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Aktionsbündnis „Detmold West“ solidarisiert sich mit den Landwirten

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- © Aktionsbündnis: Schützt Menschen und Tiere im Detmolder Westen
bauernprotest-2-8012024-dt (© Aktionsbündnis: Schützt Menschen und Tiere im Detmolder Westen)

Detmold. Anfang Januar hatten lippische Landwirte sich den bundesweiten Protesten gegen die Finanz-und Agrarpolitik angeschlossen. Auch Mitglieder des „Aktionsbündnis: Schützt Menschen und Tiere im Detmolder Westen“ waren vor Ort. Diese äußern noch einmal öffentliche ihre Solidarität in einem Schreiben und übt Kritik an der Politik.

„Das Aktionsbündnis teilt die Meinung der Landwirte bezüglich des ungestoppten Verbrauchs an Ackerflächen. Das ist neben den anderen Auflagen für die Landwirte nicht mehr hinnehmbar“, schreibt das Bündnis. Seit Jahrzehnten erhielten die Landwirte immer mehr Auflagen und müssten ihre Betriebsformen anpassen. „Teilweise sind Anpassungen notwendig, das sehen viele Landwirte selber, denn sie leiden besonders unter dem Klimawandel und dem Insektensterben.“

Das Getreide vertrockne aufgrund von vermehrten Dürrephasen, Ackerfrüchte könnten aufgrund von Starkregen nicht eingebracht werden und vergammelten auf dem Acker. „Wenden Landwirte weniger Pflanzenschutzmittel an, was richtig und wichtig ist zum Schutz der Insekten, müssen sie mehr Bodenarbeit leisten. Das bedeutet mehr pflügen. Dazu benötigen sie Diesel für die Traktoren, und der soll unteranderem jetzt teuer für sie werden“, schreibt das Bündnis.

Lebensmittelversorgung bedroht

Gleichzeitig würden Ackerflächen zu Wohn-, Gewerbe- oder Industriegebieten. Auch seien Ausgleichsflächen zum Schutz der Natur nötig, weil in anderen Regionen Böden bebaut würden. Der Import von Lebensmitteln sei störanfällig, wie der Ukrainekrieg unmissverständlich zeige. Der Klimawandel führe ebenfalls dazu, dass in anderen Ländern angebaute Lebensmittel nicht mehr in dem Maße zur Verfügung stünden, wie in der Vergangenheit.

Helmut Krüger, Vorsitzender des Aktionsbündnisses, schreibt: „Die Landwirte verlieren mit dem Boden ihre Arbeitsgrundlage. So kann die Ernährung der Bevölkerung in Deutschland nicht ausreichend gesichert werden. Sind wir auf Importe aus anderen Ländern angewiesen, führt das zu einer Abhängigkeit in einem überlebenswichtigen Bereich, der unseres Erachtens in keinem Fall aus der Hand gegeben werden darf.“ Wertvolle Ackerböden dürften nicht bebaut oder an Investoren verkauft werden. „Sie müssen den Landwirten weiterhin zur Verfügung stehen.“

„Der Ampelregierung kann nicht die Schuld für alles gegeben werden, aber sie darf nicht die einen schonen und subventionieren und die anderen übergebührlich schröpfen. Jeder muss in diesen schwierigen Zeiten seinen Beitrag leisten - zwar gemessen an dem, was an Verdienst oder Gewinn erzielt wird“, heißt es weiter.

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