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Detmolder Sommerakademie endet in voll besetztem Konzerthaus

Thomas Krügler

Virtuoser Spannungsbogen: Jacob Niller (16) ist einer der Nachwuchsmusiker, die bei der Darbietung in der Hochschule für Musik auf ihrem Instrument beeindruckt haben. - © Thomas Krügler
Virtuoser Spannungsbogen: Jacob Niller (16) ist einer der Nachwuchsmusiker, die bei der Darbietung in der Hochschule für Musik auf ihrem Instrument beeindruckt haben. (© Thomas Krügler)

Detmold. Die Abschlussmatinee der 13. Sommerakademie hat einen kurzweiligen Querschnitt hervorragender Ergebnisse der 60 Teilnehmenden gezeigt. Es war kein Konzert im traditionellen Format, was die Gäste des voll besetzten Konzerthauses fraglos schnell merkten.

Der Hausmeister geht über die Bühne und kratzt geräuschvoll an Instrumenten. Die Musiker nehmen erst allmählich die Plätze ein und erproben experimentelle Spielarten. Sphärische Klänge machen sich breit. Dozent Sven Pollkötter lässt mit dem Waterphone Wale singen. Schließlich kommen Schlagzeuger und übernehmen mit einer Improvisation auf Plastikflaschen das Ruder und enden mit einem Schlachtruf.

Derart eingestimmt hört man die Suite im alten Stil „Aus Holbergs Zeit " op. 40 von Edvard Grieg ganz neu. Die Dozenten sitzen unter den Streichern und überlassen den Teilnehmern Solopartien. Frisch vital, mit viel Esprit erklingt das Präludium.

In nuancenreichen Klangfarben mit einer hörbar drängenden Sehnsucht inspiriert die feierliche Sarabande die Zuhörer im Konzertsaal. Die Besetzung wechselt, damit jeder zum Zuge kommt. Die Air eröffnet schwebende Transzendenz. Der Rigaudon wirkt frisch aber nicht ganz homogen.

Die Schlagzeuger verleihen dem Konzert mit dem Intermezzo der Oper „Die Nase" von Schostakowitsch viel Schwung in großer Dynamik. Mit der Bearbeitung des Chorwerkes „O Magnum Mysterium" von Morten Lauridsen (*1943) verzaubern sie das Publikum mit ganz leisen Klängen der Marimba.

Lorenz Karasek (16), Heinrich Eißmann (18), Brian Samuel Maier (16) spielen mit Dozenten Fumito Nunoya ungemein homogen. Auch Elias Doggenweiler Menkhaus (17), Levin Fischer (17), Michel Wende (16) und Martin Kolfhaus (18) wirken in „Threads for Percussion Quartet" von Paul Lansky (*1944) differenziert zusammen.

Dass es um den Akkordeon-Nachwuchs in den deutschen Konzerthäusern gut bestellt ist, beweisen Justus Strickling (18), der mit einer eigenen Bearbeitung von Piazzollas „Libertango" beeindruckt, sowie Josie Schneider (21) und Jacob Niller (16), der virtuos den musikalischen Spannungsbogen hält. Hannah Flaig (16), Nikolai Schweicher (14) und Tim Kayser (15) befreien das Akkordeon vom Image des Alleinunterhalters mit dem Trio „Tetraeder" von Hans-Günter Kölz (*1956).

Den vitalen Schlusspunkt setzt ein Djembe Ensemble, das in großer Spielfreude die Besucher begeistert, die sich mit viel Applaus bedanken.

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