Tierbestattung: Detmolderin bietet einen würdevollen Abschied mit vielen Möglichkeiten

Detmold-Diestelbruch . Tierbesitzer wissen: Irgendwann ist der Tag gekommen, an dem sie Abschied nehmen müssen. Dann stellt sich die Frage, was mit dem verstorbenen Hund, Meerschweinchen oder der Katze passieren soll. Einfach vergraben ist nicht immer möglich und der Gedanke, das oftmals geliebte Familienmitglied in die Tierbeseitigung zu geben, für viele undenkbar. Doch es gibt auch die Möglichkeit der Einäscherung, die Petra Wieneke aus Diestelbruch anbietet.

Vor rund 16 Jahren beschloss sie, Tierbestatterin zu werden, nachdem sie einen Fernsehbericht darüber gesehen hatte. &bdquo;Ich hatte immer schon überlegt, was mit den Tieren passiert", sagt die Detmolderin. Das erschien ihr eine schöne Möglichkeit, in Würde Abschied zu nehmen. Denn Haustiere sind für die meisten Menschen Familienmitglieder und ihr Verlust sehr traurig.

Zu Beginn ihrer Tätigkeit hätte vielen Menschen jedoch noch das Verständnis dafür gefehlt. &bdquo;Da wurde nur hinter vorgehaltener Hand darüber gesprochen", erinnert sich Petra Wieneke. Heute sei die Akzeptanz viel größer und es werde mehr darüber geredet. Ein würdiges Ende für das tierische Familienmitglied erfahre inzwischen einen ganz anderen Stellenwert, weiß die 54-Jährige aus Erfahrung.

Dementsprechend hat sie im Laufe der Zeit immer mehr Aufträge erhalten. Waren es in ihrem ersten Jahr etwa 70 Einäscherungen, hat sie inzwischen durchschnittlich zehn bis zwölf in der Woche. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Hunde und Katzen, aber auch andere Kleintiere wie Meerschweinchen, Vögel und Kaninchen sind darunter bis hin zu Schildkröten.

Einzeln oder zusammen mit anderen Tieren Und wie ist der Ablauf? &bdquo;Oft findet schon ein Vorgespräch statt, während die Tiere noch leben", sagt Wieneke. &bdquo;Die Besitzer möchten sich informieren, was möglich ist." Ist das Tier verstorben, holt sie es ab und bespricht die weiteren Wünsche. Alles unter Berücksichtigung der geltenden Schutz- und Hygienemaßnahmen. Vor der Corona-Pandemie habe sie auf explizite Nachfrage auch eine Aufbahrung des Tieres ermöglicht. Doch jetzt sei das nicht mehr machbar.

Verbrannt wird das Tier dann im Krematorium von Rosengarten-Tierbestattung, mit dem die Detmolderin dabei zusammenarbeitet.

Ihre Kunden könnten wählen, ob das Tier einzeln verbrannt werden soll und die Asche anschließend – teilweise schon mit der Urne – zurück kommt, oder ob es in einer Sammeleinäscherung mit weiteren Tieren verbrannt werden soll. In dem Fall wird die Asche auf dem Areal vom Rosengarten ausgestreut. Die Kosten sind dabei abhängig vom Körpergewicht.

Bis zu einem Kilogramm kostet die Sammeleinäscherung 83 Euro, 104 Euro die alleinige Verbrennung, teilt die Expertin mit. Das steigere sich dann bis zu einem Gewicht von 100 Kilogramm. Dann berechnet sie 265 Euro für die Sammel- und 362 Euro für die Einzeleinäscherung. &bdquo;Die meisten möchten aber eine Einzeleinäscherung", erklärt die 54-Jährige.

Oft wird für die Asche dann eine passende Urne gewählt. Hier ist der Markt in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Waren die Behältnisse für Tierasche zu Beginn von Petra Wienekes Tätigkeit eher ein kleiner Ableger, seien sie heute ein festes Standbein für Urnenhersteller – und die Auswahl sei riesig. Von der einfachen Urne aus Kartonage über dekorative Gefäße mit Gravur oder Bemalung, aus Metall oder Ton bis hin zu Bilderrahmen und figurativen Objekten ist alles dabei.

Doch es gibt noch weitere Möglichkeiten, das verstorbene Tier immer bei sich zu tragen. Zum Beispiel in einem Schmuckstück. Einmal ist es bei ihr auch schon vorgekommen, dass Kunden sich aus der Asche einen Diamanten haben anfertigen lassen. Da bewegen sich die Kosten dann im vierstelligen Bereich.

Tiere vergraben In Lippe ist es möglich, das eigene Haustier auch auf privatem Gelände, also im eigenen Garten, zu beerdigen. Wenn der Tierhalter sein Tier vergraben will, muss er allerdings darauf achten, dass das Gelände nicht in einem Wasserschutzgebiet oder in unmittelbarer Nähe zu öffentlichen Wegen oder Plätzen liegt, teilt der Kreis Lippe schriftlich mit. Das Tier darf außerdem nicht an einer meldepflichtigen Krankheit verstorben sein. Zudem müsste der Körper unter einer mindestens 50 Zentimeter tiefen Erdschicht liegen. Eine weitere Alternative ist ein Tierfriedhof. Auf öffentlichen Grünflächen oder im Wald ist das Vergraben von Tieren verboten, ebenso wie die Beseitigung über den Hausmüll. Nutztierrassen wie beispielsweise Geflügel, Schafe oder Ziegen dürften jedoch nicht vergraben werden, sondern sind in der Tierkörperbeseitigungsanstalt zu entsorgen.

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