Sint Nicolaas verteilt in Blomberg Peppernootjes an die Kinder

Blomberg. Seit langer Zeit wieder vom Schnee begleitet und auch endlich wieder in einer Kutsche ist am Samstagnachmittag Sint Nicolaas mit seinen Zwarten Pieten auf dem Marktplatz vorgefahren. Den ganzen weiten Weg aus Spanien hatten Sint Nicolaas und seine Zwarten Pieten auf sich genommen, um in der Nelkenstadt die zahlreich erschienenen Kinder mit kleinen &bdquo;Peppernootjes“, also Süßigkeitentüten, zu erfreuen. Der Heimatverein Sint Nicolaas hat diesen Besuch zum 53. Mal als einen der wenigen in Deutschland ermöglicht.Zarte Schneeflocken fielen vom Himmel auf den ohnehin schon weißen Boden, als sich Sint Nicolaas mit seinem langen weißen Bart und seinem ausladenden roten Samtmantel, angeführt vom Spielmannszug Istrup, seinen Weg zum Marktplatz bahnte – auf dem wie in jedem Jahr auch der Weihnachtsmarkt stattfand. &bdquo;Sinterklaas“, wie er in den Niederlanden genannt wird, wurde dort schon sehnsüchtig von vielen Kindern, Eltern und Großeltern erwartet. Die Frage, ob er wie gewohnt in einer Kutsche oder wie im vergangenen Jahr im sportlichen Cabrio vorfahren würde, bekamen die Wartenden beantwortet, als die trappelnden Hufe der Pferde zu hören waren, die die Kutsche den Weg rauf zum Marktplatz zogen.

Volkstümliche Gestalt Die Ankunft von Sinterklaas und seinem Gefolge findet in den Niederlanden im November am ersten Samstag nach dem Martinstag statt – ungefähr drei Wochen vor dem Feiertag, dem 5. Dezember und damit dem eigentlichen niederländischen Nikolaustag. Sinterklaas ist die niederländische Bezeichnung für eine volkstümliche, an den historischen Nikolaus von Myra angelehnte Gestalt, dessen Sterbetag der 6. Dezember ist. Gefeiert wird im Grunde sein Namenstag. Die Ankunft von Sinterklaas mit seinem Gefolge ist der offizielle Starttermin für die Kinder, die dann am Abend ihre Schuhe aufstellen. Auch Geschenke erhalten die Kinder am 5. Dezember, denn ein Fest am Heiligen Abend gibt es in den Niederlanden traditionell nicht.Etabliert hatten diese inzwischen überaus lieb gewonnene Veranstaltung die niederländischen, in Blomberg stationierten Soldaten Anfang der 1960er Jahre, erklärte Natascha Angermann-Pol vom Organisationsteam. Als echte Niederländerin liege ihr sehr viel an dieser Veranstaltung, die sie gemeinsam mit vier weiteren Mitgliedern des Organisationsteams auf die Beine gestellt hat. Musste sich der Verein bei der Organisation und Ausführung im vergangenen Jahr nach der Corona-Zeit erst wieder neu sortieren, konnte in diesem Jahr wieder alles wie gewohnt vonstatten gehen. Lediglich die Zwarten Pieten hatten sich optisch etwas verändert. &bdquo;Sie sind nicht mehr schwarz angemalt im Gesicht, sondern nur noch leicht berußt“, erklärte Angermann-Pol. &bdquo;Sie tragen außerdem ihre großen goldenen Creolen nicht mehr und haben längere lockige Haare.“ Die aufgeflammte Diskussion in den Niederlanden bezüglich des Umgangs und der Darstellung Minderheiten sei auch nach Blomberg geschwappt und darauf habe der Verein entsprechend reagiert.

Süßes aus den Niederlanden Entgegen der Tradition seien die Süßigkeitentüten für die Kinder nicht mehr selbst zusammengestellt, sondern bereits fertig und hygienisch abgepackt aus den Niederlanden importiert. &bdquo;Die haben wir am vergangenen Wochenende persönlich aus den Niederlanden geholt“, sagte Angermann-Pol. Neben dem Besuch des Sint Nicolaas sei auch der Weihnachtsmarkt überaus gut besucht gewesen, freute sie sich. Besucher aus der Nelkenstadt, den Niederlanden und aus einem großen Umkreis von Lippe hätten für einen überragenden Umsatz am Glühweinstand gesorgt.

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