CDU will Radler und Fußgänger in Detmold schützen

Detmold. Die aktuellen Unfallzahlen haben die CDU-Fraktion alarmiert: In Nordrhein-Westfalen seien im vergangenen Jahr 16.700 Radfahrer verunglückt – ein Plus von 11,5 Prozent. Bei den Pedelec-Nutzern sei die Zahl noch dramatischer, dort betrage der Anstieg sogar 61 Prozent. Deshalb möchten die Christdemokraten, dass die Stadt Rad- und Fußverkehrsstrategien entwickelt.

&bdquo;Die Infrastruktur ist nicht so, wie sie sein sollte. Außerdem könnten demnächst auch noch E-Roller zugelassen werden", sagt Fraktionschef Jörg Thelaner. Diese bildeten eine Alternative zum Fahrrad und Auto auf kurzen Strecken, führen bis zu 20 Kilometer pro Stunde und nutzten Radwege, Radfahrstreifen oder die Straße. Somit komme es zu noch mehr Konfliktverkehren. &bdquo;Die zusätzlichen Fahrverkehre dürfen nicht zu Lasten der Fußgänger gehen", betont Thelaner. Hier sei die sichere und auch komfortable Führung in der Innenstadt, aber auch in den Ortsteilen zu gewährleisten.

Fußgänger belebten die Stadt und bräuchten Wege und Plätze mit hoher Aufenthaltsqualität. Die Stadt der kurzen Wege sollte als Leitbild dienen, um die Fußgänger- und Radfahrerfreundlichkeit zu stärken. Und dafür sollten aus Sicht der Christdemokraten durchaus auch kurzfristig Haushaltsmittel bereit gestellt werden. Bei anderen Ratsfraktionen trifft der Antrag zwar grundsätzlich auf Zustimmung, wird von der Sache her aber nicht als neu betrachtet.

Die Grünen, die traditionsgemäß viel Wert auf den Radverkehr legen, verweisen auf bestehende Konzepte. &bdquo;Es ist lobenswert, dass die CDU diesen Antrag stellt; es ist ein richtiges Ziel", sagte Fraktionschef Walter Neuling. Aber es gebe bereits viele Pläne, zum Beispiel zu den Velorouten – Radverbindungen, die von den Ortsteilen in die Innenstadt führen und in den kommenden Jahren ausgebaut werden sollen. &bdquo;Es mangelt vielmehr an der Umsetzung beziehungsweise an dem Personal dafür, in der Verwaltung sowie in Ingenieurbüros."

Auch Harald Matz (SPD) ordnet das Gesuch der Christdemokraten bereits bestehenden Überlegungen zu. &bdquo;Die Radfahrer und Fußgänger gehören für uns zum Mobilitätskonzept dazu", erklärt der Fraktionschef, auch mit Blick auf die Arbeit der Sozialdemokraten. Diese hatten sich dafür eingesetzt, dass ein Mobilitätskonzept für Detmold erarbeitet wird. Der Antrag der CDU wurde in der Sitzung des Stadtrates von den Fraktionen zur Kenntnis genommen und dann in die Stadtverwaltung überwiesen. Diese soll ihn bei der weiteren Arbeit an dem Mobilitätskonzept mit berücksichtigen.

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €

Weiterlesen mit LZplus