Ab April wird das Hornsche Tor zur Großbaustelle

Detmold. Nächsten Monat geht es los und im Sommer dann in die Vollen: Ab April entwickelt sich das Hornsche Tor zur Großbaustelle. Das Parkhaus und ehemalige städtische Gebäude wie die Bürgerberatung werden abgerissen.

Der formelle Abbruchantrag liegt nun vor. Die Stadt will ihn sich selbst genehmigen, und dem Fachausschuss für Stadtentwicklung wird das in seiner Sitzung am Mittwoch (17 Uhr, Kleiner Saal der Stadthalle) zur Kenntnis gegeben. Der Abbruchantrag umfasst die städtischen Verwaltungs-Liegenschaften an der Grabenstraße, das Parkhaus Hornsches Tor und die dortige Tiefgarage. Die Gebäude der früheren Einkaufsgalerie zur Langen Straße hin bleiben stehen.

Auf dem großen Areal soll künftig Einzelhandel entstehen. Die Stadt verhandelt dazu mit möglichen Investoren – das Ausschreibungsverfahren ist so weit gediegen, dass nur noch drei im Rennen sind, über deren Konzepte für das Hornsche Tor in einem Bewertungsgremium bald gesprochen werden wird, bevor die Stadt schlussendlich mit einem Investor einen Vertrag abschließen wird. Vorgeschaltet war eine europaweite Ausschreibung, aus der zunächst fünf Bewerber herausgefiltert worden waren. Den Start der Bauleitplanung für das Hornsche Tor, quasi den Auftakt für die Umsetzung, visiert die Stadt für 2019/2020 an. Acht Millionen Euro soll das Grundstück nach Informationen der LZ kosten.

Die Grundfläche der Gebäude, die ab April abgerissen werden, umfasst fast 5000 Quadratmeter, der umbaute Raum 48.300 Kubikmeter, was folglich jede Menge Bauschutt bedeuten wird. Bis auf das Fundament wird alles dem Erdboden gleichgemacht, denn mit Fundamenten können künftige Bauherren durchaus noch etwas anfangen – möglicherweise auch mit Bauelementen der zur Langen Straße hin ausgerichteten Gebäude, die deswegen stehengelassen werden. Ähnlich war man mit dem früheren Hertie-Gebäude umgegangen, dessen statische Elemente zum teil für den Neubau verwendet worden waren. Mit dem Abbruch wird eine riesige Baugrube entstehen, was allein durch die Tiefgarage vorgegeben ist. Das Loch soll zunächst aber nicht verfüllt werden.

Für das, was auf der später insgesamt 10.000 Quadratmeter großen Fläche für Einzelhandel entstehen soll, gibt es einen Plan. Den Bewerbern ist ins Buch geschrieben, dass ein Elektrofachmarkt, ein Sportartikelmarkt und ein Textilgeschäft mit 2.000 Quadratmetern Grundfläche sowie ein Lebensmitteldiscounter mit 1.400 Quadratmetern und ein Biomarkt mit 800 Quadratmetern erwünscht sind. Außerdem müssen neue Parkmöglichkeiten entstehen: 350 Stellplätze.

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Die Großbaustelle am ehemaligen Hertie-Gebäude hat Detmold für mehrere Montage in Beschlag genommen und die Innenstadtbewohner, teils auch die umliegenden Geschäfte, zum Teil malträtiert. Der Krach, der Verkehr, überall Staub – da gab es viele Beschwerden. Es ist vorprogrammiert, dass das am Hornschen Tor ebenfalls geschehen wird, wenngleich die Hauptbaustelle nicht ganz so zentral in der Fußgängerzone liegen wird der Hertie-Altbau.

Umso schwerer dürfte es aber den Verkehr treffen: Es ist absehbar, dass es immer wieder auch zu Teilsperrungen kommen wird, wenn schweres Gerät anrückt. Baufahrzeuge werden jede Menge Schutt zu entsorgen haben. Und dann, in der nächsten Phase, wird irgendwann der Hochbau beginnen, wenn ein Investor damit beginnt, ein neues Areal für Einzelhandel zu schaffen. Detmold – und alle, die nach Detmold kommen oder hindurch fahren – können sich also auf etwas gefasst machen. Schließlich folgen noch die Bauarbeiten an neuen Parkflächen im Umfeld von Bezirksregierung und Realschule I sowie außerdem der Umbau der Fußgängerzone...

Da kommt in den nächsten Jahren also jede Menge auf Detmold zu. Aber das muss die Stadt aushalten. Am Ende wird ein gänzlich neues Einzelhandelsareal stehen und Detmolds Innenstadt richtig schick werden. Und bevor es besser wird, wird es ja eh meistens erst immer schlechter.

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