Woran es bei Schulklos in Detmold mangelt - und was helfen soll

Detmold. Eine saubere Schultoilette klingt selbstverständlich – ist es aber nicht. Viele Schüler erleben im Alltag das Gegenteil: fehlendes Papier, unangenehme Gerüche, mangelnde Hygiene. Diese Erkenntnis ist auch aus Antworten aus dem Lippe-Check hervorgegangen. &bdquo;Traurig, dass es für die Kinder ein Highlight des Tages ist, wenn Seife auf der Schultoilette war“, schreibt ein Teilnehmer im Lippe-Check. Um genau hier anzusetzen, hat Phillip Schlossstein dem Förderverein der Geschwister-Scholl Gesamtschule (GSGS) in Detmold nun eine Spende in Höhe von 18.000 Euro übergeben.

Mit dem Geld wird in erster Linie eine Minijob-Stelle für zwei Jahre finanziert, die sich um die tägliche Reinigung der Toiletten kümmert. Ziel ist es, Vandalismus vorzubeugen, das hygienische Umfeld zu verbessern und für mehr Wohlbefinden im Schulalltag zu sorgen. &bdquo;An öffentlichen Schulen ist so etwas halt nötig und auch kein Thema, dass erst seit Neustem aufkommt“, sagt der Schulleiter Christoph Trappe.

Zusätzlich fließen 1000 Euro in ein Kunstprojekt: Schüler gestalten die Toilettenräume gemeinsam mit Lehrkräften neu. Eine Maßnahme, die nicht nur optisch aufwertet, sondern auch Verantwortung und Identifikation fördern soll. An der Schule ist man dankbar für die Spende, die ein deutliches Zeichen setze – nicht nur für mehr Sauberkeit, sondern für Wertschätzung im Schulalltag. &bdquo;Das Thema wird oft ignoriert oder belächelt“, heißt es aus der GSGS, &bdquo;aber es geht hier um elementare Bedürfnisse.“

Mehr als nur Seife und Papier Wie dringend solche Initiativen sind, zeigt ein Blick an andere Schulen. Eine Schülerin des Detmolder Leopoldinums berichtet anonym: &bdquo;Bei den Toiletten im Neubau hoffen wir immer, dass wenigstens Klopapier da ist. Meistens fehlt eins von drei Dingen: Seife, Papier oder Handtücher.“ Die Toiletten in der Mensa meide sie wegen unangenehmer Gerüche. Besonders kritisch seien die Turm-Toiletten: &bdquo;Vom Chemieraum aus kann man da sogar reinschauen.“ Positiv hebt sie die Toiletten auf dem Schulhof hervor – sauber, weil dort eine feste Aufsichtsperson für Ordnung sorgt. Schulleiterin Dr. Alexandra Nolte betont: &bdquo;Wir haben ein Augenmerk auf Sauberkeit. Aber wir müssen auch informiert werden über Missstände.“ Die Problematik sei ihr bekannt und auch schon zu ihrer Schulzeit Thema gewesen.

Stadt setzt auf Beteiligung Bei der Bachschule gibt es ähnliche Zustände, wie ein ehemaliger Schüler, der anonym bleiben möchte, berichtet. Von &bdquo;siffig“ ist die Rede und vom damaligen Anhalten der Notdurft, berichtet die Person. Auch die Stadt Detmold als Schulträger sieht in der Toilettenfrage mehr als nur ein technisches Problem. Daniela Lang von der städtischen Pressestelle erklärt: &bdquo;Die Sauberkeit und Nutzbarkeit von Schultoiletten ist ein wiederkehrendes Thema – nicht nur in Detmold, sondern bundesweit.“ Häufige Verschmutzungen und Vandalismus seien nicht nur hygienische, sondern auch pädagogische Herausforderungen.

Deshalb setzt die Stadt auf Beteiligung und Verantwortung: An der Bachschule etwa wurde das Thema vom Kinderrat aufgegriffen. Dabei erarbeiten die Kinder selbst Regeln für einen respektvollen Umgang mit den Räumen. &bdquo;Das stärkt das Verantwortungsbewusstsein und schafft Akzeptanz für notwendige Maßnahmen“, so Lang. Parallel organisiert die Stadt eine professionelle Spezialreinigung der Toilettenanlagen, die von Zeit zu Zeit erfolge, jedoch auch nicht ohne Weiteres umzusetzen sei. Die Sprecherin verweist im Hinblick darauf auf strukturelle Probleme: Es werde immer schwieriger, verlässliches Reinigungspersonal zu finden, und normale Reinigungsintervalle reichen bei starker Verschmutzung oft nicht mehr aus.

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