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Detmold

Zoll-Razzia am Hornschen Tor: Fünf Arbeiter müssen sofort ausreisen

Detmold. Die Abrissarbeiten am Hornschen Tor sind am Dienstag gestoppt worden. Der Zoll hat bei einer Großkontrolle 28 Personen überprüft, einige von ihnen sollen dort für Dumpinglöhne gearbeitet haben, nicht ordnungsgemäß angemeldet worden sein oder gar keine Arbeitserlaubnis haben. Fünf Albaner wurden dem Ausländeramt Detmold überstellt. Sie müssen laut Zoll sofort ausreisen.

Wie die Stadt Detmold erklärt, habe die örtliche Bauüberwachung Anfang dieser Woche festgestellt, dass auf der Baustelle am Hornschen Tor nicht zugelassene Subunternehmer tätig waren und sich anwesende Arbeitnehmer nicht ausweisen konnten. Daraufhin habe die Stadt unverzüglich Kontakt mit dem Hauptzollamt Bielefeld aufgenommen und um Überprüfung gebeten.

„Die Ermittlungen laufen noch", sagt die Pressesprecherin des Hauptzollamtes, Kirsten Schlüter. Man habe erst einmal nur die Angaben der Betroffenen und müsse nun die Firmen kontaktieren. Die Männer stammten unter anderem aus Rumänien, Bulgarien und den Niederlanden. Geprüft werden Verstöße gegen Mindestlohnrecht und die Sozialversicherungspflicht.

Der Fall der Albaner sei anders gelagert. „Sie sind mit einem Touristenvisum eingereist und hätten drei Monate in Deutschland bleiben dürfen", erklärt Schlüter. Allerdings schließt das nicht ein, dass sie arbeiten. „Dann erlischt das Visum, insofern sind sie ausreisepflichtig", sagt die Pressesprecherin. Den Firmen, die die Männer beschäftigt haben, drohen empfindliche Strafen: „Je nach Umfang und Dauer kommen auch Haftstrafen in Frage."

Die Stadt hat laut ihrer Stellungnahme den Auftragnehmer noch am selben Tag aufgefordert, seinen vertraglichen und gesetzlichen Verpflichtungen nachzukommen. Diese Verpflichtungen würde auch beinhalten, die geltenden Rechtsvorschriften in Bezug auf das Aufenthalts-, Sozialversicherungs- und Mindestlohnrecht einzuhalten. Mit den Ergebnissen des Hauptzollamtes prüfe sie das weitere Vorgehen und behalte sich rechtliche Schritte vor.

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