Klüt bekommt 5000 Sandsäcke für das nächste Unwetter am Sonntag

Detmold-Klüt. Der Wasserrückhalte-Wall, der nach dem Unwetter im vergangenen Jahr auf einem Feld südlich der Mittelstraße provisorisch angelegt worden war, hat bei dem Starkregen am Donnerstag wohl einigen Schlamm zurückgehalten, dennoch ist bei den Schutzmaßnahmen noch Luft nach oben. Das weiß auch die Stadt. &bdquo;Wir sind seit Monaten in Verhandlungen mit dem Grundstückseigentümer und werden in 14 Tagen den Notarvertrag unterschreiben“, sagt Bürgermeister Frank Hilker - und ist sich der Ironie durchaus bewusst. Die Menschen im Ortsteil, die gerade alles wieder aufgebaut hatten, sind gerade ein zweites Mal &bdquo;abgesoffen“ und nun mit dem Aufräumen beschäftigt .

Man werde den Damm noch besser ertüchtigen, sodass er noch wirkungsvoller sei, verspricht Stadt-Pressesprecher Thorsten Engelhardt. Ansonsten hat die Stadt inzwischen in der Überflutungshilfe für Klüt schon eine gewisse Routine. An der Aachener Straße steht wieder ein Containerbüro also Anlaufstelle mit Vertretern der Lippischen Landesbrandversicherung, der Detmolder Stadtwerke und der Stadt. Es gibt Mulden für Sperrmüll und für Elektroschrott. Die Stadt stellt Schaufeln, Eimer und Schubkarren sowie Verpflegung für die Helfer.

Das hinter den Häusern der Dürener Straße übergelaufene Regenrückhaltebecken möchte die Stadt nun aufwendig umbauen, um überschüssiges Wasser besser an der Kanalisation vorbei in die Wiesen leiten zu können. Eine Mauer soll künftig die Gärten und die Häuser schützen. &bdquo;Dafür muss die Zuwegung tiefer gelegt werden. Das ist eine sehr umfangreiche Maßnahme“, sagt Pressesprecher Engelhardt. Dahinter steckt die Erkenntnis, dass sich für 100 Liter Wasser pro Quadratmeter in so kurzer Zeit kein normaler Kanal ausreichend dimensionieren lässt.

Zur Entlastung der Mittelstraße soll auf Höhe der Gärtnerei Diekmann wenn möglich ein offener Graben von den Feldern unter der Mittelstraße hindurch zum Klüter Bach geführt werden. Den habe es früher mal gegeben, erinnern sich Anwohner. Man sei noch mit dem Grundstückeigentümer in Verhandlungen, sagt Engelhardt. Einige man sich nicht, leite man das Wasser weiter über einen von der Mittelstraße Richtung Klüter Bach vorhandenen Fußweg.

Für die nächste Unwetterfront, die für Sonntag vorhergesagt ist, wird derzeit auf der oberen Mittelstraße zwischen den Feldern ein Zick-Zack-Kurs aus Sandsäcken gestapelt, der das Wasser weg von der Straße Richtung Wiese lenken soll. Dafür hat der Kreis Lippe auf dem Lemgoer Bauhof zum ersten Mal die neue Sandsackfüllanlage des Bevölkerungsschutzes in Betrieb genommen. 60 Helfer befüllen dort 10.000 Sandsäcke à 15 Kilogramm, von denen 5000 auf Paletten à 60 Stück per Lkw nach Klüt gefahren werden. Den Rest hält der Kreis in Reserve.

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