Leiter der Detmolder Gymnasien kritisieren Schulentwicklungsplan

Detmold . Die Schulentwicklungsplanung ist auf dem Weg, der Rat hat sie verabschiedet. Dennoch sind viele Schulen nicht wirklich zufrieden mit den Resultaten. Wie berichtet, hatten mehrere Schulleitungen schriftliche und zum Teil gepfefferte Kritik an den Ergebnissen der Firma Gebit geäußert. Thematisiert hat der Rat die Kritik und die Schreiben der Schulen in seiner Sitzung allerdings nicht – dafür aber dem Konzept zugestimmt, das zuvor der Ausschuss für Schule und Sport verabschiedet hatte.

Und was sagen die Schulen jetzt? Mit einem weiteren Schreiben hat sich zum Beispiel Jutta Posselt , Leiterin des Leopoldinums , an den Bürgermeister gewendet. &bdquo;Bezogen auf einige Schulen ist dieser Plan bereits in seinen Grundannahmen fehlerhaft – ein Umstand, der zwangsläufig zu falschen Schlussfolgerungen führen muss", schreibt sie. &bdquo;Wir bitten erneut darum, die korrigierenden Stellungnahmen der folgenden Schulen zu berücksichtigen: Leopoldinum , Grabbe-Gymnasium, Stadtgymnasium – um dem Schulentwicklungsplan tatsächlich den Charakter eines validen Instruments der Orientierung zu geben."

Fehlerhafte Gutachter-Ergebnisse Schon vorher hatte sich eine Reihe von Schulleitungen gefragt, wozu man in Arbeitsgruppen Leitbilder und Standards entwickelt habe, jetzt allerdings auf zum Teil falsche Gutachter-Ergebnisse zurückgreifen wolle. Es könne der Eindruck entstehen, das &bdquo;Einbeziehen der Schulleiter könnte lediglich zum Schein geschehen sein".

Als fehlerhaft bezeichnen einige Schulen etwa Annahmen der Gutachter über Schülerentwicklungen, und zwar wider besseren Wissens. Das Stadtgymnasium schreibt der Stadt: &bdquo;Selbst wenn die genannten Schülerzahlen stimmen würden, wäre das Bilden von zwei Klassen mit einer Stärke von 32 bei den vorherrschenden baulichen Gegebenheiten unzumutbar." Vom Leo heißt es: &bdquo;Die aktuelle Raumsituation der Schule ist völlig fehlerhaft dargestellt worden." Trotz mehrfacher Korrekturen – und: &bdquo;Die Ergebnisse des Arbeitskreises Standards und Leitbild sind an keiner Stelle eingeflossen", obwohl es Treffen mit der Gebit gegeben habe. Das Grabbe widerspricht einigen Empfehlungen der Gutachter – zum Beispiel darin, es solle doch Kunstfachräume zum Ausgleich für andere Zwecke zu nutzen. Das gehe überhaupt nicht, weil die Kunsträume dringend benötigt und auch als Materiallager genutzt würden – zumal das Grabbe Profilklassen im Fach Kunst habe. Die Geschwister-Scholl-Gesamtschule sieht unter anderem diverse falsche Werte im Gebit-Gutachten . Die Prognose, dass Schülerzahlen bis 2023 zunächst sinken und bis 2026 wieder steigen würden, &bdquo;ist für uns nicht nachvollziehbar".

Kritik soll berücksichtigt werden Daniela Faude , neue Leitering des Grabbe-Gymnasiums, stellt heraus, dass definitiv dezidierte Aufstellungen darüber gemacht worden seien, was alles falsch am vom Rat verabschiedeten Gebit-Gutachten sei. &bdquo;Den Unmut kann ich daher verstehen", sagt sie. Es sei eine gute Sache gewesen, dass die Schulen in Arbeitsgruppen Leitbilder und Standards für Detmold erarbeiten konnten. Es sei aber schlecht, wenn sich das am Ende nicht niederschlage. Es sei den Schulleitungen allerdings zugesichert worden, dass ihre Kritik noch berücksichtigt werde. Sie sei zuversichtlich, dass das auch geschehe.

Christoph Trappe, Leiter der Geschwister-Scholl-Gesamtschule, sagt: &bdquo;Es wäre sehr schön gewesen, wenn alle unsere Ergebnisse zu den Schulstandards in Detmold mehr Gehör gefunden hätten." Die Gutachter hätten Empfehlungen ausgesprochen, die mit dem Stand der Dinge in der Schullandschaft nichts zu tun hätten. Er hoffe jedenfalls, mit der Stadt weiter im Gespräch zu bleiben. Alle relevanten Stellungnahmen würden ja vorliegen.

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