Detmold. Den Einzelhandel sichern und stärken – dieses Ziel strebt die Stadt Detmold mit Unterstützung der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) an. In einer Informationsveranstaltung wurden am Mittwoch in der Aula der Alten Schule am Wall erste Ergebnisse der Analysen des Einzelhandels in der Kernstadt vorgestellt.
Seit der ersten Veranstaltung am 1. März hat sich vieles getan: „Es wurden Vorschläge erarbeitet, Passanten befragt und Schlüsselgespräche mit Eigentümern geführt," berichtet Detmolds Baudirektor Bernd Zimmermann. Daneben habe sich die GMA mit der Analyse des Ist-Zustandes in der Kernstadt beschäftigt.
ISEK
Der„Zukunftsfähige Einzelhandel im historischen Stadtkern" ist eine Maßnahme des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK). Mit diesem soll die Attraktivität des Zentrums erhalten und gesteigert werden. Darunter fallen neben Einzelhandel Themen wie Denkmalschutz, Wohnen, Gastronomie.„Insgesamt gibt es eine Verkaufsfläche von 27.135 Quadratmetern", erklärt Projektleiterin Kirsten Marwede. Diese Fläche teilten sich zur Zeit 211 Einzelhandelsbetriebe. 35 Geschäfte stünden leer, das mache eine Leerstandsquote von 14 Prozent aus.
Um die Probleme deutlicher erkennen zu können, habe die GMA die Kernstadt in sechs Quartiere aufgeteilt:
- Lange Straße/Marktplatz,
- Bruch-/Krumme Straße,
- Schüler-/Exterstraße,
- Lustgarten/Rosental,
- Schloss,
- Wallgraben.
Besonders gut abgeschnitten habe etwa das Quartier Lange Straße/Marktplatz aufgrund des hohen Einzelhandelsbesatzes. Auch der Bereich Bruch-/ Krumme Straße ist der GMA positiv aufgefallen: „Die vielen inhabergeführten Geschäfte bringen eine hohe Individualität, eine größere Produktvielfalt und eine schöne Schaufenstergestaltung", sagt Kirsten Marwede.
Insgesamt sei durch Passantenbefragungen aufgefallen, dass gerade samstags die Öffnungszeiten sehr uneinheitlich seien. Einheimische wünschten sich mehr Grün in der Stadt, viele Auswärtige einen besseren Service in den Geschäften. Das sieht auch Birgit Wachs, GMA-Niederlassungsleiterin, so: „Der Onlinehandel wird eine immer stärkere Konkurrenz. Dem kann man nur mit gutem Service entgegenwirken."
Anhand der Analyseergebnisse hat die GMA einen Maßnahmenkatalog erstellt, der im nächsten Schritt mit den Verantwortlichen diskutiert und umgesetzt werden soll. Dazu zählen etwa die Reaktivierung der Hornschen Galerie, das Kreieren von Rundläufen sowie eine stärkere Quartiersausprägung.
Zur Gestaltung der Quartiere möchte die Stadt ein Projekt mit der Hochschule OWL starten. Neben diesen Aspekten stießen vor allem auch die Etablierung von Kernöffnungszeiten, die Gestaltung des Ex-Hertie-Platzes und das Thema Leerstandsmanagement bei den Zuhörern auf offene Ohren.
Auch die Verkaufsaufsteller in der Stadt waren Thema. „Sie sind Kundenstopper", meinte Heinz Holey, Vorsitzender der Werbegemeinschaft.
Alle Ergebnisse will die GMA bis zu den Herbstferien auf der Website der Stadt Detmold veröffentlichen.