauptrolle in seinen Cartoons.

Er selbst las früher gerne die älteren Ausgaben von Asterix und Obelix oder Lucky Luke, vor allem aber Spirou und Fantasio sowie Gaston, also am liebsten franko-belgische Comics. Der Stil hat ihm immer am besten gefallen. Seine tagsüber gezeichneten Cartoons überträgt Hans-Christoph Beermann am Abend auf seinen Computer. Dafür nutzt er Photoshop, um die gezeichneten Striche zu glätten und zu verdichten.

Ausstellung im Sommer

Auf seiner Homepage lädt er seit Jahren seine Favoriten hoch. In letzter Zeit spielen zum Beispiel auch Corona und die Folgen eine Hauptrolle in seinen Cartoons. Im Sommer könnte er Teil einer Ausstellung in Minden werden, &bdquo;das steht aber noch nicht fest. Ich gebe Bescheid, wenn es mehr zu erzählen gibt", sagt Beermann. Der Satz passt zu ihm. So kreativ der Dalborner in seinen Bilder auch ist, wer ihn sieht, würde ihn vermutlich eher für introvertiert und schüchtern halten. Aber wenn es um seine Leidenschaft, das Zeichnen geht, taut der 47-Jährige sofort auf und sein großes Fachwissen bei dem Thema wird deutlich.

Warum zeichnet er lieber Cartoons als Comics? &bdquo;Das hab ich auch schon gemacht, aber wissen Sie, ich bin ja ein fauler Mensch, darum sind mir Cartoons lieber", sagt er mit einem Augenzwinkern. Viele weitere lustige Cartoons sind unter www.hachri.de zusehen. Zudem bietet Hans-Christoph Beermann einen Whatsapp-Service an und schickt immer mal neue Cartoons via Whatsapp an Fans. Auch bei Facebook und Twitter ist &bdquo;HaChri" zu finden.

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