Detmold wird im Sommer zur Großbaustelle

Detmold. Im April beginnen die Abrissarbeiten am Hornschen Tor. Dort soll ein neues Einkaufszentrum entstehen. Detmold wird über den Sommer hinweg mit einer Großbaustelle leben müssen. Derweil geht die Stadt mit zwei bis drei Bewerbern für das Projekt Hornsches Tor in die Verhandlungen, auf die sich eine Jury geeinigt hat. Außerdem wird die Fußgängerzone saniert und der Schlossplatz ausgebaut.

Hornsches Tor : Dort werde es eine große Baugrube geben, erklärt Technischer Beigeordneter Thomas Lammering. Die Stadt werde dort das Parkhaus abreißen, zu dem auch eine Tiefgarage gehöre, sowie ihre dahinterliegenden Gebäude. Die seien samt Parkhaus so oder so abgängig. Die zur Langen Straße ausgerichteten Häuser bleiben aber stehen.

Auch aus Gründen der Sicherung sei es besser, sie alle abzureißen – insbesondere aber sei es wichtig, einem künftigen Investor eine plane Fläche zu übergeben. Alles andere wirke sich negativ auf Verhandlungen und Verkaufspreise aus.

Nach der Sommerpause sollen bereits politische Beschlüsse erfolgen, um Baurecht zu schaffen. Ziel der Stadt ist, 2020 alle Verträge für das Hornsche Tor notariell zu besiegeln. Dann, so Lammering, gehe es in die Detailplanung.

Fußgängerzone : Die Fußgängerzone – die Lange Straße – soll vom Hornschen Tor aus bis zum Bereich vor dem Schlossplatz saniert und erneuert werden. &bdquo;Ein Mehrjahresprogramm", sagte Lammering. Das stehe sowieso auf der Agenda, aber die Galerie am Hornschen Tor löse die Maßnahme nun aus. Es mache Sinn, im Bereich zwischen dem Hornschen Tor und der Krummen-/Exterstraße zu beginnen, damit zum Start der Einkaufsgalerie in deren Umfeld alles schick sei. Außerdem werde bis dahin an der Einkaufsgalerie ja sowieso gearbeitet, da könne die Lange Straße in einem Abwasch erneuert werden.

Den Stil – helles Pflaster – gäben die bereits erneuerten Bereiche rund um den Marktplatz, am Theatervorplatz und bei Ex-Hertie vor. Für die Sanierung gebe es Fördergelder in Höhe von 80 Prozent, Anlieger müssten – anders als bei Straßenbaumaßnahmen – nicht damit rechnen, an den Kosten beteiligt zu werden. Grundsätzlich müsse das Projekt aber im Detail mit der Kaufmannschaft besprochen werden, auch mit den Bürgern.

&bdquo;Denkbar ist zum Beispiel", so Lammering, &bdquo;in dem Zusammenhang auch über die Illumination von Gebäuden zu sprechen, digitale Wegweisungen und ähnliche Dinge." Es stecke jedenfalls viel Vorbereitung in dem Projekt Fußgängerzone, zumal sehr viele Versorgungsanleitungen und Hausanschlüsse unter der Erde liegen würden. Ein nächster Abschnitt sei dann der von Ex-Hertie zum Marktplatz. Und in dem Zuge sei dann auch die Sanierung des Schlossplatzes an der Reihe.

Schlossplatz : Der Platz vor dem Schloss war früher zum Exerzieren von Soldaten gedacht (die Stadthalle war mal ein Pferdestall), wurde aber in einen Park verwandelt. Für Veranstaltungen ist er eigentlich nicht ausgelegt, obwohl seit Jahren dort welche stattfinden, und zwar immer mehr. Die Stadt teilt sich die Nutzung mit der Familie Prinz zur Lippe – der Nutzungsvertrag datiert von 1919, als das Fürstenhaus sich mit dem neuen Land Lippe über Besitztümer einigen musste.

Aber auch das Land NRW hängt mit drin, was wiederum viel Abstimmungsbedarf für die Sanierung mit sich bringt. Im Kern soll der Platz jedenfalls für Veranstaltungen hergerichtet werden – Wege müssen befestigt, Drainagen verlegt und Raum geschaffen werden, um Bühnen aufzubauen. Bürgermeister Rainer Heller betont: &bdquo;Grundsätzlich wird der Schlossplatz aber seinen Charakter behalten." Es gebe außerdem ein tiefes Einvernehmen mit der Familie Prinz zur Lippe über die Nutzung des Platzes. Heller: &bdquo;Wir wollen ihn schick und funktional machen."

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