Detmold. Endlich soll es gelingen - für das Wohngebäude Adolfstraße 1 liegt der Stadt ein Bauantrag zur Modernisierung und Instandsetzung vor. Das leerstehende Gebäude ist vielen Detmoldern als Dauer-Ruine bekannt - wenngleich eine pittoresk gealterte - und der Stadt ein Dorn im Auge. Es war deswegen mit in einen Wettbewerb im Integrierten Stadtentwicklungskonzept aufgenommen worden.
"Die Fördergelder für die Sanierung des Baudenkmals gibt es", sagt Detmolds Baudirektor Bernd Zimmermann, "wenn die Baumaßnahme erfolgt." Die Stadt hatte im Zusammenhang mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept drei Detmolder Problemhäuser aus der Innenstadt von Architekten beispielhaft neu planen lassen, um aufzuzeigen, wie Sanierungen in der Kernstadt funktionieren können. Es wurde modellhaft ermittelt, welche Probleme es dabei gibt. Für die Muster-Gebäude in der Adolfstraße, Exterstraße und Krummen Straße legte die Stadt einen eigenen Fördertopf an. Für das Modell-Haus in der Krummen Straße konnten sie nicht gewährt werden - die Fördergelder werden nun für ein anderes Bauprojekt in der "Krummen" eingesetzt, wo ein Hotel für Radler entstehen soll.
Was die Adolfstraße angeht, möchte der Eigentümer das Gebäude umfassend sanieren und zu Wohnzwecken nutzen. Dazu stehen nach der Sanierung an Wohnfläche rund 62 Quadratmeter im Erd-, Ober- und Dachgeschoss zur Verfügung. Die geringe Wohnfläche war von Anfang an das Problem bei einer möglichen Sanierung - beim Architektenwettbewerb hatten Planer das Haus für ein sehr individuelles Wohnen konzipiert.
Laut Zimmermann ist die Baugenehmigung bereits erteilt. Dem Fachausschuss für Stadtentwicklung wird er das in dessen nächster Sitzung am 8. März vortragen. Zimmermann: "Hoffen wir, dass die Sanierung endlich gelingt."
Das zweigeschossige Fachwerkhaus ist Bestandteil des historischen Ensembles Adolfstraße und in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts an die vorher frei stehende Stadtmauer angebaut worden. Die Häuserzeile Adolfstraße bildet aus Sicht der Denkmalpfleger ein einheitliches malerisches Straßenbild und ist bedeutend aus siedlungs- und sozialgeschichtlichen beziehungsweise städtebaulichen Gründen. Der historische Schaufenstervorbau an der Giebelseite des Hauses aus Metall auf einem Ziegelsockel ist Bestandteil des Baudenkmals, weil er als zeittypische Erweiterung des Fachwerkgebäudes dessen Nutzungsgeschichte als "Café zur Ansicht" dokumentiert, heißt es weiter zum Haus.