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19 Störche drängeln sich zurzeit auf Donops Dächern

In den Nestern des Dorfes herrscht Platzmangel

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19 Störche drängeln sich über Donop - © Blomberg
19 Störche drängeln sich über Donop (© Blomberg)

Blomberg-Donop. In drei Nestern haben die Störche in Donop 13 Jungtiere großgezogen. Weil aber nicht mehr genug Platz für alle ist, haben sich zwei Störche ein neues Nest auf dem Dach der Donoper Kirche gesucht.

Auf einigen Donoper Dächern herrscht derzeit akuter Platzmangel: Die Störche, die seit mehr als 20 Jahren in Donop brüten, haben ihre Jungtiere erfolgreich großgezogen. Doch jetzt wird der Nachwuchs flügge.

Zwei Störche hatte das schon bewogen, sich eine neue ungewöhnliche Bleibe zu suchen. "Man kann schon fast von einem mehr als optimalen Zuchterfolg sprechen", bilanziert Dr. Horst Hollensteiner. "In den Nestern der drei Brutpaare sind insgesamt 13 Junge geschlüpft. Eines ist aus dem Nest gefallen", sagt er. Die verbliebenen zwölf Jungtiere haben aber alle überlebt. Wenn man bedenke, dass Störche im Schnitt vier bis fünf Eier legen, sei der Zuchterfolg sehr gut, erläutert der promovierte Veterinärmediziner.

Die Donoper Störche drängeln sich auf den Dachfirsten zusammen. In diesem Jahr sind insgesamt 13 Jungtiere geschlüpft. Da ist es in den Nestern schön kuschelig. - ©
Die Donoper Störche drängeln sich auf den Dachfirsten zusammen. In diesem Jahr sind insgesamt 13 Jungtiere geschlüpft. Da ist es in den Nestern schön kuschelig. (© Foto: Lüdeking)

Die ersten Störche wurden unter anderem von Hollensteiner im Jahr 1989 in Donop eingebürgert. Mehr als 200 Jungtiere sind seitdem in Donop geschlüpft. Aktuell drängen sie sich aber noch auf dem Dachfirst und spreizen die Flügel.

Etwas weiter weg haben die Tiere auf einem alten Fichtenstamm ein Nest eingerichtet. Es sind erste Flugversuche. Zwei der Störche wurde der Trubel im Nest zu viel. Sie suchten Ruhe. Und sie fanden sie auch: Im Schatten des Wetterhahns - auf dem Dach des Eingangs der Donoper Kirche. Doch die gefiederten Dachbesetzer samt Nest wollen die Donoper Bürger zumindest an dieser Stelle nicht tolerieren. Bis Ende August wird sich die Raumnot auf den Dächern wohl etwas entschärfen. "Die Tiere üben noch und dann werden sie wohl abziehen", meint Hollensteiner.

"Dann wird es sicher interessant, wenn die 19 Störche über Donop hinwegfliegen. Einige haben im vergangenen Jahr auch noch bis Wilbasen gewartet und sind dann erst abgeflogen", weiß Hollensteiner. Auf zwei Routen erreichen die schwarz-weißen Vögel dann ihre afrikanischen Winterdomizile: Eine führt über Frankreich und dann über Algerien, die längere über die Türkei, Sinai und über das ägyptische Niltal. Einige Donoper Störche sind in der Vergangenheit schon auf beiden Routen unterwegs gewesen. Im Frühling kommen sie dann wieder zurück. "Es sind bisher die sechs Tiere der Brutpaare", erläutert Hollensteiner. Daneben gibt es aber auch einen einzelnen Storch, der keine Partnerin hat. Den zieht es aber immer wieder nach Donop zurück.

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