Detmolder sorgt für Licht in dunklen Zeiten

Detmold. Er hat den Hermann per 3D-Videomapping umgedreht, den Detmolder Advent zum Leuchten gebracht und die Landesgartenschau in Kamp-Lintfort illuminiert. Mit Lichtinstallationen erwärmt der Detmolder Uwe Acker mit seiner Eventmanagement-Firma &bdquo;LightArt" die Herzen von Menschen in ganz Europa. Doch besonders die Veranstaltungsbranche, als Deutschlands sechstgrößter Wirtschaftszweig mit rund 130 Milliarden Euro Umsatz und einer Million Beschäftigten, wurde von der Pandemie hart getroffen.

Die LightArt-Veranstaltung &bdquo;Hermann leuchtet" war eine der ersten in Lippe, die infolge des Coronavirus abgesagt wurde. Als das Leben stillstand, sendete Uwe Acker aus dem hauseigenen Badezimmer ein Licht der Hoffnung. Ein grünes Licht in dunklen Zeiten und ein Dankeschön an den unermüdlichen Einsatz der Mitarbeiter im Klinikum Lippe – wie der LightArt-Chef Uwe Acker mit einem Laserstrahl den Menschen wieder Mut machte.

Eine der ersten Veranstaltungen, die abgesagt wurden &bdquo;Wir haben gemerkt, dass wir die Reißleine ziehen müssen", erinnert sich Acker an den 7. März dieses Jahres, als dieses neuartige Virus, das im fernen China seinen Ursprung nahm, erstmals bedrohlich nah erschien. Zwei Tage später hätten die Aufbauarbeiten und Vorbereitungen für die siebte Auflage der Veranstaltung &bdquo;Hermann leuchtet" beginnen sollen. Die Werbung war bereits gemacht und die Vorberichte waren geschrieben. In den sozialen Medien hatten bereits 4500 Menschen ihr Kommen angekündigt. Doch Acker und sein Team entschieden sich dafür, ihre Show kurzerhand abzusagen. &bdquo;Die Leute haben es teilweise nicht verstanden. Aber die Sicherheit unserer Gäste war uns wichtig. Hätten wir die Veranstaltung durchgeführt und es hätte sich auch nur eine Person mit dem Virus angesteckt, hätten wir wahrscheinlich nie wieder einen Auftrag bekommen."

Als das Leben stillstand, nutzte Acker die Gelegenheit, um mit einem grünen Laser neue Hoffnung bei den Lippern zu wecken. Die Aktion &bdquo;Lights of Hope" sollte auch ein Zeichen des Dankes an die Klinikum-Mitarbeiter sein. &bdquo;Die Idee habe ich mir von einem Kollegen aus Mailand abgeschaut", so der 63-Jährige. Damit das Licht auch tatsächlich in Richtung des Detmolder Klinikums strahlen konnte, musste Acker den Laser in seinem Badezimmer aufstellen. &bdquo;Sehr zur Freude meiner Frau", meint er und schmunzelt. Zehn Tage lang nahm sich Acker Zeit, um den Lichtstrahl jeden Abend pünktlich um 20 Uhr gen Himmel zu schießen.

"Wir hatten keine Lobby" Wenn Acker über das umfassende technische Equipment seiner Firma spricht oder davon erzählt, wie er mit seiner Firma historische Gebäude in bunte Farben hüllt, sprüht er vor Begeisterung. Dementsprechend schwer sei es ihm gefallen, als Veranstaltungen im Land reihenweise abgesagt oder verschoben wurden. &bdquo;Es ging uns, wie der gesamten Veranstaltungsbranche. Wir hatten keine Lobby." Doch den Kopf in den Sand zu stecken, sei für Acker nie infrage gekommen. Existenzängste hatte er keine, sagt er. &bdquo;Wir haben gesagt: ,Jetzt erst recht und sind kreativ geworden. Wir haben in diesem Jahr zum Beispiel Festinstallationen von Laseranlagen in Bowlingcentern angeboten oder historische Gebäude beleuchtet." Zuletzt hat LightArt die Landesgartenschau im Zechenpark in Kamp-Lintfort illuminiert. Nun hofft Acker, dass er mit seinem Team im Herbst 2021 auch den Hermann wieder zum Leuchten bringen darf.

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