Beim Abbruch zweier Häuser in der Krummen Straße findet Herbert Bischoff in den 60ern ein altes Kochbuch. Bis heute weiß er nicht, was darin steht. Eine Spurensuche.
Mehr als ein halbes Jahrhundert lang hat sich der mittlerweile pensionierte Handwerker gefragt, welche Geschichten das Buch zu erzählen hat. „Es ist wohl in Sütterlin geschrieben", sagt Herbert Bischoff. „Das habe ich zwar in der Schule ein bisschen gelernt, aber nicht gut genug, um das lesen zu können". Nur einige Wörter kann er entziffern, genug, um zu erkennen, dass es sich um ein Kochbuch handelt.
Der heute 78-Jährige hatte immer gehofft, er würde einmal jemanden kennenlernen, der ihm beim Übersetzen helfen könnte. Daraus ist aber nie etwas geworden. Durch einen Aufruf im Frühjahr in der LZ, Rezepte einzuschicken, ist Bischoff das Buch wieder in den Sinn gekommen, auch wenn er mit den Erinnerungen an den Fund nicht mehr alle Details hervorrufen kann. „Ich weiß noch, dass das Haus neben dem alten Fisch-Wörmann-Gebäude stand, in Richtung Fußgängerzone", sagt der 78-Jährige. Obwohl das Buch ihm seine Geheimnisse nie verraten hat, hat er es doch immer aufbewahrt. Erst mit Hilfe der LZ und des Stadtarchivs kommt Licht ins Dunkel...