Wie es mit der Kulturwerkstatt Blomberger Land weitergeht

Blomberg. Quo vadis, Kulturwerkstatt Blomberg? - Nach der Nachricht, dass die Vereinsmitglieder in ihren prächtigen viktorianischen Kostümen Ende September 2026 im Bad Salzufler Kurpark statt Mitte Dezember in der Blomberger Altstadt lustwandeln werden, steht diese Frage im Raum. Und: Wird der Vereinsname künftig noch der richtige sein?

Der Reihe nach: Im Mai dieses Jahres hatte Vereinsvorsitzende Barbara Hamann verkündet, dass es 2025 kein Charles-Dickens-Festival in Blomberg geben wird. Abgesehen von der sehr hohen Arbeitsbelastung für die etwa 30 Mitglieder führte sie damals vor allem finanzielle Gründe an: Der Verein steckte in tiefroten Zahlen.

Aus der finanziellen Misere wollte sich der Verein mit Gastauftritten in der Umgebung ziehen: In Bad Pyrmont, im Schlosspark Schieder oder in Detmold zeigten die Mitglieder außer Krinolinen, Zylindern und Spitzentüchern Flagge für ihren Verein. Denn einig seien sich alle gewesen, dass sie dieses schöne Hobby nicht aufgeben wollten.

Doch noch nicht raus aus den roten Zahlen Sie hätten nach diesen Sommermonaten auch beinahe wieder schwarze Zahlen geschrieben, sagt Barbara Hamann. &bdquo;Aber dann uns ist noch eine verspätete Rechnung von 2023 vor die Füße gefallen.“ Ein Betrag im höheren vierstelligen Bereich war ein Schock. Umso wohltuender das Angebot aus Bad Salzuflen, das vielleicht auch einen Weg aus der finanziellen Krise bieten könnte, wie Hamann hofft. &bdquo;Im Grunde haben wir das dem damaligen LZ-Bericht zu verdanken“, berichtet die Vereinsvorsitzende. Denn nachdem der im Mai dieses Jahres erschienen war, hatten sich Mitarbeiter der Stadt Bad Salzuflen gemeldet und angeboten, das Festival in den Kurpark zu holen.

Für Barbara Hamann und ihre Mitstreiter ein Angebot, dass sie nicht ausschlagen wollten. &bdquo;Ich habe das damals in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung vorgestellt“, berichtet sie. Besonders verlockend: &bdquo;Wir bekommen Man-Power, das ist besonders wichtig.“ Und das Gelände sei abgeschlossen, die Kassenhäuschen ohnehin besetzt. &bdquo;Das war in Blomberg ja immer so schwierig, genügend Personal dafür zu stellen.“

Alternativer Blomberger Standort fällt beim Verein durch Überhaupt, die Infrastruktur: Auch um die Toiletten muss der Verein sich nicht kümmern, möglicherweise kann er überdies vielleicht teilweise auf die Wandelhalle zurückgreifen. Es gebe aus Vereinssicht ganz viele Vorteile, dazu gehöre auch das Veranstaltungsdatum Ende September. Denn schon früher habe die Kulturwerkstatt einen Terminwechsel angedacht, sei dabei aber bei der Stadt Blomberg auf taube Ohren gestoßen.

Wie genau die Verträge mit Bad Salzuflen aussehen werden und welche Aufgaben die Blomberger Vereinsmitglieder für das Bad Salzufler Charles-Dickens-Festival konkret übernehmen werden, befindet sich derzeit noch vereinsintern in der Abstimmung.

Vor dem Angebot aus der Salzestadt habe man sich schon intensiv damit befasst, wie sich das Festival leichter organisieren ließe, auch über den Vorschlag der Stadt, auf das Gelände rund um die Alte Meierei zurückzugreifen, hätten die Mitglieder diskutiert. &bdquo;Aber das hätte einfach nicht gepasst.“ Die technischen Gegebenheiten inklusive der Stromversorgung wären genauso ein Problem gewesen wie die enge Einfahrt und auf dem Parkplatz zu wenig Raum für die einzelnen Schausteller und Händler, erklärt Barbara Hamann. &bdquo;Wir haben uns schon sehr viele Gedanken dazu gemacht.“

Kostümfundus wird reduziert Die Stadt habe sich nach Kräften bemüht, den Verein zu unterstützen, sagt Bürgermeister Christoph Dolle, der den Umzug des Festivals wie berichtet bedauert. Das beziehe sich auch auf die stadteigenen Räume, die der Kulturwerkstatt an der Burgstraße zur Verfügung gestellt worden seien - zu einem sehr günstigen Mietzins.

Gleichwohl ließ die finanzielle Lage der Kulturwerkstatt nicht zu, die Miete in voller Höhe zu bezahlen: &bdquo;Wir haben gezahlt, was wir konnten“, betont Barbara Hamann. Vor diesem Hintergrund der Kosten sei der Verein jetzt auch dabei, den Kostümfundus so zu reduzieren, dass ein Raum dafür reicht. Die Verwaltung hat den ausstehenden Mietzins gestundet - auch das ist eine Form der Subvention.

Der Kostümverleih, so stellt es sich die Vereinsvorsitzende vor, soll dann im Vorfeld des Festivals am 26. und 27. September 2026 stattfinden. Gleichzeitig könne dieser Ortswechsel vielleicht ja sogar neue Mitglieder bringen, sodass man die Arbeit auf mehr Schultern verteilen könne. Heißt das, dass der Verein irgendwann komplett umzieht? - Geplant ist das derzeit nicht. Und für den Bürgermeister gilt: &bdquo;Das ist ein Blomberger Verein, und er erhält dieselbe Unterstützung wie andere Vereine.“

Weihnachtsflohmarkt geplant Bis zum Festival arbeitet die Kulturwerkstatt Blomberger Land daran, mit weiteren Aktionen mehr Geld zu generieren, beispielsweise mit einem Weihnachtsflohmarkt. &bdquo;Am Sonntag, 14. Dezember, verkaufen wir von 11 bis 18 Uhr Weihnachtsdeko in der Neuen Torstraße 25“, kündigt die Vereinsvorsitzende an. &bdquo;Gleichzeitig gibt es in der Schulstraße 7 Glühwein und Bratwurst.“

Dass der Weihnachtsflohmarkt zumindest an dem Sonntag parallel zum Fest des Lions Clubs Blomberg im Innenhof der Burg fällt, lasse sich nicht ändern. (Die LZ berichtet noch).

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