Elmar Thyzel wünscht sich „Miteinandermobilität“ für NRW

Detmold. Es ist ein sonniger Nachmittag in Detmold. Die Terrasse eines Cafés in der Detmolder Innenstadt ist es, die sich der Landtagskandidat Elmar Thyzel als Treffpunkt für das LZ-Gespräch ausgesucht hat. Bei Kaffee und Zimtschnecke spricht der FDPler aus dem Wahlkreis Lippe 3 über nötige Veränderungen in der Bildungspolitik, Mobilität auf dem Land und das Kandidieren von Listenplatz 113.

Zum Termin kommt der Detmolder mit dem Fahrrad – ein Verkehrsmittel, das für ihn fest zur Mobilität der Zukunft dazugehört. Der Kandidat nennt es &bdquo;Miteinandermobilität". Die aktuelle Debatte, gerade zu dem Thema &bdquo;Mobilität auf dem Land", hält er für nicht zielführend. &bdquo;Hier auf dem Land sind wir auf Individualverkehr angewiesen", sagt Thyzel. Auf das Auto solle seiner Meinung nach niemand verzichten müssen. &bdquo;Lieber mache ich etwas wie das Fahrradfahren attraktiver, als etwas anderes schlecht zu reden", erklärt der FDPler. Den flächendeckenden Einsatz von Rufbussen, wie es SPD-Spitzenkandidat Kutschaty fordert, lehnt er ab. Dies sei nicht umsetzbar, da es nicht zu finanzieren sei, so Thyzel.

Kita-Betreuung soll flexibler werden

Wie seine Partei setzt auch Thyzel selbst im Wahlkampf verstärkt auf das Thema Bildung. Dazu gehört auch eine selbstkritische Betrachtung der eigenen Politik. &bdquo;Alle Parteien haben sich zu stark auf das Abitur beziehungsweise auf das Studium fokussiert. Der Rückgang von Auszubildenden ist damit selbstverursacht", weiß der Detmolder. Um diesem Trend entgegenwirken zu können, müsse die berufliche Ausbildung attraktiver werden. &bdquo;Zum einen fordern wir die Gleichstellung von Master und Meister. Weiter fände ich es gut, wenn wir schon im Kindergarten das Interesse für Naturwissenschaften und Technik wecken und fördern würden", sagt Thyzel.

Darüber hinaus möchte der Landtagskandidat die Betreuung in Kindertagesstätten reformieren. Neben weiteren beitragsfreien Jahren fordert er die Anpassung der Öffnungszeiten. &bdquo;Die fixen Öffnungszeiten, zu denen Kinder gebracht und abgeholt werden müssen, steht der Lebensrealität vieler entgegen. Das muss flexibler werden", betont er. Außerdem möchte er die Talentschulen in Nordrhein-Westfalen ausbauen. Das ambitionierte Ziel: Die Zahl von 60 auf 1000 Talentschulen zu erhöhen. &bdquo;Ja, das kostet mehr. Das braucht mehr Personal. Es ist aber auch notwendig", fügt er hinzu. Das langfristige Ziel dieser Bildungsoffensive sei es, endlich Chancengleichheit herzustellen. &bdquo;Wir gehen davon aus, dass es überall Talente gibt. Unabhängig vom Wohnort oder der sozialen Lage der Eltern", betont Thyzel.

Eine reelle Chance auf einen Einzug in den Landtag sieht der Kandidat nicht. Der Listenplatz 113 und Umfragewerte der FDP, die zwischen sieben und zehn Prozent liegen, machen dies nahezu unmöglich. Trotz der schlechten Aussichten – zu kandidieren, hält Thyzel dennoch für wichtig. &bdquo;Ich sehe das sportlich. Ich gebe der Partei während dieser Zeit ein Gesicht und bin für die Bürger jederzeit als Vertreter der Partei ansprechbar. Außerdem braucht es den Wettkampf. Sonst wäre es ja langweilig", merkt er an.

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