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Theater unter Druck

SPD: Landestheater Detmold finanziell absichern – Maelzer warnt vor Einschnitten

Düsseldorf/Detmold. Die vier NRW-Landestheater in Detmold, Neuss, Dinslaken und Castrop-Rauxel stehen nach Einschätzung der SPD unter wachsendem finanziellen Druck. In einer aktuellen Pressemitteilung fordert der lippische Landtagsabgeordnete Dr. Dennis Maelzer (SPD) die Landesregierung auf, mehr Verantwortung zu übernehmen und drohenden Kulturabbau zu verhindern.

„Kultur ist kein Luxus, sondern Daseinsvorsorge“, heißt es in der Mitteilung. Besonders für Regionen abseits der großen Städte seien die Landestheater unverzichtbar: Mit jährlich mehr als 1300 Aufführungen in nahezu 200 Städten und Gemeinden sorgten sie für kulturelle Teilhabe in der Fläche.

Steigende Energiepreise, Inflation und vor allem die tariflich vereinbarten Lohnerhöhungen für das Theaterpersonal brächten die Einrichtungen laut SPD an ihre Grenzen. Während kommunale Träger wie Detmold, der Kreis Lippe und der Landesverband Lippe ihre Zuschüsse bereits erhöht hätten, bleibe das Land bislang einen angemessenen Ausgleich schuldig. Die Konsequenz seien drohende Kürzungen, Stellenabbau und das mögliche Aus ganzer Sparten.

„Es droht ein Millionenloch“

Besonders dramatisch sei laut Maelzer die Situation in Neuss. Dem Rheinischen Landestheater drohe die Zahlungsunfähigkeit. Auch das Landestheater Detmold sei gefährdet. Die Mitteilung zitiert Maelzer mit den Worten: „Wenn das Land sich weigert, seinen Anteil an den Kostensteigerungen zu tragen, droht ein Millionenloch, das nur durch den Wegfall ganzer Sparten zu stopfen wäre – das ist ein kulturpolitischer Offenbarungseid.“

Die SPD-Fraktion fordert daher einen vollständigen Ausgleich der bisherigen Tarifsteigerungen sowie eine dynamische Anpassung der Landeszuschüsse in der Zukunft. Das sei, so Maelzer, „finanzpolitisch machbar und kulturpolitisch alternativlos“.

Ein entsprechender Antrag wurde zur weiteren Beratung in die Ausschüsse des Landtags überwiesen. Unterstützt werde die Initiative auch von den lippischen SPD-Abgeordneten sowie der FDP-Fraktion.

Zum Abschluss richtet Maelzer einen Appell an Kulturministerin Ina Brandes: „Handeln Sie jetzt – bevor ganze Theater verschwinden und ein Schaden entsteht, der politisch kaum wiedergutzumachen ist.“

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