So toll war die Detmolder Sommerbühne - mit großer Bildergalerie!

Detmold. Nach einem Jahr Pause aus finanziellen Gründen hat die 35. Detmolder Sommerbühne wieder Tausende Menschen begeistert. Dem Kulturteam der Stadt Detmold gebührt Dank für die aufwendige Planung und Organisation. Die Sicherheit spielte diesmal eine zentrale Rolle. Das Programm war facettenreich und bot mit zwei Auftritten pro Abend eine interessante Mischung für jeden Geschmack.

Das Knud Trio machte mit leicht melancholisch angehauchtem skandinavischen Jazz einen gelungen Auftakt. Das Trio mit Jona Hahn (Klavier), Kevin Hemkemeier (Kontrabass), der an der Detmolder Musikhochschule studierte, und Jonathan Schierhorn (Schlagzeug) wurde von Sängerin Anna Galtschenko ergänzt.

Temporeiche Songs und ruhige Balladen Die Band M.Byrd um Musiker Maximilian Barth (Gitarre und Gesang) aus Hamburg/ Dänemark bestach mit tanzbarem Indiesound, inspiriert vom amerikanischen California Sound und Indie-Größen wie The War on Drugs oder Phoebe Bridgers. Die Detmolder Musiker Andre Albrecht (Drums), Doreen Albrecht (Gesang, Gitarre, Synthesizer), Eugen Koop (Bass) und Sam Mayes (Gitarre, Gesang) ergänzten die Band. Kennengelernt hat sich das Quintett 2020 im Popkurs der Musikhochschule Hamburg. Ihr Song &bdquo;Raindrops On The River“ passte perfekt zum Wetter. Melodische Gitarrenriffs, zurückhaltende Drums und der lyrische Gesang von M.Byrd mit englischen Texten ergaben eine stimmige Mischung aus Melancholie, Sehnsucht und Ruhe.

Mina Richman steht für Indie-Pop, Soul und Hip-Hop – ehrlich, offen queer, selbstbestimmt. Die Suche nach einer authentischen Lebensrichtung ließ die Deutsch-Iranerin Mina Schelpmeier, die in Bad Salzuflen aufwuchs, die Musik entdecken. Mit ihrem Song &bdquo;Baba Said“, den sie solistisch auf der Ukulele begleitete, solidarisierte sie sich mit den Protesten gegen die Diktatur im Iran und thematisierte den Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini. Zusammen mit Alexander Man (Bass), Friedrich Schnorr von Carolsfeld (Gitarre) und Leon Brames (Drums) begeisterte die Band rund 2000 Gäste Freitag mit temporeichen englischen Songs und ruhigen Balladen mit Tiefgang.

Die Formation &bdquo;Da Cruz“ fesselte mit brasilianischen Vibe und urbanen Sound - eine explosive Fusion aus Bossa Nova, Afrobeat und elektronischer Clubästhetik. Mutig mischte die schweizerisch-brasilianische Band die Stile von Funk, Afrobeat bis Dub und Hip Hop. Die Band um die afrobrasilianische Sängerin Mariana Da Cruz – ein wahres Energiebündel - lebt in Bern und rockt seit 20 Jahren die Bühnen. Zusammen mit Ane Hebeisen (Electronics), Pit Lee (Drums) und Christian Sommerhalder (Gitarre) verschmolzen warme, soulige Vocals mit treibenden Breakbeats und hypnotischen Loops, die musikalisch die Sonne aufgehen ließen. Jenseits folkloristischer Klischees entführten die Musiker mit tanzbaren Songs in ein modernes Brasilien.

&bdquo;Hans im Glück“ wird bejubelt Glück hatte, wer die Band &bdquo;Hans im Glück“ am Samstag noch einmal hören durfte. Die Detmolder Formation löst sich auf, da ihre Mitglieder aus beruflichen Gründen Detmold verlassen. Am Samstag, 18. Oktober, geben sie ihr Auflösungskonzert im Sommertheater. Mit Hip-Hop, Jazz, Funk und gerappter urbaner Poesie in deutscher Sprache wussten sie zu begeistern. Ihre Songs handeln von Aufbruch, Fernweh, Stadt und Natur. Frontmann Georg N. Schmitt rappte und spielte Altsaxofon, begleitet von Jonny Curran (Saxophon), Jasper Klein (Keyboard), Hendrik Säck (Bass) und Elmar Lappe (Drums). In ihren Zwischenspielen glänzten sie und ließen sogar den Barockmeister Bach aufleben. Der Titel &bdquo;Egal was gestern war, heut wird alles gut“ gab Hoffnung auf besseres Wetter. Ihre Fans bejubelten sie auch im Regen und ließen sie nicht ohne den Zugabe-Hit &bdquo;Detmold City“ von der Bühne.

Bei der Formation &bdquo;Gallowstreet“ aus den Niederlanden, deren Name von der Galgenstraat in Amsterdam abgeleitet ist, blieb alles trocken. Mit fetzigen Bläsersätzen, fesselnden Beats und voller Bühnenenergie verwandelten die acht Jungs als Highlight den Marktplatz in einen wahren Tanz-Tempel. Ihr Sound ist eine Fusion aus Vorbildern der klassischen amerikanischen Brass-Band-Musik, urbanen Grooves, Hip-Hop-Attitüde, Funk-Vibes, Disco-Glanz und treibenden House-Rhythmen. Seit 2012 spielen sie zusammen und haben schon fünf Studioalben eingespielt. Mit zwei Posaunen, Trompeten, Tenor- und Baritonsaxofon, Sousafon sowie Schlagzeug bannten sie das Publikum. Für lyrische Töne kam eine Querflöte hinzu. Vom Synthesizer begleitet beeindruckte Trompeter Dima Loginov aus Kasachstan mit einer ausdrucksstarken Klangmeditation für eine bessere Zukunft, bei der viele die Augen schlossen.

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