Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Programmreihe

Gewaltprävention in Detmold: Orange Days setzen starke Zeichen

Detmold. Seit fünf Jahren setzen sich die Soroptimist International (SI) Clubs Detmoldund Detmold-Lippische Rose im Rahmen der Orange Days aktiv für die Bekämpfungvon Gewalt gegen Frauen ein.

Die Farbe Orange steht international als Symbol für eine Zukunft ohne Gewalt an Frauen und Mädchen. Initiiert von den Vereinten Nationen, werden die Orange Days nun weltweit jährlich sichtbar durch vielfältige Aktionen rund um den 25. November, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen.

Programm mit fachlicher Tiefe

Was im Jahr 2020 mit einer Brötchentüten-Aktion begann, hat sich laut Pressemitteilung der beiden Detmolder SI-Clubs inzwischen zu einer vielschichtigen Programmreihe mit gesellschaftlicher und fachlicher Tiefe entwickelt. Jedes Jahr würden zusammen mit der Dr. Ritter-Stiftung, dem Kooperationsgremium „Für Lippe gegen häusliche Gewalt“ und der Innungsbäcker der Kreishandwerkerschaft Paderborn/ Lippe auf Initiative der beiden SI Clubs 126.000 Brötchentüten mit der Überschrift „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ gedruckt. Die Tüten, die in den beteiligten lippischen Bäckereien ausgegeben werden, enthalten neben Informationen zum Thema insbesondere lokale Rufnummern der Frauenhilfeinfrastruktur.

„Im vergangenen Jahr ist die Brötchentütenaktion um weitere Aktivitäten ergänzt und als inhaltliche Themenreihe ausgebaut worden: Ein ökumenischer Gottesdienst hat nicht nur Raum für Besinnung, Aufklärung und Solidarität geboten. Der Fokus richtete sich auf geschlechtsspezifische Gewalt als gesamtgesellschaftliches Problem und bezog Lebensstationen der Musikikone Tina Turner ein“, schreiben die SI-Clubs.

„Dies bereitete auf den wenige Tage später im Hansa Kino Lemgo auf Initiative der beiden Clubs gezeigten Kinofilm ,Tina’ vor“, erklärt Christiane Nitschke, Präsidentin des Clubs Detmold-Lippische Rose. Der Film zeigt das bewegende Leben und den Befreiungskampf der Musikerin aus der erlebten Partnerschaftsgewalt heraus. „Ein thematisch passender Film, dessen Vorführung durch eine fachliche Einordnung zur Gewaltspirale eingeleitet wurde und durch Informationen der Frauenberatungsstelle Alraune unterstützt worden ist“, wird Stefani Quentell, Präsidentin des Clubs Detmold, in der Mitteilung zitiert. SI Deutschland würdigt dieses Engagement, indem die Arbeit der Frauenberatungsstelle Alraune honoriert worden ist.

„Aus tiefer gesellschaftlicher Überzeugung“

Die Präsidentinnen zeigen im Namen ihrer beider Clubs in Sachen häuslicher Gewalt Haltung: „Ein Ort, der Schutz bieten sollte, ist für viele Frauen und Mädchen mit Angst und Übergriffen verbunden. Deshalb halten wir an der bewährten Themenreihe fest – nicht nur wegen der positiven Resonanz des Vorjahres, sondern aus tiefer gesellschaftlicher Überzeugung.“

In diesem Jahr steht am Sonntag, 23. November, 17 Uhr, ein Gottesdienst in der Kirche am Markt in Detmold auf dem Programm. Ab dem 25. November werden Brötchentüten mit Hilfenummern im Kreis Lippe verteilt und am Donnerstag, 27. November, wird der Film „Morgen ist auch noch ein Tag“ im Hansa Kino Lemgo gezeigt.

Der Erlös aus der Themenreihe wird direkt Einrichtungen zugutekommen, die täglich mit Opfern geschlechtsspezifischer Gewalt arbeiten.

Copyright © Lippische Landes-Zeitung 2025
Inhalte von lz.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.