Feinfühlige Klangreise im Detmolder Konzerthaus

Detmold. Das renommierte Blechbläserquintett &bdquo;Spanish Brass“ hat rund 400 Gäste des Konzerthauses auf eine Klangreise durch Spanien mitgenommen. Vor 16 Jahren gastierten sie bereits in Detmold. Im Rahmen des 5. Detmolder Meisterkonzerts erwies sich das Ensemble mehr als ein würdiger Ersatz für das ursprünglich angekündigte Concertgebouw Brass Quintet.Johann Sebastian Bachs &bdquo;Schafe können sicher weiden“ im feinfühlig arrangierten Satz von Trompeter Carlos Benetó offenbarte das hohe Maß an stilistischer Sicherheit und klanglicher Ausgewogenheit. Im warmen homogenen Zusammenspiel zog das Ensemble das Publikum in den Bann. Vom Barock bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen erfreute das facettenreiche Programm.

Das dreisätzige Werk &bdquo;A-Brass-Ada“ des spanischen Filmkomponisten Arnau Bataller (*1977) rekurriert auf &bdquo;abrazada“ (umarmt) sowie &bdquo;brasas“(Glut) und kombiniert die flirrende Glut in maschineller Motorik der Außensätze mit einer zärtlichen Umarmung im Mittelsatz. Das wilde Treiben von &bdquo;Circus“ des Spaniers Jordi Grisó Alabart (*1967) meisterte das Ensemble mit Bravour. Es zeigte sich die große Virtuosität und das feine Zusammenspiel von Carlos Benetó und Juanjo Serna (Trompeten), Manolo Pérez (Horn), Indalecio Bonet (Posaune) und Sergio Finca (Tuba).

Werke spanischer Komponisten wie Isaac Albéniz und Tomás Bretón brachten folkloristische Rhythmen und feurige Melodien auf die Bühne. Die Arrangements berücksichtigten den spezifischen Charakter der Blechbläser. Albéniz’ &bdquo;Asturias“ der Suite Española, ursprünglich für Klavier komponiert, stellte die Posaune in den Vordergrund, während das Horn dem Wiegenlied &bdquo;Nana“ von Manuel de Falla einen samtweichen Ton verlieh. Jazzig angehauchte Werke ergänzten das Programm wie Leonard Bernsteins &bdquo;Dance Suite“, die mit Dämpfern nuancierte Klangfarben erhielt, oder der Jazzstandard &bdquo;The Sidewinder“ des Jazztrompeters Lee Morgan, der mit lässigem Groove überraschte. Einen besonderen Höhepunkt bildeten Astor Piazzollas &bdquo;Oblivion“ und &bdquo;Libertango“ – zwei Tangos von melancholischer Tiefe und rhythmischer Brillanz, in denen die Musiker ihre musikalische Intensität ausspielten.Das Publikum dankte mit viel Applaus und erhielt als Zugabe den Flamenco &bdquo;Bulería“ von Adam Rapa. Mit &bdquo;Brown Shoes Don`t Make It“ der Rocklegende Frank Zappa zog das Ensemble spielend von der Bühne.

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