Warum Rolf Stapela in Detmold die „Lichter der Hoffnung“ erhält

Detmold. Alle Augen im Kirchsaal sind auf ihn gerichtet: Rolf Stapela aus dem Publikum spricht vor rund 350 Leuten darüber, wie sehr ihn seine aktuelle Lebenssituation mit seinen beiden an ME/CFS erkrankten Töchtern emotional belastet. Beim &bdquo;Thankful“-Konzert des GospelX-Chors in der Martin-Luther-Kirche in Detmold at Rolf Stapela zwei hübsch geschmückte Laternen geschenkt bekommen. Die &bdquo;Lichter der Hoffnung“ sind eine Idee von Ulrike Waren und Peter Stolle, die beim Konzert mitgesungen und gespielt haben. Was hat es mit den &bdquo;Lichtern der Hoffnung“ auf sich? Die LZ hat bei den Künstlern nachgefragt.

Ulrike Waren und Peter Stolle sind bundesweit als Musiker, Gesangsdozenten oder Workshopleiter für Chöre tätig. Dadurch seien sie mit der kreativen Kirche in Witten in Kontakt gekommen und hätten Matthias Kleinhöfer kennengelernt: &bdquo;Im Gottesdienst im Frühling haben die zwei Blumensträuße verschenkt, mit dem Wunsch, dass Menschen, denen es nicht gut geht, die nicht dabei sein konnten, ein kleines Zeichen der Hoffnung bekommen. Wie etwa: ,Hey wir denken an dich, du bist nicht alleine.’“

Die Lichter der Hoffnung Als Ulrike Waren und Peter Stolle auf ihre November-Konzerte zugingen, hätten sie darüber nachgedacht, dass die Jahreszeit düster und trostlos sein könne: &bdquo;Das ist für viele Menschen eine schwere Zeit – nicht alle freuen sich auf Weihnachten.“ Blumensträuße im November seien da allerdings nicht sehr passend. &bdquo;Schöner finden wir eine Laterne“, erzählen die beiden.

Die Idee habe auch dem GospelX-Chor in Detmold gefallen. Dieser hätte gefragt, ob sie das nicht auch machen könnten. Ulrike Waren betont dabei, dass niemand etwas sagen muss, so wie Rolf Stapela es getan hat. Die Sängerin gehe dabei ganz achtsam und behutsam vor. Bei ihren Konzerten frage sie das Publikum: &bdquo;Wir möchten von der Wärme, von der Freude etwas weiter geben, vielleicht kennen sie jemanden, der gerade ein paar Lichter der Hoffnung gebrauchen könnte – schicken sie sie doch auf die Reise.“

In der Regel würden die Menschen dabei sogar sehr gerne über das Thema sprechen, was sie gerade belaste. &bdquo;Wenn jemand nicht möchte, dann ist das genauso in Ordnung“, sagt sie. &bdquo;Es gibt kein Rampenlicht, und ich bin auch sehr achtsam damit, was diese Person gerade braucht, um sich sicher zu fühlen.“ Sie glaubt, dass die Menschen sich freuen, wenn ihnen jemand zuhöre: &bdquo;Es ist eher eine Befreiung, die Schwere auf vielen Schultern zu verteilen.“ Das Schicksal dieser Person löse Mitgefühl aus, weil es alle Anwesenden berühre.

Gefühl der Dankbarkeit Wenn es ein kirchlicher Kontext sei, dann würden sie noch mal beten, nachdem die Leute gesprochen haben. &bdquo;Wenn nicht, dann mögen die Lichter auf ihrer Reise Gutes tun“, sagt sie. Manchmal würden sie den Gedanken und dem Gefühl der Dankbarkeit Raum geben. Daraufhin erklärt Peter Stolle: &bdquo;Danach wollen wir gemeinsam mit einem humorvollen, fröhlichen, flotten Lied aus der Trauer heraus führen.“

Auf einem der Konzerte sei eine Frau auf sie zugegangen und sagte: &bdquo;Guten Tag, ich wollte mich kurz vorstellen – ich war diejenige, die vor einem Jahr von einer Freundin eine Laterne von ihnen bekommen hat.“ Heute sei sie geheilt, erklärt Waren, sei extra zum Konzert gekommen, um zu danken. &bdquo;Ich habe das Licht gebraucht, es hat mir so gutgetan“, habe sie den beiden erklärt. Sie habe davon gesprochen, wie viel Kraft es ihr gegeben habe, dass da eine Freundin sei, die extra für sie in einem riesigen Saal gesprochen habe. &bdquo;Da kriege ich Gänsehaut, wir machen das richtig“, sagt Ulrike Waren.

Sie glauben ganz fest daran, dass sie als Künstler immer wieder auf der Bühne einstehen müssten: &bdquo;Dass wir als Vorbild dafür einstehen, miteinander und füreinander zu sorgen.“ Demokratie meine das wohl Aller, gegen Rassismus, Hass und Hetze positionierten sie sich klar. &bdquo;Dem entspringt unsere Idee mit den Laternen: Mut machen, um weiterzugehen.“

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