
Blomberg-Donop (bm). Närrisches Treiben gepaart mit Topunterhaltung, das ist der unschlagbare Mix des Storchenkarnevals in Donop und das seit 20 Jahren. Zum Jubiläumstorchenkarneval strömten am Samstagabend unzählige Jecken in das Dorfgemeinschaftshaus, dabei waren die fantasievollen Kostümierungen neben dem Programm ein absolutes Highlight.
Meerjungfrauen im Schlepptau mit ihrem Meeresgott, der Mann vom Mars, hübsche Teufelinnen oder Piraten der Karibik, in Sachen Verkleidung hatten die Narren und Närrinnen wieder alle Register gezogen. Die tolle Kostümvielfalt sollte sich kurz vor Mitternacht für einen Jecken oder ein komplettes Ensemble noch lohnen, dann stand die Prämierung des besten Kostüms auf dem Programm. Gemeinsam mit dem Storchenrat und in Begleitung der Storchengarde begrüßte pünktlich um 19.30 Uhr das neue Storchenpaar Julia I. Baier und Martin I. Lööck huldvoll das närrische Publikum und dann ging die Party richtig los. Unter dem Jubel der begeisterten Gäste startete ein Aufmarsch aller 20 Storchenpaare seit Bestehen des Storchenkarnevals und Confronciere Jürgen Petersmeier hatte seine Hausaufgaben bestens gemacht.
Zu allen Jahrgängen warf Petersmeier kleine Anekdoten und die passenden Hits des Jahres in den Raum, die Stimmung im Saal war schon da auf dem Siedepunkt und die sollte noch gesteigert werden. Nachwuchsarbeit zahlt sich aus, mit ihrer Party am Nordpol betraten erstmals die Eisbären die Donoper Bühne, die ruck zuck zu den stampfenden Beats der Atzen und nach dem entblättern ihrer Fellkostüme zu richtigen Rampensäuen mutierten. Danach hatte Ulla Hahne-Eichhorn, stellvertretende Bürgermeisterin von Blomberg, leichtes Spiel, als sie in die Bütt stieg. "Als reitender Bote des Rathauses habe ich meinem Zossen auf dem Weg hierher richtig die Sporen gegeben, denn in diesen Tagen ist es ja gefährlich durch Istrup zu fahren. Das Storchendorf Donop hat übrigens eine außerordentliche Bedeutung und könnte in Zukunft unsere Rettung sein. Der demographische Wandel schreitet voran, in ein paar Jahren wird das Storchenpaar vielleicht auf Krücken einmarschieren, die Storchengarde braucht Rollatoren und "Storchenbein kipp rein" funktioniert nur noch mit Schnabeltassen. Da kommt ihr ins Spiel.
Bekanntlich bringen die Störche ja die Kinder, ihr müsst nur noch ein bisschen Zucker auf die Fensterbank legen. Das kurbelt die Zuckerindustrie an und ich sehe schon die Schlagzeilen vor mir "Geburtenboom in Donop nicht zu stoppen, Zucker wird knapp", schmunzelte Hahne-Eichhorn. Auch das Urgestein des Storchenkarnevals, die legendäre Lisbeth, alias Elisabeth Lehmann, hatte wieder einiges aus dem Leben mit Ehemann Helmut zu berichten, die Erlebnisse ihrer letzten Schiffsreise teilte Lisbeth ausgiebig und in lippischer Gelassenheit gerne mit. Mit den Pink Ladys begab sich das Publikum dann auf eine Zeitreise in die guten alten Tage des Twists, um dann mit den Donoper Frauen in die antike Welt der Griechen in dem Stück "Jamas" zurückzukehren. Ein Auftritt jagte den nächsten, mit dem Intro des Fluches der Karibik verbreiteten die Fußball-Frauen als Wikinger den Schrecken der Meere, es folgten "Udo und die Panik-Kosaken", getoppt von den "Tomahawks" und dem FC Storchenbein, der als Tanzformation mit internationalen Fußballspielern auftrumpfte und Begeisterungsstürme auslöste.
Nach dem Ende des offiziellen Teils hatten die Meerjungfrauen und ihr Meersgott allen Grund zum Jubel, das Ensemble um Natalia Hübert aus Donop wurde für das ausgefallenste Kostüm mit einem Brunchpaket im Detmolder Villagio belohnt. Wieder einmal hatte der Veranstalter, der FC Donop, bewiesen das echtes Karnevalstreiben und ausgelassenen Stimmung auch im lippischen Südosten möglich ist. Am Rosenmontag geben die Donoper Narren noch einmal alles, sie nehmen mit dem frischgebackenen Storchenpaar am Karnevalsumzug in Steinheim teil.