Detmold. Schwerwiegende Einschnitte beim Landestheater Detmold soll ein Antrag verhindern, der von allen lippischen SPD-Abgeordneten unterzeichnet ist und von Kulturausschussmitglied Dennis Maelzer in den Landtag eingebracht wird.
Dafür haben sich Alexander Baer und Dennis Maelzer mit Theater-Intendantin Kirsten Uttendorf und Verwaltungsdirektor Stefan Dörr getroffen.
Ein Minus in Millionenhöhe droht
„Weil sich das Land nicht regt, müssen Stadt und Kreis einspringen. Denn wegen der Tariferhöhung bei Angestellten droht dem Theater ein Minus in Millionenhöhe“, erklären die Abgeordneten in einer Pressemitteilung.
„Die Gesellschafter haben geliefert, jetzt ist Düsseldorf am Zug“, sagen Baer, Maelzer und Stock. Und: „Eigentlich drohte das Landestheater Detmold auf den Kosten der Tarifsteigerungen sitzen zu bleiben. Die Gesellschafter, die lippischen Kommunen und der Kreis, sind in Vorleistung gegangen. Sie fordern aber auch, dass das Land seinen Teil leistet. Um das Thema in Düsseldorf zu positionieren, haben die Fraktionen von SPD und FDP einen gemeinsamen Antrag gestellt. Das Land darf die Landestheater nicht auf den Kosten sitzen lassen.“
Der Antrag sieht vor, dass das Land die gestiegenen Personalkosten der Landestheater vollständig ausgleicht. Auch künftige Tariferhöhungen sollen automatisch berücksichtigt werden. Damit soll verhindert werden, dass die Bühnen ihr Programm ausdünnen oder Personal abbauen müssen. Der gesetzliche Auftrag, Theater- und Musikangebote in ganz NRW zu sichern, müsse finanziell abgesichert sein, so die Begründung.
Mehrkosten lassen sich nicht auffangen
„Wenn das Land nicht mitzieht, fehlen uns für das kommende Jahr schon 1,3 Millionen Euro“, erklärt Verwaltungsdirektor Dörr den Abgeordneten im Gespräch. Die aktuellen Mehrkosten ließen sich weder durch Ticketpreise noch durch Einsparungen auffangen.
Intendantin Kirsten Uttendorf betont: „Das Landestheater ist ein entscheidender Standortfaktor für Lippe. Dass es dem Theater gut geht, liegt im ureigenen Interesse der Lipperinnen und Lipper sowie der Unternehmen, die ein attraktives kulturelles Umfeld brauchen.“
Ob und wie der gemeinsame Antrag von SPD und FDP umgesetzt wird, entscheidet sich nach Angaben der Abgeordneten in den kommenden Wochen. Vom Plenum solle er in den Kulturausschuss überwiesen werden. Dort werde voraussichtlich im September beraten, ob es zu einer Anhörung oder einem Fachgespräch kommt.