„Das Eis war besonders beliebt“: LZ-Leser erinnern sich an das Café Elbing in Detmold

Detmold. Das Café Elbing war für viele Detmolder eine feste Institution und ein beliebter Treffpunkt. Noch heute erinnern sich viele an die besondere Atmosphäre und die Köstlichkeiten, die dort serviert wurden. Die Ursprünge des Cafés reichen bis in die Nachkriegszeit zurück.

Brita von Rose, 84, erinnert sich an die frühen Jahre. &bdquo;Nach Kriegsende, da war ich gerade 8, 9 Jahre alt, sind wir häufiger mit der Familie im Café Elbing eingekehrt, wenn wir einen Spaziergang zum Friedhof an der Blomberger Straße gemacht haben.“ Damals befand sich das Café laut der Detmolderin noch in der Lageschen Straße, der heutigen Behringstraße. &bdquo;Man ging ein paar Stufen herunter und schon stand man vor dem Tresen. Die Backwaren waren aber so ziemlich die gleichen, die Herr Elbing später auch in seinem Café an der Allee angeboten hat.“ Von Rose hofft, dass in den ehemaligen Räumlichkeiten bald wieder ein Café eröffnet wird.

Eis war der Verkaufsschlager Auch Marie-Luise Lesemann kann sich noch gut an das erste Café Elbing erinnern. &bdquo;Besonders das Eis war dort sehr beliebt.“ Sie kann den früheren Standort an der Lageschen Straße (heute Behringstraße) bestätigen. Das Café lag direkt neben dem Drogerie- und Lebensmittelgeschäft Kaul, an dessen Stelle sich heute ein Friseursalon befindet. Anwohner Karl-Ernst Schütze weiß zu berichten: &bdquo;Meine Vorfahren hatten früher einen Handwerksbetrieb in der alten Lageschen Straße und haben recht viel für Herrn Elbing gearbeitet, auch ich habe ihn noch selbst gekannt.“

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Konditorin erinnert sich an ihre Ausbildung Elisabeth Temme begann 1964 als einer der ersten weiblichen Konditor-Lehrlinge der Region ihre Ausbildung beim Café Elbing. Gerne erinnert sie sich an die damalige Zeit zurück: &bdquo;Ich weiß noch, dass mein Vater ganz erstaunt über meine Entscheidung war. Er dachte, ich wollte im Café als Verkäuferin arbeiten.“ In der Backstube sei dort für sie immer viel zu tun gewesen. So hätte das Café damals viel Kuchen ausgeliefert, zum Beispiel zum Plantagen-Eck nach Heidenoldendorf. &bdquo;Herr Elbing übernahm viele Ideen, die er aus Ostpreußen mitbrachte. Wir verkauften unter anderem eine Schwarzwälder-Kirsch-Torte in Kuppelform, das war so nicht üblich. Er selbst war ganz versessen auf Königsberger Marzipan.“

Temme verbrachte auch ihre Gesellenjahre beim Café Elbing, bevor sie 1970 ihren Beruf aufgab und nach Bielefeld zog, um eine Familie zu gründen. Bei ihren Besuchen in der Residenzstadt kehrte sie seitdem des Öfteren im Café Elbing ein. &bdquo;Ich habe die Entwicklung des Cafés stets weiter verfolgt. Auch wenn sich dort über die Jahre viel verändert hat, kenne ich mich dort immer noch gut aus“, sagt sie und lacht.

Ein Stück Stadtgeschichte Ingrid Diers berichtet derweil von einer besonderen Aufgabe, die sie als Fotografin erhielt: &bdquo;Damals habe ich als Fotografin in einem Fotolabor in der Sedanstraße gearbeitet. 1960 hatte uns der Besitzer aufgetragen, eine kleine Chronik über das Café Elbing mit Fotos anzufertigen. Wir waren also vor Ort und haben viele Fotos gemacht, auch in dem alten Kellergewölbe unter dem Café. Leider kann ich nicht sagen, ob die Chronik heute noch existiert.“

Es zeigt sich: Das Café Elbing war nicht nur ein Ort für Kaffee und Kuchen, sondern auch ein Stück Stadtgeschichte. Viele Detmolder verbinden damit persönliche Erlebnisse, sei es ein Sonntagsspaziergang mit der Familie oder der Genuss des besonderen Gebäcks.

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