Nach Bürgerbeteiligung: So geht es mit Bruchberg, Fußgängerzone und Co. in Detmold weiter

Detmold. Den Autoverkehr besser steuern, Schleichverkehr verhindern, Anwohner und Fußgänger schützen, die Aufenthaltsqualität steigern - all das sind Ziele, die die Stadt Detmold erreichen will . Dazu hatte die Verwaltung im vergangenen Jahr verschiedene Ideen präsentiert und auch die Bürger über Bürgerbeteiligungen mit eingebunden. Die Resonanz hielt sich in Grenzen. Dennoch hat die Verwaltung die Meinungen zusammengetragen und Vorschläge formuliert, denen der Stadtentwicklungsausschuss des Stadtrates gefolgt ist. Hier ein Überblick.

Verkehrsberuhigung Bruchstraße Bei dieser Abstimmung haben 68 Bürger und damit die meisten Teilnehmer mitgemacht. Sie konnten sich dazu äußern, wie die acht Parkplätze und die zwei Behindertenstellflächen auf dem Abschnitt zwischen dem Innenstadtring und dem Bruchberg künftig genutzt werden sollen. Denn: Aktuell kommt es auf der kurzen Strecke zu viel Parksuchverkehr und zu unerlaubtem Parken auf dem Bruchberg, wo die Stadt als Sofortmaßnahme zwischenzeitlich Sitzmöbel platziert hat. Außerdem fahren nicht alle Radfahrer auf der Straße, sondern nutzen teilweise noch den früheren Geh-/Radweg, der mittlerweile ein reiner Gehweg ist.

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Bei den Bürgern, die an der Abstimmung teilgenommen haben, sind einige für ein reines Anwohnerparken, andere wollen weiterhin öffentliche Stellplätze. Wieder andere wünschen sich sogar eine Ausweitung der Fußgängerzone bis zur Paulinenstraße. Ganz so weit will die Verwaltung nicht gehen. Sie schlägt der Politik aber eine Verkehrsberuhigung vor. Dadurch würde die erlaubte Geschwindigkeit noch einmal reduziert. &bdquo;Die Regelung ist wie in einer Spielstraße. Kfz-Verkehr ist möglich, aber in einem gemeinsamen Verkehrsraum, in dem es keine Gehwege und stattdessen eine Gleichberechtigung für alle Verkehrsformen gibt“, erklärte Martin Kölczer, Leiter des Fachbereichs Stadtentwicklung, in der Sitzung. Zunächst soll es eine entsprechende Beschilderung geben, im zweiten Schritt folgt dann eine Umbauplanung. Wie geparkt werden darf, soll im Rahmen der Parkraumstudie überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.

Poller Fußgängerzone Nach Angaben der Stadtverwaltung kommt es immer wieder vor, dass Fahrzeuge ohne Berechtigung in die Fußgängerzone einfahren oder dass die Zeiten für den Lieferverkehr nicht eingehalten werden. Eine mögliche Reaktion, um dies zu verhindern und Fußgänger zu schützen, wären versenkbare Poller an Bruchberg, &bdquo;Unter der Wehme“, Langer Straße und Schülerstraße. Bei der Bürgerbeteiligung haben sich von insgesamt 54 Teilnehmern zwei Drittel für diese Maßnahme ausgesprochen. Als Nächstes soll ermittelt werden, in welcher Form die &bdquo;Pollerlösung“ technisch umsetzbar ist (Kanaltrassen, vorhandene Leitungen etc.) und wie viel sie kosten würde. Dabei soll auch geprüft werden, wie mit privaten Zufahrten in dem betroffenen Bereich umgegangen werden soll.

Durchfahrt Rosental Das Rosental für den Durchgangsverkehr zu schließen und zur Sackstraße zu machen, ist eine weitere Idee gewesen. Lediglich die Stadtbusse sollten dann noch über eine Schleuse passieren. Davon rückt die Stadtverwaltung jedoch ab. Grund sind größere Baumaßnahmen wie zum Beispiel am Hornschen Tor, die in den kommenden Jahren noch anstehen. &bdquo;Hierdurch kann es vor allem während der Bauzeit, aber auch nach Fertigstellung zu Verkehrsverlagerungen kommen“, heißt es in der Begründung.

Schließung Grabbestraße Verkehrsbeobachtungen haben gezeigt, dass Autofahrer die Grabbestraße nutzen, um die Ampel an der Kreuzung von Paulinen- und Bismarckstraße zu umfahren. Deshalb soll sie künftig vom Innenstadtring abgebunden werden, zumindest für den Kfz-Verkehr. Autos müssen dann den Weg über die Mühlenstraße nehmen. Bei der Bürgerbeteiligung, die auf die Zukunft der öffentlichen Parkplätze in der Grabbestraße abzielte, waren einige Teilnehmer für eine Beibehaltung des Status Quo und andere für reines Anwohnerparken. Als Nächstes soll der Umbau geplant und der Entwurf der Politik vorgelegt werden. &bdquo;Da weiterhin eine Erreichbarkeit für Fahrzeuge der Abfallentsorgung sowie für Feuerwehr und Rettungsdienst gewährleistet sein muss, ist eine bauliche Lösung mit Pollern oder eine Wendemöglichkeit zu prüfen“, erklärt die Verwaltung.

Verkehrsreduzierung Bandel-/Palaisstraße Die Bandel- und die Palaisstraße sind nach Einschätzung der Stadt stark mit Verkehr belastet, der dort eigentlich nicht hingehört. Autofahrer, die eigentlich über die Einfallstraßen Bielefelder Straße, Hans-Hinrichs-Straße und Neustadt auf die Paulinenstraße unterwegs sein sollten, nutzten vermehrt die Wohngebiete südlich und südwestlich der Altstadt, um schneller an ihr Ziel zu gelangen. Um dies zu verhindern, sollte die Ausfahrt aus der Benekestraße in die Paulinenstraße baulich unterbunden werden . Damit war die Verwaltung jedoch auf massive Kritik gestoßen, weshalb die Idee erstmal nicht weiterverfolgt werden soll. &bdquo;Sollte sich die Situation für Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und Rettungsdienst auf der Paulinenstraße durch einbiegende Fahrzeuge von der Benekestraße weiter verschlechtern, ist diese Maßnahme wieder aufzugreifen“, heißt es aus dem Rathaus.

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