Kleine und große Ideen auf Buchdeckeln

Detmold. Der Dezemberhimmel mag trüb sein, die Tage sind kurz – macht nichts, Inge König-Gausepohl alias Friedefrau Deutsch hat ja ihren &bdquo;Inneren Frühling“. So hat die Künstlerin eine der Arbeiten genannt, die sie aktuell im Lippischen Kunst-Kiosk &bdquo;Chamäleon“ zeigt. &bdquo;Spots“ ist die Ausstellung überschrieben. Die Arbeiten haben allesamt Buchdeckel als Untergrund. &bdquo;Ich weide dafür Bücher aus und halte auf ihren Covern kleine und große Ideen fest“, erzählt Friedefrau Deutsch. &bdquo;Die Arbeiten sind so ähnlich wie ein Tagebuch, aber ohne chronologische Abfolge.“ Tagesaktuell seien die Ideen allerdings in jedem Fall. Dem heiter leuchtenden Bild vom &bdquo;Inneren Frühling“ steht so auch schon mal ein Cover mit dem Statement &bdquo;Jeder hat das Recht auf schlechte Laune“ gegenüber. Die Titel der ausgeweideten Bücher stünden in den seltensten Fällen in Zusammenhang mit der späteren künstlerischen Gestaltung. Text und Schriften spielen aber häufig eine Rolle in den &bdquo;Spots“, die Witz und Verve ausstrahlen und in den unterschiedlichsten Techniken gestaltet sind. Das Ausstellungsprojekt setze im Übrigen stark auf Interaktion und Kommunikation. So wird Friedefrau Deutsch während der Laufzeit der Schau an zwei festen Tagen im &bdquo;Chamäleon“ arbeiten. Besucher sind gern gesehen . &bdquo;Viele Ideen entwickeln sich im Gespräch mit Menschen. Und manche bringen mir auch alte Bücher mit, deren Deckel ich gestalten kann“, sagt die Künstlerin. Das funktioniere allerdings ausschließlich mit Hardcovern. Mit dem interaktiven Ansatz passt die Ausstellung &bdquo;Spots“ gut ins Konzept des &bdquo;Chamäleon“, dem jüngsten Ableger der Galerie Gausepohl. &bdquo;Es ist ein kleiner, kommunikativer Raum, den wir zum Experimentieren nutzen möchten“, erläutert Galerist Martin Gausepohl. &bdquo;Daher auch der Name ,Chamäleon: &bdquo;Es ist ein wechselnder Ort.“ Von Ansatz und Atmosphäre her sei der Kiosk ein bisschen der Büdchen-Kultur im Ruhrgebiet nachempfunden. Entsprechend stehen Lakritzschnecken, Weiße Mäuse & Co. auf dem Tresen – und einen Tisch und Stühle zum Zusammensitzen gibt es auch: alles im Zeichen des Austausches. Die &bdquo;Spots“ sind bis zum 21. Januar im &bdquo;Chamäleon“, Exterstraße 4, zu sehen. Freitags von 15 bis 18 Uhr und samstags von 11 bis 15 Uhr arbeitet Friedefrau Deutsch vor Ort.

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