Obduktionsbericht der schwarzen Schwänin "Baucis" liegt vor

Detmold. Der Tod des schwarzen Schwans vom Schlossgraben hat viele Detmolder und auch die Bewohner und Mitarbeiter des Schlosses sehr mitgenommen. Seit Freitag steht fest: Verendet ist der weibliche Vogel an den Folgen einer Darmentzündung.

Um die Todesursache und auch das Geschlecht des Tieres zu klären, hatte die Fürstliche Verwaltung das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Ostwestfalen Lippe um eine Obduktion des Tieres gebeten. Jetzt liegen erste aussagekräftige Ergebnisse vor: Es handelt sich um &bdquo;Baucis", die Schwänin. Laut Veterinär Dr. Ulrich Kroos fehlen für den Abschluss eines vollständigen Berichtes zwar noch die Ergebnisse der histologischen und einer mikrobiologischen Untersuchung. Dennoch könne gesagt werden, dass der Schwan durch eine Entzündung des Bauchfells nach einem Dünndarmriss (Ruptur) gestorben sei, sagte Kroos weiter.

Der Inhalt des Darms habe sich in die Bauchhöhle ergossen und zu der Entzündung geführt. Grundsätzlich sei es möglich, dass der Darmriss durch Fremdkörper verursacht worden sei, die der Schwan zuvor verschluckt habe: &bdquo;Allerdings haben wir bei der Obduktion keinerlei Hinweise auf solche Fremdkörper finden können", erklärte Kroos weiter. Welcher Erreger genau die Ursache für &bdquo;Baucis" Erkrankung war, müssen die Ergebnisse der mikrobiologischen Untersuchung noch zeigen, sagte der Veterinär. Präventivmaßnahmen, um die Gefährdung der Vögel auszuschließen, seien schwierig. Der verbleibende männliche Schwan &bdquo;Philemon" sei nicht zwangsweise gefährdet.

Auf dem offiziellen Instagram-Account des Schlosses Detmold postete Stephan Prinz zur Lippe am Freitagmittag: &bdquo;Unsere Baucis, der weibliche Schwan auf dem Schlossgraben, ist am Montag tot im Nest gefunden worden (RIP). Sie starb an einer Darmentzündung." Eine neue Partnerin für &bdquo;Philemon" solle auf jeden Fall gefunden werden, sagte Stephan Prinz zur Lippe. &bdquo;Meine Familie und ich, aber auch alle Mitarbeiter im Schloss, sind schockiert und traurig, dass der schwarze Schwan tot ist. Es ist die Schwänin, die im Frühjahr noch gebrütet hat. Der Witwerschwan ist jetzt einsam. Wir werden uns bemühen, möglichst bald eine passende Partnerin für ihn zu finden."

Der Vogelpark Heiligenkirchen habe bereits die Fühler ausgestreckt, bestätigte Geschäftsführer und Zoologischer Leiter des Parks Marc-Philip Eckstein. &bdquo;Es ist auch ein besonderes Anliegen meines Vaters, der als Inhaber des Parks der Prinzessin das Schwanenpaar 2010 als Geschenk überreicht hatte", sagt er. Schwänin &bdquo;Baucis" wurde neun Jahre alt.

Kein Brot Auf der Facebook-Seite der LZ gab es etliche traurige Kommentare zum Tod des schwarzen Schwans. Er sei ein Wahrzeichen von Detmold, man werde seinen schönen Anblick vermissen. &bdquo;Ob ein Zusammenhang zwischen der Ernährung und dem Tod des Schwans besteht, wird der pathologische Bericht klären", sagte Veterinär Dr. Ulrich Kroos. Es sei allerdings ein Problem, dass Menschen aus &bdquo;falscher Tierliebe" Wasservögel mit Brot fütterten. Dies sei nicht nur schädlich für die Tiere, sondern auch für das Gewässer, welches kippen könnte, bestätigte Matthias Füller von der Biologischen Station Lippe. Dieses verändere seine chemische Zusammensetzung und werde zu einem lebensfeindlichen Raum für Arten.

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