Schadstoffe verzögern den Abbruch am Hornschen Tor

Detmold. Anfang April wollte die Stadt damit beginnen, die Bauten an der Hornschen Straße abzureißen. Dort soll Platz für neuen Einzelhandel geschaffen werden. Weil das Bauprojekt jedoch gewaltig ist, soll es noch vor den Osterferien eine Bürgerinformation geben. Außerdem steht jetzt fest: In den Gebäuden sind Schadstoffe enthalten. Das verzögert den Plan.

Beigeordneter Thomas Lammering erklärt: &bdquo;Wir wollen das Parkhaus und die städtischen Gebäude abreißen. Einem künftigen Investor werden wir das Areal mitsamt der Baugrube übergeben." Die ehemalige Einkaufsgalerie bleibt zunächst erhalten. Mit ihrer Bausubstanz könne ein Investor eventuell noch etwas anfangen, das wolle man diesem überlassen. Beim Umbau des &bdquo;Hertie"-Kaufhauses war es ähnlich gewesen: Dort waren nach dem Abriss einige tragende Elemente für den Neubau genutzt worden. Ziel ist, dass nach den Sommerferien alles fertig ist. Durch den Abriss der Tiefgarage wird über einen längeren Zeitraum hinweg allerdings eine enorme Baugrube zu sehen sein.

Es wird zurzeit ein Leistungsverzeichnis über die Arbeiten erstellt, wozu auch vorangehende Untersuchungen bezüglich der Bausubstanz und des Baugrundes erforderlich sind, um eine möglichst genaue Beschreibung zu erreichen. &bdquo;Diese Genauigkeit unter Einbindung von vielen Fachleuten und übergeordneten Behörden schon im Vorfeld der Maßnahme erfordert entsprechende Zeit, hat aber zum Ziel, später einen ungestörten Bauablauf erwarten zu können", teilt die Stadt mit.

Abbrucharbeiten im Sommer Zunächst erfolgt der Ausbau von Verkleidungen und Belägen. Die tatsächlichen Abbrucharbeiten werden voraussichtlich im Juni oder Juli beginnen. Die Abrissgenehmigung ist erteilt.

Mit den Arbeiten wollte die Stadt ursprünglich Anfang April starten. Doch nun wird es Mai werden, schildert Thomas Lammering. Ursächlich dafür verantwortlich sei, dass in der abzureißenden Bausubstanz Schadstoffe und Altlasten gefunden worden sind. Lammering spricht unter anderem von Asbest. Hierfür seien spezielle Maßnahmen beim Abbruch vonnöten, vor allem die Entsorgung betreffend.

Außerdem ist damit zu rechnen, dass die Großbaustelle sprichwörtlich viel Staub aufwirbeln wird und außerdem jede Menge Bauverkehr und Lärm in den Bereich tragen wird. Gerade die Emissionen und der Schmutz hatten beim Umbau der &bdquo;Hertie"-Galerie für Ärger bei anliegenden Innenstadtbewohnern und manchen Geschäftsleuten gesorgt. Als der Fachausschuss für Stadtentwicklung das Okay für den Abriss gegeben hatte, war daher auch der Wunsch nach einer Bürgerinformation über die bevorstehenden Maßnahmen am Hornschen Tor laut geworden – auch in Bezug auf die denkbare Sperrung mancher Straßen oder Straßenabschnitte. Dem will die Stadt nun nachkommen und plant laut Lammering noch vor den Osterferien eine Versammlung.

Diese soll nach Mitteilung der Stadt am Donnerstag, 11. April, in der Stadtbücherei stattfinden. Die Uhrzeit steht noch nicht genau fest, wird aber in der LZ und in der Einladung noch mitgeteilt. Bei der Veranstaltung wird auch der ungefähre Zeitplan der Maßnahmen am Hornschen Tor vorgestellt werden.

Drei Bewerber Für das Hornsche Tor sind aktuell drei Bewerber in der engeren Auswahl eines städtischen Lenkungskreises, die das Areal zu einem Einkaufszentrum entwickeln möchten. 8 Millionen Euro soll das Grundstück kosten. Ziel ist, dass sich auf der bis zu 10.000 Quadratmeter großen Fläche ein Elektrofachmarkt, ein Sportartikelmarkt und ein Textilgeschäft mit 2.000 Quadratmetern Grundfläche sowie ein Lebensmitteldiscounter mit 1.400 Quadratmetern und ein Biomarkt mit 800 Quadratmetern ansiedeln. Zudem soll ein Parkhaus mit mindestens 350 Stellplätzen gebaut werden.

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