Der Tagestourismus in Detmold boomt - Adlerwarte wird saniert

Detmold. Aus einem Guss möchte die Stadt künftig die touristischen Ziele bewerben. Auf diese Weise sollen noch mehr Tagestouristen nach Detmold gezogen und diese auch länger gehalten werden. Dringend nötig ist dafür nach Worten von Jürgen Grimm, Fachbereichsleiter für Kultur und Tourismus, die Adlerwarte zu modernisieren und fit für die Zukunft zu machen.

Der Tagestourismus entwickelt sich immer stärker zum wirtschaftlichen Standbein in der Residenzstadt. Mehr als die Hälfte der Umsätze werden hier eingefahren. 2016 hatte die Stadt einen Übernachtungszuwachs gegenüber dem Vorjahr von 2,27 Prozent errechnet, was in Zahlen 56.131 Gäste mit 107.847 Übernachtungen bedeutet, was der Tourismusbranche einen Umsatz von 13,3 Millionen Euro brachte.

Immer stärker werden Angebote wie Stadtführungen nachgefragt. Die Statistik zu den Führungen in Detmold belegt den Trend zum Tagesausflug, es konnte eine Steigerung von 11 Prozent erreicht werden.

Wesentliche Frequenzbringer des Tourismus sind die Sehenswürdigkeiten: Sie zogen zuletzt 525.239 Gäste – rund 200.000 das Freilichtmuseum, 115.000 der Vogelpark, 100.000 das Hermannsdenkmal, 62.600 die Adlerwarte, rund 21.000 das Landesmuseum, fast 20.000 das Residenzschloss und 8000 der Kletterpark.

&bdquo;Das sind Pfunde, die wir stärker einsetzen können und wollen", sagte Grimm. Nächstes Jahr wolle man das Projekt angehen, denn: &bdquo;Jeder arbeitet zurzeit noch für sich allein, dabei haben wir ein riesiges Potenzial, diese einzelnen Ziele vor der Kulisse des Teutoburger Waldes touristisch zu vermarkten." Auch die Falkenburg entwickele sich immer stärker zum Magneten für Besucher – die Externsteine seien sehr nahe, und mit dem Wanderkompetenzzentrum gebe es einen weiteren starken Partner.

Grimm: &bdquo;Das alles bietet viele Chancen für den Tagestourismus. Wir haben zudem mit der LTM fusioniert, und wir wissen, wohin wir wollen. Der Schwerpunkt soll auf dem Wandern liegen." 2018 kommt der Deutsche Wandertag nach Detmold. Weiter laufe zurzeit eine Machbarkeitsstudie für eine Verbesserung der Besucherzahlen am Hermann.

Als Grundlage für die Vernetzung sieht Grimm, die Adlerwarte fit für die nächsten 20 Jahre zu machen. Es gehe dabei um die Neugestaltung der Auffang- und Pflegestation , die Spiel- und Freizeitanlagen müssten besser in die Anlage integriert werden. Der Café- und Merchandising-Bereich sei zusammenzufassen und außerdem alles zu verbessern, was im Hintergrund geschehe – Käfige, Volieren, Anforderungen des Arbeits-, Gesundheits- und Tierschutzes. Auch der Personaleinsatz sei effizienter zu gestalten.

Die Verwaltung hat dazu eine Konzeptstudie entwickelt und dem Kulturausschuss vorgestellt. Grimm: &bdquo;Jetzt geht es darum, zu klären, ob das alles machbar wäre – außerdem müssen Gelder akquiriert werden." Die Machbarkeitsstudie wird vom Land gefördert. 30.000 Euro muss die Stadt dazubezahlen.

Neue Gutscheine und Rabatte Die Adlerwarte bietet künftig verstärkt Online-Ticketing an. Dazu soll es spezielle Rabatte geben. Die Einrichtung soll künftig mit einer spezialisierten Firma zusammenarbeiten. Kunden können zum Beispiel Geschenkgutscheine mit individuellen Layouts erwerben und sich selbst ausdrucken und verschicken.

Außerdem können Coupons angeboten werden, die verminderten Eintritt an besucherschwachen Tagen gewähren oder einen Gratis-Kaffee beinhalten. Laut Fachbereichsleiter Jürgen Grimm wird durch das zusätzliche Angebot mit einem höheren Umsatz gerechnet.

Der Gutscheinshop werde dann direkt auf der Webseite der Adlerwarte angezeigt. Kunden werden per Klick an die Partner-Seite weitergeleitet. Das Einlösen der Gutscheine erfolge dann vor Ort. Der Gutschein wird gescannt, und man könne sehen, ob er auch gültig sei. Die Stadtkasse habe keine Bedenken – alle Zahlungsflüsse und Statistiken könnten verfolgt werden.

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