Detmolder City-Konzept: „Durchlauferhitzer für den Handel“

Detmold . Fast 600.000 Euro hat Detmold aus dem Sofortprogramm für Innenstädte des Landes NRW erhalten. Die Stadt hat damit viel vor, insbesondere für die City. Auch die Ortsteile werden nicht leer ausgehen. Anlässlich des Jahrespressegesprächs der Stadt hat Bürgermeister Frank Hilker einige der geplanten Maßnahmen konkretisiert.

Das City-Konzept sieht zum Beispiel ein Start-Up-Center für junge Leute vor. &bdquo;Es soll ein Durchlauferhitzer für den Einzelhandel werden", sagt Hilker. Er stellt sich vor, dass es einerseits ein Gutachten für die Krumme Straße braucht, die in Detmold als ein Stadtbereich gilt, in dem kleine, individuelle Geschäfte angesiedelt sind. In dortigen Räumlichkeiten sollten junge Menschen mit kreativen Geschäftsideen die Möglichkeit haben, sich auszuprobieren, ohne von den Mieten aufgefressen zu werden. Hier könne man einen Mietgrenzwert bilden, der von der Stadt aus dem zur Verfügung stehenden Topf unterstützt wird.

"Wir müssen das Einkaufen in Detmold in die 2020er Jahre bringen" Der bestehende und funktionierende Lieferservice sei als ein Vorläufer zu einem generellen Innenstadtservice zu sehen. &bdquo;Dazu brauchen wir einen zentralen Punkt", so Hilker. Dort könnten Bürger zum Beispiel Einkäufe abgeben und abholen oder sie nach Hause oder zum Auto bringen lassen beziehungsweise die Kinder zum Familieninfotreff F.I.T. begleiten lassen, damit die Eltern in Ruhe shoppen können. &bdquo;Das soll die Einkaufsqualität und Aufenthaltsdauer erhöhen", so Hilker. Aber auch einfache, praktische Dinge wie das Ausleihen von einem Trolley sollen hier machbar sein. Mit dem Innenstadt-Service solle der Einzelhandel attraktiver werden, insbesondere im Wettbewerb zum Online-Handel. Die Idee ist es, dazu alle 218 Einzelhändler der Innenstadt zu vernetzen. Kunden sollen telefonisch oder digital etwas bestellen und noch am selben Tag an zentraler Stelle in der Innenstadt abholen können – schneller als jedes Online-Angebot.

Weiter müssten zur Verbesserung des Radfahrens und des Services für Radfahrer mehr Abstellmöglichkeiten geschaffen werden. &bdquo;Zum Beispiel könnten Fahrräder ja in leeren Geschäften geparkt werden", so der Bürgermeister, wo es dann wiederum Lademöglichkeiten für Elektrobikes geben könnte. Auch hier sei eine enge Verknüpfung mit dem Lieferservice denkbar: &bdquo;Man kann die Einkäufe – auch vom Markt – nicht immer gut auf dem Gepäckträger mitnehmen." Kurzum: &bdquo;Wir müssen das Einkaufen in Detmold in die 2020er Jahre bringen", so der Bürgermeister.

Förderprogramm ist nur für Innenstädte, nicht Ortsteile, gedacht Was die Ortsteile angeht, so profitieren diese nicht unmittelbar von dem Förderprogramm, das ja rein für die Innenstädte in NRW gedacht ist. &bdquo;Aber in den Ortsteilen leben die meisten Detmolder", sagt der Bürgermeister. Er stellt sich vor, dass zum Beispiel mit den Heimatvereinen Dorfkonzepte erstellt werden. Ein wichtiger Schritt sei die Digitalisierung. So müsse das WLAN-Netz verbessert werden. Der Bürgerfunk stelle eine große Chance für die Ortsteile und die Vernetzung dar. Und je nach den Entwicklungen der Corona-Pandemie sollten auch Ortsteilfeste geplant werden. Weiter will Hilker unter dem Motto &bdquo;Hilker hört zu" regelmäßig in die Ortsteile gehen, um für Gespräche zur Verfügung zu stehen. Dabei möchte er die Themenvielfalt aber auf drei reduzieren.

Das Konzept sei von den Juroren zwar außerordentlich gelobt worden. Leider mache die Landesregierung es derzeit aber etwas problematisch, an das Geld zu gelangen, dass es selbst ausgelobt hat. Die Planung für die Detmolder Konzepte solle nämlich extern vergeben werden. Für Hilker ist das jedoch unsinnig, denn das gesamte Konzept sei ja aus Detmolder Bordmitteln gestrickt worden. Hier kenne man die Bedürfnisse besser, und die fachliche Qualifikation sei gegeben. &bdquo;Aber da sind wir dran", sagt der Bürgermeister, &bdquo;und hoffen, diese etwas missliche Lage verbessern zu können."

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