Volle Innenstadt, gemischte Bilanz: So liefen Frühlingsfest und Frühjahrskirmes in Detmold

Detmold. Gut besucht ist die Detmolder Innenstadt zum Frühlingsfest mit Kirmes und verkaufsoffenem Sonntag gewesen. Zwei Publikumsmagneten stehen weithin sichtbar vor dem Landestheater: Das Riesenrad bietet aus der Höhe ungewohnte Blicke auf Detmolds Dächer, und das Fahrgeschäft &bdquo;Aviator“ wirbelt seine Passagiere in verschiedenen Schräglagen im Kreis. Mit Kunstnebel als weiterer Zutat und vor der monumentalen Fassade des Landestheaters hat das durchaus Stil.

Bei idealem Wetter - sonnig, aber nicht Grillparty-heiß - schlendern am Wochenende viele über die Frühjahrskirmes oder bummeln durch die Geschäfte. Die Bilanz der Schausteller und Einzelhändler fällt aber durchaus unterschiedlich aus - je nachdem wo ihre Bude oder ihr Geschäft seinen Standort hat. Während die Fahrgeschäfte im Rosental die meisten Besucher anziehen, proffiert auch die Lange Straße als &bdquo;Zubringer“ und damit auch die Geschäfte dort. Bei Stichproben beim Brillengeschäft &bdquo;eyes + more“ und beim Floristen &bdquo;Blume 2000“ zeigen Jonas Grimm und Danieal Linne zufriedene Gesichter. Weniger los ist hingegen in der Bruchstraße und auf der Ameide.

Freie Plätze im Parkhaus als schlechtes Zeichen &bdquo;Die Innenstadt ist eigentlich gut besucht“, wundert sich eine Geschäftsinhaberin in der Bruchstraße am Sonntag. &bdquo;Trotzdem ist die Bilanz bei uns bislang verhalten. Aber vielleicht kommt das ja noch. Einige seien vielleicht zum verkaufsoffenen Sonntag lieber nach Bielefeld gefahren, mutmaßt sie. &bdquo;Wenn in den Innenstadt-Parkhäusern noch gut Plätze zu bekommen sind - so wie heute - ist das eigentlich kein gutes Zeichen.“

Mit &bdquo;Durchwachsen“ beantwortet Karl Maus die Frage nach den bisherigen Geschäften. Mit seiner neuen &bdquo;Fang den Nemo“-Bude ist der Herforder zum ersten Mal auf der Ameide dabei. &bdquo;Wir stehen hier etwas unglücklich - sind aber schon im Gespräch mit dem Marktmeister fürs nächste Mal.“ Eigentlich hatte Maus auf die belebende Wirkung des Flohmarkts gehofft, aber der war am Wallgraben zu weit weg und auch nur am Samstag.

Nagelneuer Verkaufswagen - mit Segen Gottes &bdquo;Ganz okay“ findet hingegen Jan Bender aus Lippstadt bislang das Geschäft mit seiner Football-Wurfbude nebenan. Andi und Ingrid Hollinderbäumer stehen mit ihrem Schokofrüchte- und Lakritz-Verkaufswagen etwas weiter in Richtung Bruchberg und sind auch zufrieden. &bdquo;Wir kommen ja schon jahrelang aus Herford nach Detmold.“ Nagelneu ist allerdings ihr Verkaufswagen. &bdquo;Den hat am Freitag der Schaustellerpfarrer gesegnet“, erzählt Andi Hollinderbäumer und zeigt stolz die entsprechende Urkunde.

Richtung Marktplatz nehmen die Besucherströme zu. Vor der Sparkasse haben die Soroptimisten &bdquo;Lippische Rose“ mit ihrem Bücher- und Accessoire-Flohmarkt einen guten Standort. &bdquo;Wir nennen es ,Bücher & Tücher’“, erzählt Kathrina Hobbeling. Mit dem Erlös werden zusätzliche Schwimmkurse finanziert - für Kinder, aber auch für erwachsene Flüchtlinge.

Vereine auf dem Marktplatz Auf dem Marktplatz präsentieren sich neben Stahlkünstler Hans Kordes und Cartoonist André Sedlaczek, die beide das Thema &bdquo;150 Jahre Hermannsdenkmal“ aufnehmen, verschiedene Sportvereine. Hier kann Tennis, Tischtennis aber auch Floorball ausprobiert werden. Die Stadtwerke beraten zu Fotovoltaik und Wärme. Und wer möchte, kann sich beim integrativen Projekt &bdquo;Schach-Magie-Klub“ ins Spiel der Könige einführen lassen. Von den interessierten Passanten profitiert natürlich auch das &bdquo;Buchhaus am Markt“: &bdquo;Es ist ein ständiges Kommen und Gehen“, berichtet Verkäuferin Jamie-Lee Jasche erfreut.

&bdquo;Ein gutes Fazit“, zieht am Sonntagabend auch Christian Schmidt, Vorsitzender der veranstaltenden Werbegemeinschaft &bdquo;Die Händler“. Bei tollem Wetter sei die Stadt &bdquo;richtig, richtig voll“ gewesen. Auch die konsequentere Straßensperrung gegen Fahrzeug-Anschläge sei unproblematisch gewesen. &bdquo;Ich bin dankbar, dass das so gut von Seiten der Stadt organisiert worden ist. Woanders werden Feste deshalb abgesagt.“

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