Detmold. Sommer, Sound und Sternenhimmel: Die Detmolder Sommerbühne 2025 ruft. Vergangenes Jahr musste sie aussetzen, die Stadt hatte sie auf eine Spar-Liste gesetzt. Aber jetzt geht es wieder los. „Wenn der Marktplatz vom 31. Juli bis 2. August zur Konzertbühne wird, warme Abendluft nach Festival duftet und jede Note ein kleines Stück Sommer ist – dann ist es wieder Zeit für die Sommerbühne“, freut sich das Kulturteam der Stadt. Drei Tage lang verwandelt sich das Herz von Detmold in eine Konzert-Bühne. Livemusik trifft auf urbanes Flair und Fußgängerzone auf Festival-Feeling. Das Spektrum reicht dabei von energetischer afro-brasilianischer Musik, Singer-Songwriter-Vibes, tanzbaren Electro-Beats, Jazz oder kraftvollen Brass-Sounds. Donnerstag, 31. Juli: (18.30 Uhr) Das Knud Trio bietet eine „Sommerbrise und jazzige Stürme“, heißt es in der Ankündigung. Die drei Musiker – Jona Hahn (Klavier), Kevin Hemkemeier (Bass) und Jonathan Schierhorn (Schlagzeug) – haben sich an der renommierten Folkwang-Universität der Künste in Essen gefunden. „Seitdem formen sie gemeinsam einen Sound, der so federnd und leichtfüßig ist wie ein Sommertag und gleichzeitig die Wucht eines heranrollenden Gewitters trägt“, heißt es in der Ankündigung. Mit ihrem Debut-Album „Vol. 1“ setzten sie ein Statement: Jazz, der Geschichten erzählt, der atmet, der sich zwischen impressionistischen Klangfarben und packender Energie bewegt. Mal rauschend und ungestüm, mal zerbrechlich und introspektiv – aber immer mit einer Sogkraft, die man nicht vergisst. (20.30 Uhr) M.Byrd spielt einen Soundtrack für stille, weite Nächte. „Seine Musik klingt wie Sonnenlicht auf Asphalt: warm, reflektierend, manchmal flüchtig. Inspiriert von amerikanischen Roadmovie-Soundtracks und Indie-Größen wie The War on Drugs oder Phoebe Bridgers, verbindet er Gitarrenpoesie mit der Leichtigkeit des Pop“, so die Ankündigung. Nach ersten musikalischen Schritten als Tourgitarrist bei Ilgen-Nur begann er seine eigene Klangreise. Der Song „Mountain“ war sein stiller Durchbruch. Seither schreibt er Lieder, die wie Kapitel eines Reisetagebuchs wirken. „The Seed“, sein erstes Album, entstand in enger Gemeinschaft – aufgenommen in einem umgebauten Squash-Court in Detmold, fernab der Stadt: „M. Byrd schreibt keine Pop-Hymnen, sondern leise Hymnen fürs Herz.“ Freitag, 1. August: (20.30 Uhr) Mina Richman steht Folk-Indie-Pop – ehrlich, queer, selbstbestimmt. „Es ist die Suche nach einer Perspektive und Lebensrichtung, die die Deutsch-Iranerin Mina Richman schon früh zur Musik treibt“, schildert das Kulturteam. In Berlin geboren, aber in Bad Salzuflen aufgewachsen, pendelt sie zwischen den Welten. 2022 wird sie mit ihrer Debüt-EP „Jaywalker“ als beste Newcomerin für den „PopNRW“-Preis nominiert. Mit „Baba Said“ gelingt ihr ein viraler Hit: ein Lied der Solidarität mit den Protesten im Iran. Aktivismus und Musik zu verbinden, sieht sie nicht als Option, sondern als Verantwortung. Auch ihr Debütalbum Grown Up (2024) greift persönliche und gesellschaftliche Themen auf. Entstanden ist ein vielschichtiger Sound zwischen Soul, Folk, Indie und Hip Hop. (22 Uhr) Da Cruz bieten brasilianischen Vibe und urbanen Sound - eine explosive Fusion aus Bossa Nova, Afrobeat und elektronischer Clubästhetik. Im Jahr 2005 in Lissabon gegründet, ist die Band heute zwischen Zürich und der portugiesischen Hauptstadt zu Hause. „In ihrer Musik verschmelzen warme, soulige Vocals mit treibenden Breakbeats, hypnotischen Loops und einer dichten, oft düsteren Atmosphäre“, erklärt das Kulturteam. Da Cruz bewege sich jenseits folkloristischer Klischees und bringe eine neue Form urbaner Weltmusik auf die Bühne. Samstag, 2. August: (20.30 Uhr) Hans im Glück spielen Hip-Hop, Jazz, Funk Urbane Poesie. Die Band aus Detmold verbindet Hip-Hop mit Jazz, Funk und urbaner Lyrik. Die Songs handeln von Aufbruch, Fernweh, Stadt und Natur. Mal nachdenklich, mal mitreißend, aber immer live und lebendig. Frontmann Georg N. Schmitt rappt nicht nur, er erzählt Geschichten, begleitet von Trompete, Keys, Bass und Drums, gespielt von ausgebildeten Jazzmusikern mit Energie und Haltung. Ob Club oder Festival: Hans im Glück liefern Sound zum Zuhören, Nachdenken und Abgehen. (22 Uhr) Gallowstreet stehen für tanzbare Brass-Eruption. Die achtköpfige Brass-Band aus Amsterdam „bringt Bläsersätze, Beats und Bühnenenergie auf ein neues Level“. Ihr Sound ist eine Fusion aus den Vorbildern der klassischen amerikanischen Brass-Band-Musik, urbanen Grooves, Hip-Hop-Attitüde, Funk-Vibes, Disco-Glanz und treibenden House-Rhythmen. Seit ihrer Gründung hat sich die Band mit fünf Studioalben, zahlreichen internationalen Shows und Festivalauftritten eine treue Fangemeinde erspielt. Ihr aktuelles Album A Trip Worth Making (2024) unterstreicht einmal mehr ihre stilistische Vielseitigkeit und ihr Gespür für mitreißende Arrangements, ohne sich je in Routine zu verlieren.