
Detmold. Etwa 200 Teilnehmer an einer Demonstration des Antifaschistischen Arbeitskreises zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus hat die Polizei am späten Donnerstagnachmittag gezählt. Die Kundgebung nahm auf dem Marktplatz ihren Ursprung und wurde von den Beamten durch die Detmolder Innenstadt - mit Zwischenstopps an den Stolpersteinen der Familie Herzberg in der Langen Straße und beim Bodendenkmal Jüdisches Tauchbad (Mikwe) in der Freiligrathstraße - begleitet.
Während seines Redebeitrags auf dem Marktplatz hatte Organisator Volker Wiemann für ein AfD-Verbot plädiert. Die Partei verbreite völkisch-rassistisches Gedankengut, verhöhne die Demokratie und greife den Rechtsstaat an. „Die Menschenverachtung der AfD ist nichts Abstraktes", sagte Wiemann. „Die AfD ist schon jetzt eine konkrete Gefahr für das Leben aller Menschen, die nicht in ihr Weltbild passen."
Lippes besondere Verantwortung
Nadine Anita Eschen von „Genug spaziert" erinnerte: „Frieden gibt es nicht einfach so!" Gerade Lippe, das durch die Landtagswahl 1933 Steigbügelhalter für Hitlers Aufstieg gewesen war, habe eine historische Verantwortung. Die Erzieherin mahnte: „Immer wenn man sich nicht um die Jugend kümmert, wird’s braun."
Nachdem der Demo-Zug wieder am Marktplatz angekommen war, sprach noch Joey Brouwer vom CSD Lippe. Neben den „Omas gegen Rechts" sowie Mitgliedern der Aktion „Seebrücke" und der „Alten Pauline" waren auch Vertreter der Bielefelder Initiative gegen Krieg und Militarismus angereist, um in Detmold ein Zeichen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu setzen.