Parkhaus-Abriss am Hornschen Tor ist beschlossene Sache

Detmold. Die Stadt Detmold bereitet ein Filetstück in der Innenstadt für potenzielle Investoren vor: N ach dem Kauf der Galerie Hornsches Tor wird nun der Abriss des maroden Parkhauses samt Tiefgarage sowie der dahinter liegenden Bürgerberatung und dem Sozialamt vorbereitet. Kostenpunkt: 1,4 Millionen Euro.

&bdquo;Das Gelände wird vertraglich nach Bodenwert übergeben. Dafür muss es geräumt sein", erklärt Thomas Lammering, Technischer Beigeordneter der Stadt Detmold. Das Parkhaus sei zudem baufällig und statisch stark beeinträchtigt. Ein Erhalt und späterer Umbau – ähnlich wie beim früheren Hertie-Gebäude – sei mit erheblichem Aufwand verbunden und würde sich nicht rechnen. &bdquo;Mit dem Abriss wollen wir ein Zeichen setzen, dass es losgeht", sagt Lammering.

Zuvor war auch geprüft worden, ob sich zumindest ein Teil der Großgarage erhalten ließe. Immerhin fallen an dieser Stelle insgesamt 350 Stellplätze weg, von denen zuletzt immerhin noch rund 180 genutzt werden konnten und die nicht sofort durch die geplanten Parkplatzbauten neben der Leopoldinum-Sporthalle und auf dem Aschesportplatz an der Hornschen Straße in voller Zahl ersetzt werden können.

Konkret ging es darum, am Hornschen Tor 80 Stellplätze zu erhalten. Der Aufwand dafür wäre nach Einschätzung der Stadtverwaltung jedoch zu hoch gewesen. Immerhin, so Lammering, müsse das Gebäude dazu in Einzelteile zerlegt werden, bei gleichzeitiger Abstützung der Geschossdecken. Dazu seien auch Kernbohrarbeiten erforderlich. Und: Die bis zu 25 Tonnen schweren Bauteile, die nicht gebraucht werden, müssten per Kran auf einen Tieflader verladen werden.

&bdquo;Allein die Kosten für die Stützmaßnahmen, Betonsägearbeiten und die Krangestellung hätten zu einer Verdopplung der Kosten im Vergleich zu einer konventionellen Rückbaumaßnahme geführt", erklärt der Technische Beigeordnete. Zudem wäre das Kostenrisiko hoch gewesen. &bdquo;Die Kosten für den Erhalt von 80 Stellplätzen über einen Zeitraum von zirka 1,5 Jahren stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen."

Deshalb soll der Gebäudekomplex voraussichtlich im März komplett entfernt und der Schutt abgefahren werden – zumal in dem Gebäude auch Asbest verbaut ist. Dem hat der Tiefbauausschuss des Stadtrates in seiner jüngsten Sitzung so zugestimmt. Die Baugrube, die dabei entsteht, wird gemäß der Vorplanung mit einem Berliner Verbau gesichert, bis die Übergabe an einen Investor erfolgen kann. Dabei handelt es sich um eine Trägerbohlwand, die verhindert, dass Erde von den Seiten abrutscht. Außerdem wird ein zwei Meter hoher, blickdichter Holzzaun errichtet.

Investorenauswahlverfahren läuft Mit der Galerie &bdquo;Hornsches Tor" sowie den Flächen des Parkhauses und der Verwaltungsbauten, die kommendes Jahr frei geräumt werden, steht am Hornschen Tor ein rund 10.000 Quadratmeter großes Areal zur Verfügung. Dieses soll neu entwickelt werden, mit einem Einzelhandelsschwerpunkt, Stellplätzen und weiteren Innen-stadt verträglichen Nutzungen wie Dienstleistung, Gastronomie, Hotel, Gewerbe oder auch Wohnen. Dazu hat die Stadt ein offenes europaweites Investorenauswahlverfahren mit Präqualifikation eingeleitet, für das bis Mitte Mai Unterlagen abgegeben werden konnten. Der zweite Teil der Ausschreibung soll in Kürze erfolgen. Im kommenden Frühjahr könnte dann ein Investor ausgewählt werden.

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus