Teil des Landesmuseums Detmold geschlossen - das sind die Gründe

Detmold. Ein Bereich des Lippischen Landesmuseums an der Ameide ist bis auf Weiteres geschlossen. Die naturkundliche Abteilung des Museums in der Mittelmühle bleibt für Besucher vorerst tabu. Ein Schild an der Eingangstür informiert über die Schließung.

Grund dafür ist die defekte Heizungsanlage in dem 2009 sanierten Gebäude. Seit nunmehr zehn Tagen funktioniert die Anlage nicht mehr, was die Verantwortlichen dazu zwang, den Betrieb vorübergehend einzustellen. &bdquo;Wir können es weder den Besuchern noch unseren Mitarbeitenden zumuten, sich in dieser Kälte aufzuhalten“, erklärt Pressesprecher Mario Rakusa auf LZ-Nachfrage die Entscheidung.

Minusgrade machen Probleme Die Ursache des Defekts liegt in der besonderen Bauweise der Heizungsanlage begründet. Es handelt sich dabei um eine sogenannte monovalente Wärmepumpe, die sich mit Wasser aus dem Mühlgraben hinter dem Museumsgebäude speist, dieses erwärmt und so das gesamte Gebäude beheizt. Sobald die Außentemperaturen über längere Zeit unter minus zwei Grad fallen, treten bei der Heizung, die 2008 installiert wurde, regelmäßig Störungen auf. &bdquo;Wenn es nur ein paar Tage kalt ist, läuft die Heizung ohne Probleme weiter. Doch sobald es über längere Zeit kalt bleibt, fällt sie aus“, berichtet Rakusa. Arne Brand, allgemeiner Vertreter des Verbandsvorstehers im Landesverband Lippe, verdeutlicht: &bdquo;Wenn das Bachwasser so stark abkühlt wie aktuell, schafft es die Anlage nicht mehr, genügend Energie aufzubringen, um das gesamte Gebäude zu heizen.“ Schon im vergangenen Winter habe es ähnliche Ausfälle gegeben.

Die Museumsexponate in der naturkundlichen Abteilung sind nach Aussage des Sprechers aber nicht in Gefahr. &bdquo;Glücklicherweise hat die Kälte keine dramatischen Auswirkungen auf die Ausstellungsstücke.“ Ein besonders wachsames Auge hat das Team jedoch auf das im Eingangsbereich installierte Aquarium.

Fische stehen unter Beobachtung In dem Becken mit einem Inhalt von etwa 1500 Litern Wasser werden drei unterschiedliche Buntbarsch-Arten (Cichliden) aus dem ostafrikanischen Grabenbruch, dem Tanganjikasee, gepflegt. Die Fische fühlen sich laut Museum bei einer Wassertemperatur von 24 bis 26 Grad am wohlsten. Glücklicherweise kann diese von einer separaten Heizung aufrechterhalten werden. &bdquo;Wir kontrollieren die Wassertemperatur täglich“, betont Rakusa.

Wie lange das Naturkundemuseum noch geschlossen bleiben muss, ist ungewiss. Auch die Zukunft der Heizungsanlage ist unklar. Der Landesverband arbeitet laut Brand intensiv an einer Lösung, befindet sich dafür im Austausch mit den Stadtwerken Detmold. &bdquo;Das Gebäude soll an das Fernwärmenetz angeschlossen werden, je früher desto besser.“ Was noch fehlt, seien die nötigen Leitungen zum Gebäude. Im Moment müssen sich Besucher und Mitarbeiter weiterhin gedulden, bis die Abteilung wieder öffnen kann. Das Hauptgebäude ist von den Heizungsproblemen nicht betroffen und kann besucht werden. Gebuchte Programme oder Führungen finden laut Museum wie geplant statt.

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